Blay nickte nur
knapp. „Kann ich dich jetzt wieder alleine lassen?“ wollte er
wissen.
Ein Teil in Qhuinn wollte nein sagen,
wollte sagen, dass er Schmerzen hatte und nicht schlafen konnte,
irgendwas, was Blay dazu brachte, das Zimmer jetzt nicht zu
verlassen, ihn hier nicht alleine zu lassen, aber er tat es nicht.
„Ja, kannst du. Keine Angst, ich mache auch nicht mehr kaputt und
ich werde auch brav liegen bleiben.“ Viele andere Alternativen
hatte er auch ohnehin nicht wirklich.
Blay schüttelte über den
Kommentar nur leicht den Kopf und drehte sich dann um um aus dem
Zimmer zu gehen.
„War es gut? Mit Saxton?“
Als Qhuinn das fragte, spannte Blay
sich komplett an, umklammerte die Türklinge so stark, dass seine
Knöchel hervortraten, bevor er sich dann langsam umdrehte.
„WAS?“ fragte er zurück.
„Na mit Saxton. Was ihr vorhin getan
habt... war es gut? Blay, das ist eine ganz einfache Frage!“
„Und... Qhuinn, was soll das?“
Qhuinn wusste, dass es die falsche
Frage war, aber er bekam die richtige einfach nicht über die
Lippen. Und diese Frage war in seinen Augen seine Version von Bist du
glücklich. „War es gut? Antworte einfach!“ forderte er.
„Bist du gekommen?“
Blays Wangen nahmen einen noch tieferen
Rotton an und er sah noch immer fassungslos zu Qhuinn. Nur gelang es
ihm auch nicht wirklich, sich der fordernden Art zu entziehen, die
dieser gerade an sich hatte.
„Ja, es war gut und ja bin ich.“
antwortete er, ohne zu wissen, warum er das überhaupt machte.
Qhuinn nickte langsam. Das war alles,
was er hören musste. Alles, was ihm sagte, dass er seine andere
Frage nie stellen würde. Er wusste jetzt, dass Saxton wirklich
perfekt war und er würde nichts mehr tun, was das ändern
würde. „Und, hat es dir gefallen zu wissen, dass ich im
Nebenzimmer bin und euch hören kann?“ wollte er dann aber auch
schon wissen, ohne dass er diese Frage noch aufhalten konnte.
In dem Moment wich erst sämtliche
Farbe aus Blays Gesicht, nur damit er kurz darauf wieder knallrot
wurde. Er verfluchte Qhuinn dafür, dass er gerade diese Wirkung
hatte. Und noch schlimmer war... natürlich hatte er da zu vor
daran gedacht, als er mit Saxton im Schlafzimmer gewesen war und wenn
er jetzt daran dachte, reagierte sein Körper fast augenblicklich
darauf.
„Ahhh... okay, du fandest das
erregend, hm?“ grinste Qhuinn wissend.
„Ich werde jetzt... gehen.“
murmelte Blay, ohne auch nur noch ein weiteres Wort zu sagen. Das
Zimmer war plötzlich nicht mehr groß genug für Qhuinn
und ihn und er wusste nicht, wohin dieses Gespräch führen
würde, wenn er es weiter führen würde. Also stolperte
er aus dem Zimmer und ärgerte sich über sich selber, dass
er nun, als er das Schlafzimmer betrat, die ganze Zeit daran denken
musste, dass Qhuinn direkt nebenan war.
Qhuinn ließ sich auf das Bett
sinken. Sein Atem ging jetzt ein wenig zu schnell und sein Schwanz
verlangte seine Aufmerksamkeit. Zu wissen, dass Blay offenbar sehr
wohl an ihn gedacht hatte, änderte die ganze Sache um Einiges.
Zu vor war er wütend gewesen, weil Blay unbedingt im Nebenzimmer
mit Saxton Sex haben musste. Jetzt aber, wo er wusste, dass er daran
gedacht hatte, dass er direkt nebenan war, fand er es seltsam
erregend. Und dann auch noch dieses Aussehen von Blay... Was würde
er darum geben, dass er es war, der dafür verantwortlich war.
Nie hatte er gedacht, dass Blay eine
sexuelle Anziehung auf ihn ausübte. Oder besser gesagt er hatte
jedes Anzeichen in dieser Richtung ignoriert, einfach weil Blay nun
mal Blay war und weil er diese Freundschaft nicht gefährden
wollte. Und wo hatte das geendet? Die Freundschaft war kaputt
gegangen und das obwohl Qhuinn sich nicht mal erlaubt hatte, der
sexuellen Anziehung nachzugehen.
Und jetzt... spielte es also keine
Rolle mehr, wenn er sich der Vorstellung hin gab, Blay würde nur
wegen ihm so aussehen... Mit diesem Bild vor Augen schob er seine
Hand unter die Bettdecke und begann diese in einem schnellen Rhythmus
über seinen harten Schwanz wandern zu lassen. Es dauerte nicht
lange, bis er kam. Noch immer dieses Bild von Blay vor Augen. Seinen
Namen auf seinen Lippen.
Als Qhuinn so langsam wieder zu Atem
kam, wurde ihm nur noch mal mehr bewusst, dass er Blay wirklich
begehrte. Ihn immer begehrt hatte. Und dass es so anders war, als
alles, was er bisher erlebt hatte. Noch nie hatte er einen Namen
gestöhnt, bei all den unzähligen sexuellen Erlebnissen, die
er gehabt hatte. Namen waren dabei nie von Bedeutung gewesen und es
jetzt zu zu lassen, dass er Blays Namen stöhnte, erschütterte
ihn doch ziemlich. Und dass er das tat, während er in diesem
perfekten Haus war, in dem Blay mit Saxton lebte, war wohl auch
wieder bezeichnend dafür, wie gründlich er das alles
vermasselt hatte und wie klein die Chance dafür war, dass er das
jemals mit Blay zusammen erleben würde.
Sein Blick fiel wieder auf den
zerstörten Spiegel, aber er konnte sich jetzt auch nicht dazu
aufraffen, aufzustehen und die Scherben wegzuräumen. Stattdessen
versuchte er es jetzt noch einmal, ob er nicht vielleicht doch
wenigstens etwas schlafen konnte. Das Bild von Blay verfolgte ihn
dabei bis in seine Träume.
Als Blay sein Schlafzimmer betrat,
dachte er noch immer an Qhuinns Worte und versuchte, diesen nicht
allzu große Bedeutung zu schenken. Qhuinn hatte diese nur
gesagt, um ihn zu provozieren, was ihm auch eindeutig gelungen war.
Und es stimmte. Das schlimme war, dass es stimmte und dass er zu vor
wirklich die ganze Zeit daran gedacht hatte, dass Qhuinn nebenan war
und dass ihn das erregt hatte. Das Sexleben mit Saxton war wirklich
befriedigend und er konnte sich nicht beschweren, aber sobald etwas
mit Qhuinn zu tun hatte, spielte sein Körper komplett verrückt.
Und auch, als er sich wieder ins Bett zurück legte, spüren
konnte, wie sich Saxtons Körper an seinen schmiegte, war er mit
seinen Gedanken bei seinem besten Freund im Zimmer nebenan.
Als Qhuinn wach wurde, stellte er als
erstes erleichtert fest, dass die Rolläden geöffnet waren
und es draussen dunkel war. Das bedeutete, dass er endlich von hier
weg können würde. Er stand auf und lief als erstes in das
angrenzende Badezimmer, um zu duschen und sich den Geruch nach Sex
dabei abzuwaschen. Es genügte schon, dass er ohnehin das Gefühl
hatte, man würde ihm ansehen, was er getan hatte.
Nachdem er fertig war, machte er sich
auf den Weg nach unten, mit dem Plan, das Haus zu verlassen und
zurück zum Anwesen zu fahren. Natürlich hatte er nicht so
viel Glück und lief Saxton mehr oder weniger direkt in die Arme,
als er das Foyer betrat.
„Guten Morgen, Cousin. Wir können
gleich das erste Mahl zu uns nehmen.“ verkündete Saxton.
Qhuinn stöhnte innerlich auf,
nickte aber leicht. „Guten Morgen. Ähm... also, es tut mir
leid wegen dem Spiegel.“ brachte er mühsam hervor.
„Schon okay. Blay hat mir bereits
erzählt, dass das ein Unfall war.“ winkte Saxton mit einer
Hand ab. „Qhuinn, wir wissen doch beide, weswegen du wirklich hier
bist.“
„Ach, wissen wir das?“ fragte
Qhuinn bemührt gleichgültig zurück.
„Hör zu, wenn du es wirklich
ernst meinst, dann rede mit Blay. Wenn nicht, dann lass ihn einfach
in Ruhe und halt dich aus unserer Beziehung raus. Aber erspare uns
allen, wieder damit anzufangen, wenn du es ohnehin nicht wirklich
ernst meinst. Ich hatte Blay nämlich endlich so weit, dass er
dich halbwegs vergessen hatte.“ sprach Saxton offen aus.
„Ja, ich halte mich schon raus, keine
Sorge. Ich habe jetzt gesehen, wie perfekt das alles ist, also halte
ich mich raus.“
„Qhuinn, ich verstehe dich nicht,
habe dich noch nie verstanden. Aber wenn du das so siehst, dann ja,
halt dich besser da raus.“
In dem Moment verstummte das Gespräch, weil Blay die Treppe nach unten kam, aber Qhuinn hatte ohnehin das Gefühl, dass es da nicht noch mehr zu sagen gab.
In dem Moment verstummte das Gespräch, weil Blay die Treppe nach unten kam, aber Qhuinn hatte ohnehin das Gefühl, dass es da nicht noch mehr zu sagen gab.
„Guten Morgen, Blay. Das erste Mahl
ist bereits fertig. Qhuinn leistet uns noch etwas Gesellschaft.“
verkündete Saxton.
Für einen Moment wirkte Blay
überrascht, aber dann nickte er nur leicht. Es fiel ihm ohnehin
schwer, Qhuinn anzusehen, ohne rot zu werde, obwohl er nicht mal
genau wusste, warum das so war.
Qhuinn fühlte sich wirklich
unwohl, wusste aber, dass er jetzt keine andere Wahl hatte und folgte
Saxton und Blay in das Wohnzimmer, wo der große Esstisch
bereits großzügig gedeckt war.
Wie Qhuinn bereits erwartet hatte, war
es die reinste Qual mit Saxton und Blay zusammen zu essen. Die meiste
Zeit war es recht ruhig, weil offenbar keiner von ihnen so recht
wusste, worüber sie sich jetzt am besten unterhalten sollten und
die Stille machte es nur noch mal schlimmer, weil Qhuinn deswegen
nichts anderes zu tun hatte, als Blay und Saxton zu beobachten.
Blay hatte ein Leuchten in den Augen,
wenn er Saxton ansah, während die beiden beim Essen miteinander
flirteten. Ein Leuchten, das er schon viel zu lange nicht mehr in
diesen blauen Augen gesehen hatte, wenn Blay IHN angesehen hatte. Und
Gott... wie sehr er wollte, dass Blay ihn mit diesem Leuchten ansehen
würde... dass er wusste, dass er und nur er es war, der dafür
verantwortlich war. In letzter Zeit wollte er offenbar ziemlich viele
Dinge, die er so nicht erreichen konnte... Wenn er es doch nur mehr
zu schätzen gewusst hätte, als er diese Dinge noch in
seinem Leben gehabt hätte, aber scheinbar merkte man so was erst
dann, wenn man es nicht mehr hatte und diese jetzt jemand anderem zu
standen.
Als Qhuinn seinen Blick schließlich
wieder auf Blay und Saxton blickte, glaubte er, sein Essen würde
ihm im Hals stecken bleiben. Saxton hatte eine Gabel in der Hand,
eine Hand an Blays Wangen und er fütterte ihn mit dem Essen.
Bevor Qhuinn wusste, was er eigentlich
tat, war er so heftig vom Stuhl aufgesprungen, dass dieser umkippte.
Er umrundete den Tisch, packte Saxton mit einem Knurren am Kragen
seines Hemdes und schleuderte ihn wütend zur Seite.
Dann fiel sein Blick auf Blay, der ihn
mit weit geöffneten Augen ansah. „Nein... nein... nicht...
schon wieder. Warum machst du das immer... im völlig falschen
Moment?“ murmelte Blay leise vor sich hin.
Es dauerte einen Moment bevor Qhuinn
realisierte, von was genau Blay gerade sprach. Sein Bindungsduft lag
schwer im Raum. Er konnte nicht fassen, dass er so die Kontrolle über
sich selber verloren hatte, aber in dem Moment, als Saxton Blay
gefüttert hatte, hatte er einfach nur noch rot gesehen.
„Ich...“ Langsam wich Qhuinn einen
Schritt zurück. „Ich... also... das hat... nichts zu
bedeuten.“ stotterte er.
Blay schüttelte den Kopf, noch
immer völlig fassungslos. „Natürlich nicht. Hat es ja
nie!“ zischte er, klang dabei äußerst bitter.
„Ich... werde... jetzt besser gehen.“
murmelte Qhuinn, tat aber genau das Gegenteil und zwar wieder richtig
zu Blay zu gehen, ihn an sich zu ziehen und kurz seine Lippen auf
dessen zu pressen.
Blay schubste ihn so gut es ging von
sich. „Und das hat auch nichts zu bedeuten, richtig?“
Ein leises Stöhnen vom Boden zog
seine Aufmerksamkeit auf sich und er schob sich an Qhuinn vorbei um
sich neben Saxton zu knien, der sich den Kopf hielt, nachdem er zu
vor gegen die Wand geprallt war.
Qhuinn starrte Blay und Saxton noch
einen Moment an, bevor er wirklich fluchtartig den Raum verließ.
Was hatte er sich nur dabei gedacht? Und wie konnte er sagen, dass es
nichts zu bedeuten hatte? Immerhin hatte er seinen Cousin durch den
Raum geschleudert, weil der es gewagt hatte, Blay zu füttern.
Und er hatte Blay dringend irgendwie spüren müssen und
hatte ihn geküsst. Noch schlimmer hätte es wohl nicht
wirklich kommen können! Geschockt von seinem eigenen Verhalten,
verließ Qhuinn das Haus, beeilte sich, endlich von diesem
wegzukommen.
„Saxton? Ist alles okay?“ fragte
Blay und beugte sich besorgt über seinen Freund.
„Ja, ich... nur ein bißchen
Kopfschmerzen, das ist alles.“ antwortete Saxton, verzog das
Gesicht leicht und wich ein klein wenig von Blay zurück. „Du...
du riechst nach ihm. Ziemlich... stark sogar.“ murmelte er.
Blay wurde sofort blass und schluckte
schwer. „Ich... ich kann nichts dafür.“ brachte er hervor,
spürte den Impuls, sich verteidigen zu müssen.
„Blay, ich werfe dir nichts vor.
Nicht dir!“ stellte Saxton klar und zog sich an der Wand hoch ohne
nach der Hand zu greifen, die Blay ihm helfen entgegen gestreckt
hatte. „Es funktioniert nicht mehr... so geht das einfach nicht
mehr weiterhin gut. Ja Blay, ich wollte mit dir eigentlich den
nächsten Schritt in dieser Beziehung gehen, aber im Moment denke
ich nicht, dass das eine so gute Idee zu sein.“ Mit den Worten
verließ Saxton das Zimmer um nachzusehen, ob er irgendwelche
Wunden hatte.
uiuiui, da hat qhuinn aber den vogel abgeschossen mit seiner reaktion xD vielleicht redet blay ja jetzt mit qhuinn um ihn zur rede zu stellen. bin mal gespannt
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