Montag, 22. Oktober 2012

Chapter 26



Zurück in seinem Zimmer hoffte Qhuinn für einen Moment, dass Blay hier auf IHN warten würde, musste sich zwingen, daran zu denken, was John ihm gesagt hatte. Tatsächlich versuchte er es. Er ging unter die Dusche, zog sich danach lediglich eine Boxershorts an und legte sich dann auf das Bett.
Lange hielt er es allerdings nicht auf diesem aus. Seine Gedanken schweiften einfach immer wieder zu Blay, sah ihn alleine draussen auf der Strasse. So richtig zur Ruhe konnte er so einfach nicht kommen.
Schließlich stand er vom Bett auf, lief im Zimmer auf und ab und sah immer wieder auf die Uhr, ob nicht so langsam der Sonnenaufgang bevorstand.
Blay fühlte sich müde und angeschlagen. Rhage hatte ihm, kurz nachdem er mit John ins Trainingszentrum gegangen war, Bescheid gesagt, dass Zsadist und Phury Hilfe brauchten. Es hatte sich gut angefühlt, dass man damit zu ihm kam und so hatte er nur schnell seine Waffen geholt und dann zusammen mit dem blonden Bruder das Anwesen verlassen um sich in die Stadt zu dematerialisieren.
Zsadist und Phury hatten wirklich Hilfe gebraucht. Sie waren umgeben von ungefähr zehn Lessern und hatte wohl schon zu vor ein paar andere erledigt.
Sie hatten lange gekämpft. Verletzt war keiner von ihnen wirklich, bis auf ein paar Kratzer vielleicht. Das Übliche nach einer langen Nacht. Letztendlich hatten sie alle Lesser erledigt. Butch hatte einen Teil von ihnen aufgesaugt, den Rest hatten sie so zu Omega befördert.
Alles war er jetzt noch wollte, war eine warme Dusche und dann... sich zu Qhuinns ins Bett kuscheln.
Kurz zögerte er, ob er in sein eigenes Zimmer gehen sollte, oder gleich in das seines Freundes. Er blieb vor dessen Tür stehen, entschied aber, dass er Qhuinns Nähe Recht gut gebrauchen konnte.
Kaum, dass er die Tür geöffnet hatte, fand er sich mit dem Rücken gegen diese gedrückt wieder. Qhuinn stand schwer atmend vor ihm, begann sowohl mit Augen als auch mit seinen Händen, seinen Körper nach Verletzungen abzusuchen.
„Warum hast du mich nicht um Hilfe gerufen?“ fragte Qhuinn, mühsam beherrscht.
Blay sah ihn verwirrt an. „Warum sollte ich? Qhuinn, wir waren zu viert. Und John und du, ihr wart heute nicht als Unterstützung eingeteilt. Außerdem... will ich jetzt einfach nur noch meine Klamotten loswerden, duschen und dann... ins Bett. Mit dir... kuscheln.“
Noch immer wirkte Qhuinn mühsam beherrscht. Wieder sah er Blay genau an, schien aber zu dem Schluss zu kommen, dass er wirklich nicht verletzt war.
„Ich mag es nicht, wenn du ohne mich da draussen bist.“ zischte er.
„Ich bin genauso ein Bruder, wie du es bist, Qhuinn. Du... wolltest das doch so, erinnerst du dich?“
„Halt die Klappe Blay. Klamotten loswerden klang gut.“
Bevor Blay noch mehr dazu sagen konnte, zerrte Qhuinn auch schon an seiner Jacke, befreite ihn von seinen Waffen und kurz darauf von seinem Shirt.
Wieder wurde er gegen die Tür gepresst, dieses Mal aber mit seinem Gesicht nach vorne, Qhuinns Körper so dicht hinter seinem eigenen, dass er seinen Atem in seinem Nacken spüren konnte.
„Willst du dich jetzt jedesmal so aufführen, wenn ich mal ohne dich auf der Straße bin? Was ist, wenn du ohne mich rausgehst?“
„Hab ich gesagt, dass du reden sollst?“ Qhuinn schob eins seiner Beine von hinten zwischen die von Blay, ließ ihn dabei deutlich spüren, wie erregt er mittlerweile war. Der Stoff seiner Boxershorts verbarg schließlich nicht sonderlich viel. „Ich bin es nur nicht gewohnt, dass ich mich so um jemanden sorge.“ murmelte er dann, ließ seinen Kopf kurz in Blays Nacken sinken und für einen Moment dort ruhen.
Seine Arme legten sich dann um Blays Körper, seine Finger fanden zielstrebig zu seinem Gürtel um diesen zu öffnen und ihm kurz darauf seine Hose nach unten zu schieben. Ein Keuchen entwich Blays Lippen als er nun spüren konnte, wie Qhuinn sich an seiner blosen Haut rieb. Er konnte nicht glauben, wie schnell das ging, dass er von müde und sogar ein wenig wütend auf Qhuinn auf hochgradig erregt und wie Wachs in seinen Händen wurde.
Eine von seinen Händen legte sich um Blays Erektion, woraufhin der stöhnend den Kopf nach hinten warf. Mit seinem Bein schob Qhuinn Blays noch etwas weiter auseinander, riss sich ungeduldig die Boxershorts nach unten, damit er sich endlich in Blay vergraben konnte. Jetzt war seine Welt wieder in Ordnung. Blay war hier, bei ihm, unverletzt und er konnte ihm zeigen, zu wem er gehörte. Nun immer gehören würde.
Langsam begann er, sich in ihm zu bewegen, Blay und ihn Richtung Höhepunkt zu bringen. Seine Hand bewegte er im gleichen Rhythmus wie seine Hüften, das Zimmer wurde von ihrem Stöhnen erfüllt und beide wussten, dass sie das niemals lange aushalten würden. Als sie beide ihren Höhepunkt erreichten, biss Qhuinn Blay stöhnend in die Schulter, hielt seinen Freund fest in seinen Armen und badetete in ihrem Bindungsduft, der sich um sie herum vermischt hatte.

Wie müde Blay eigentlich war, fiel Qhuinn erst so wirklich auf, als sich sein Freund kaum noch auf den Beinen halten konnte, nachdem sie beide gerade ein wenig wieder zu Atem gekommen waren. „Ich bring dich in die Dusche.“ sagte er, ein zärtlicher Unterton in seiner Stimme, den er so selber nicht gewohnt, der sich aber einfach richtig anfühlte, wenn er mit Blay redete. Jemand anderes würde diesen Tonfall nie zu hören bekommen.
Blay brachte nur ein leises Murmeln zu Stande und lehnte sich nur zu gerne gegen Qhuinn, als dieser nun seine Arme fest um ihn schlang um ihn ins Badezimmer zu bringen.
Während Qhuinn die Dusche einstellte, hielt er Blay noch immer fest, schob ihn dann unter das angenehm warme Wasser und entschied sich dazu, einfach mit in die Duschkabine zu kommen, einfach, weil er Blay dann gar nicht loslassen musste, ihn weiter halten konnte und ihn wasche konnte.
Mit geschlossenen Augen lehnte Blay sich an ihn, seufzte hin und wieder leise, als Qhuinn großzügig Duschgel auf seinem Körper verteilte und es mit einem Schwamm von ihm wusch. Fast schon wollte er protestieren, als Qhuinn das Wasser wieder ausstellte, fand sich dann aber bereits vor der Dusche wieder und wurde von Qhuinn in ein weiches Handtuch gehüllt.
Nie hatte Qhuinn gedacht, dass es ihm gefallen würde, sich um jemand anderen zu kümmen und dass es sich so gut und richtig anfühlen würde, aber bei Blay war es so. Bei Blay war es genau das, was er wollte. Und so hob er jetzt Blay auch einfach auf seine Arme, um ihn aus dem Badezimmer ins Schlafzimmer rüber zu tragen. Natürlich war ihm bewusst, dass Blay genauso ein Bruder war wie er, dass er genauso stark war wie er und doch wollte er ihn tragen, wollte sich um ihn kümmern und ihn ins Bett bringen.
Etwas überrascht öffnete Blay seine Augen, als er sich auf Qhuinns Armen wiederfand, drängte sich aber gleich noch etwas enger an dessen starke, breite Brust.
„Was... wird das?“ fragte er ein wenig schläfrig.
„Ich... glaube, du hattest da was von Bett und kuscheln gesagt?“ antwortete Qhuinn. Seine Lippen wurden von einem kleinen Grinsen umspielt. „Es tut mir leid... also ich konnte vorhin nicht anders.“ fügte er dann etwas leiser hinzu.
In der Zwischenzeit war er vor dem Bett angekommen, auf dass er Blay nun sanft runterließ. Dessen Hände streckten sich sofort nach ihm aus, so dass Qhuinn gar nicht anders konnte, als sich zu ihm zu legen.
„Ist schon okay.“ Blay verbarg sein Gesicht an Qhuinns Brust, striff kurz mit seinen Lippen die warme, noch leicht feuchte Haut.
„Eigentlich ist es das nicht. Du warst müde, wolltest dich nur noch ausruhen. Aber ich hab dir nicht mal richtig zugehört, war ziemlich wütend.“
„Qhuinn, wenn ich nicht gewollt hätte, hätte ich dir das schon klar gemacht!“ gab Blay zu bedenken.
Qhuinns Hand fand ihren Weg ins Blays Haare, ließ diese durch seine Finger gleiten. „Trotzdem... so wirklich richtig war das nicht. Du hattest recht. Ich wollte, dass du ein Bruder bist und ich bin so stolz auf dich, dass du das geschafft hast. Und... ich wollte mich eigentlich wirklich ins Bett legen und auf dich warten bis du wieder da bist, dich dann in den Arm nehmen und kuscheln. Nur bin ich dann wohl irgendwie ausgerastet, weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe.“
Obwohl Qhuinn es nicht sehen konnte, wusste er, dass Blay nun lächelte. Er konnte es an seiner Haut spüren. „Heißt das, du gibst ausnahmsweise mal zu, dass du ein Idiot bist?“ fragte Blay amüsiert.
„Ja, das tue ich.“
„Okay, dann ist das ein Fortschritt. Aber... ich bin trotzdem nicht böse. Ich hätte es schön gefunden, wenn du mich so empfangen hättest, aber... so wie du es dann getan hast, darüber kann ich mich auch nicht beschweren. Wir müssen eben noch lernen, wie es ist. Jetzt wo wir gebunden sind. Und ansonsten hätte ich nichts dagegen, wenn du mich jetzt in den Arm nehmen würdest und wir kuscheln.“
Erleichtert lachend schlang Qhuinn seine Arme noch etwas fester um Blay. „Das werden wir.“ flüsterte er leise.

Mittwoch, 1. August 2012

Chapter 25


„Ich rieche überall nach dir.“ stellte Qhuinn voller Stolz fest, als er etwas später vom Bett aufgestanden war, um sich anzuziehen. Nicht, dass er dieses so schnell verlassen wollte, aber Blay hatte Hunger und er wollte schließlich noch ein wenig was erledigen.
Blay schlang seinen Arm von hinten um Qhuinns Hüften und küsste seinen Nacken. „Das Gleiche könnte ich wohl auch sagen.“
„Ich werde nie genug bekommen von deinem Geruch.“ Vor allem, wenn er bedachte, dass er daran schon nicht mehr geglaubt hatte.
„Auch das könnte ich auch sagen.“ lachte Blay.
Als Qhuinn sich zu ihm umdrehte, stockte ihm für einen Moment der Atem. Dieser Glanz in Blays Augen, das war genau der Ausdruck, den er die ganze Zeit hatte sehen wollen, den er so sehr vermisst hatte. Und jetzt... glänzten sie nur für und wegen ihm, was gleich eine neue Welle seines Bindungsdufts auslöste.
Er gönnte sich noch einen kurzen Kuss auf Blays Lippen, bevor er sich dann aber wirklich von ihm löste. „Okay, dann lass uns anziehen und nach unten gehen. Ich will nicht, dass du mir hier verhungerst.“ zwinkerte er und zog sich nun wirklich auch sein Shirt über.
Blay lachte erneut, zog sich dann ebenfalls an und griff nach Qhuinns Hand. Es war zwar noch ziemlich neu, aber mittlerweile störte es ihn nicht, es offen zu zeigen, dass Qhuinn und er zusammen gehörten. Viel mehr fühlte es sich eben auch einfach gut an, ihn an seiner Seite zu haben. Etwas, was er mit Saxton so nie getan hatte. Nicht, weil es ihm irgendwie peinlich gewesen wäre, aber irgendwie... hatte er da so nie den Wunsch verspürt, Hand in Hand mit ihm zu gehen.
Qhuinn jedenfalls schien das zu gefallen, denn er verschlang seine Finger fest mit seinen, als sie zusammen die Treppe nach unten gingen.

Hollywood war natürlich der Erste, dem das auffallen musste. Seine Nasenflügel blähten sich und seine Augenbrauen schossen nach oben. „Ihr habt aber ein starkes neues Parfum.“ grinste er, erntete einen scharfen Blick von seiner Shellan.
„Das ist einzig und alleine für mich gedacht.“ kommentierte Qhuinn locker und voller Stolz in der Stimme.
Lachend hob Rhage abwehrend seine Hände. „Das werde ich dir auch sicher nicht streitig machen, Junge.“
John schenkte ihnen beiden ein breites Lächeln und nickte ihnen zu. Und in dem Moment wurde Qhuinn klar, dass es außer Blay noch jemandem gab, dem er mehr als dankbar sein musste und bei dem er etwas gut zu machen hatte. Er schlug seinem besten Freund grinsend auf den Rücken. „Hast du Lust morgen mit uns ins Iron zu gehen?“
Nur im ersten Moment wirkte John überrascht, aber dann sagte er sich, dass doch eigentlich Unsinn war. Sicher, seine beiden besten Freunde hatten jetzt eine Weile nichts mehr mit ihm gemacht, waren jetzt beide außerdem Brüder, aber dennoch waren sie seine besten Freunde, waren es immer gewesen.
„Klar. Bin dabei.“ gestikulierte er, zustimmend grinsend.
Als sie sich an den Tisch gesetzt hatten, war Rhage anscheinend noch immer nicht wirklich über dieses Thema hinweg. „Also gibt es wirklich bald eine Hochzeit.“ Das war keine Frage, viel mehr eine Feststellung.
Qhuinn schwieg an der Stelle, versuchte möglichst unbeteiligt zu wirken, um nicht zu verraten, dass er einen Entschluss gefasst hatte, auch wenn er sich bewusst war, dass es für Blay vielleicht so aussehen musste, dass er das alles gar nicht wollen würde.
Eigentlich genoss Blay die Scherze und Bemerkungen der anderen. Weil er viel zu genau wusste, dass sie sich alle für sie freuten und ihnen das hier wirklich gönnten. Es traf ihn allerdings überraschend schwer, dass Qhuinn so unbeteiligt zu sein schien, als es wieder um das Thema Hochzeit ging. Offenbar war er mit diesem Wunsch alleine und so würde er den Teufel tun, diesen auch offen auszusprechen, konnte nur hoffen, dass er sich nicht bereits verraten hatte, als er seinen Namen auf Qhuinns Rücken gezeichnet hatte.


Nach dem ersten Mahl hatte Blay eigentlich gedacht, sie würden ein wenig trainieren gehen, aber Qhuinn hatte ein wenig halbherzig abgelehnt. „Geh mit John, hm? Ich komm später nach.“ So wirklich hatte er nicht auf eine Antwort von seinem Freund gewartet, sondern war auch schon gleich in sein Zimmer verschwunden.
Blay musste zu geben, dass ihn sein Verhalten irritierte. So sehr, dass er sich zu fragen begann, ob er mal wieder Dinge sah, die so nicht da waren. Aber was war an einem Ich liebe dich und an dem Bindungsduft, den er noch immer überall an sich riechen konnte, schon nicht zu verstehen? Vielleicht musste er nur lernen, dass das alles nicht bedeutete, dass Qhuinn ihm bei allem nun Händchen hielt. Vor allem... sollte Qhuinn nicht denken, dass dem so war. Immerhin war er jetzt selber ebenfalls ein Bruder und wohl durchaus in der Lage auch mal was alleine zu machen!
Mit den Gedanken machte er sich auf den Weg in den Trainingsraum, wo John bereits auf ihn wartete.
Natürlich war Qhuinn nicht entgangen, dass eine gewisse Enttäuschung in Blays Blick gelegen hatte und er hätte nicht gedacht, dass es ihm so schwer fallen würde, dann auch standhaft zu bleiben. Einzig und alleine der Gedanke, dass es ihm mit dem, was er vorhatte hoffentlich gelingen würde, seine Augen wieder zum leuchten zu bringen, hatte dafür gesorgt, dass er Blay nicht sofort an sich gezogen hatte, ihn geküsst hatte und mit sich in sein Zimmer gezogen hatte.
Kurz lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Tür, atmete mehrfach tief durch und setzte sich dann auf sein Bett, um nach seinem Handy zu greifen und eine Nummer zu wählen, von der ich nicht gedacht hatte, dass ich sie in so einem Zusammenhang jemals wählen würde.

„Guten Abend, Cousin.“ meldete Saxton sich nach dem zweiten Klingel.
„Hey Saxton. Ähm... also ich brauche deine Hilfe.“ Und wieder etwas, von dem er nicht gedacht hätte, dass er es tun würde.
Kurz herrschte am anderen Ende der Leitung Schweigen, ganz so als wüsste sein Cousin nicht, was er dazu sagen sollte.
„Ich muss sagen, das... kommt etwas überraschend. Ist irgendetwas passiert? Geht es Blay gut?“
Mühsam unterdrückte Qhuinn ein Knurren über die Tatsache, dass Saxton ausgerechnet als Erstes nach Blay fragte, aber er sagte sich, dass er ruhig bleiben musste. Immerhin... ging es hier tatsächlich um Blay.
„Ja, Blay geht es gut. Aber... es geht wirklich um ihn.“
Wieder schien Saxton überrascht zu sein. „Und wobei kann ich dir dabei helfen?“
„Ich... muss wissen, was er mag. Und ich muss wissen, wo ich einen wirklich guten Anzug herbekomme.“
„Bist du dir sicher, dass du mich das gerade wirklich fragst? Du fragst mich, was Blay mag?“
Widerwillig knirrschte Qhuinn mit den Zähnen. „Ja. Du... ihr habt ein paar Monate zusammen gelebt. Also denke ich, du solltest wissen, was er mag. Womit ich ihm eine Freude machen könnte.“
„Qhuinn, was auch immer du vorhast, aber ich denke nicht, dass du mich brauchst, um dir zu sagen, wie du ihm eine Freude machen kannst! Du weißt das besser als ich es weiß. Du weißt es am besten überhaupt. Was das mit dem Anzug angeht, da kann ich dir gerne einen Laden empfehlen und auch sagen an wen du dich da wenden kannst, da findest du garantiert das Richtige.“
„Ich will ihn fragen, ob er mein Hellren werden will.“ platzte es aus Qhuinn hervor, auch wenn er gar nicht unbedingt vorgehabt hatte, seinem Cousin gegenüber so offen zu sein.
Saxton lachte leise auf. „Nun, wenn das so ist, Cousin, so brauchst du gar nichts weiter tun, um ihm irgendwie zu gefallen, sondern ihn einfach nur fragen. Das wird genügen. Er wünscht sich das doch!“
„Tut er das? Warum hast du ihn dann nicht gefragt?“
„Ganz einfach... weil er es sich mit dir wünscht, nicht mit mir. Also, frag ihn, Qhuinn. Und ich schicke dir gleich die Adresse wegen dem Anzug. Frag ihn und werdet glücklich.“
Qhuinn schluckte schwer, wusste nicht so recht, was er jetzt noch sagen sollte. „Danke, Saxton.“ Und das meinte er in dem Fall auch wirklich ehrlich!


Etwa zwei Stunden später machte Qhuinn sich auf den Weg ins Trainingszentrum. Saxtons Empfehlung war wirklich Gold wert gewesen. Normalerweise hätte er wirklich keine Ahnung gehabt, wo er einen passenden Anzug finden würde, aber der Verkäufer in dem Laden, zu dem sein Cousin ihn geschickt hatte, hatte ihm schließlich einen dunkelblauen Anzug angeboten, der wie für Qhuinn gemacht gewesen war. Niemals zu vor hatte er etwas so edles getragen und kaum, dass er wieder zurück im Anwesen war, hatte er ihn so gut es ging in seinem Schrank versteckt, damit Blay ihn nicht eventuell schon vorher sehen würde. Am liebsten hätte er ihn ja sofort angezogen und wäre damit zu Blay gegangen, aber damit stimmte der Rest des Planes nicht so wirklich und so musste er – da sie am nächsten Tag ja mit John weggehen wollen – wohl oder übel noch zwei Tage damit warten.
Im Trainingszentrum angekommen, fand er allerdings nur John im Kraftraum. Suchend sah er sich um. „Wo ist Blay? Schon duschen?“ Automatisch reagierte sein Körper auf die Vorstellung von Blay unter der Dusche. Konnte es wirklich sein, dass er ihn von nun an immer derartig begehren würde? Auch wenn es erst ein paar Stunden her gewesen ist, dass er ihn das letzte Mal geliebt hatte? Wenn es nach Qhuinn ginge, dann würde das immer so sein...
John schüttelte den Kopf und zog damit seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zurück. „Nein, Blay ist mit Rhage zusammen nach draussen. Zsadist und Phury brauchten wohl irgendwie Unterstützung und dann sind die beiden los.“ gestikulierte John.
Qhuinn versteifte sich sofort. „WAS? Blay ist da draussen? Alleine? Also ich meine, ohne mich?“ Er war kurz davor, aus dem Raum zu stürzen, seine Waffen zu holen und so schnell wie möglich dahin zu kommen, wo Blay war.

Die Hand seines besten Freundes, die sich auf seine Schulter legte, hielt ihn davon ab. Offenbar hatte John ihm genau angesehen, was er gerade gedacht hatte.
„Qhuinn, erstens ist er da draussen nicht alleine... und zweitens... du kannst jetzt nicht immer an seiner Seite sein. Blay ist ebenfalls ein Bruder, genau wie du! Er braucht keinen... Babysitter.“ stellte John ernst klar.
Qhuinns Gesicht verzog sich kurz und für einen Moment sah es so aus, als würde er sich dennoch von John losreissen und losstürmen, aber dann sackte er in sich zusammen. „Das... also das weiß ich doch. Dass er auch alleine auf sich aufpassen kann. Aber so leicht ist das nicht, John.“ seufzte er leise.
Lachend schüttelte sein bester Freund den Kopf. „Gebundener Vampir – Shit.“ deutete er. „Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Wenn man sich denn da überhaupt dran gewöhnen kann.“
„Und was soll ich jetzt machen?“ Qhuinn lehnte sich gegen die Wand hinter sich und versuchte, einigermaßen wieder runter zu kommen.
„Du kannst erst noch ein bißchen mit mir trainieren und danach... gehst du nach oben und wartest im Bett, dass Blay wieder zurückkommt.“
Qhuinns Augen weiteten sich. „Ich soll nichts anderes tun, als im Bett auf ihn warten?“ zischte er aufgebracht.
„Überleg dir was du gerne hätttest, wenn du mit mir draussen warst und dann zurück ins Anwesen kommst.“ John zwinkerte ihm leicht zu und wusste ziemlich genau, dass er damit einen Punkt ziemlich deutlich gemacht hatte.
Tatsächlich war Qhuinn in den nächsten beiden Stunden relativ schweigsam, als er sich mit John im Kraftraum abmühte. Nur warf er hin und wieder einen Blick auf sein Handy in der Hoffnung, Blay wäre vielleicht wieder zurück oder würde sich eben irgendwie bei ihm melden. Am meisten hoffte er jedoch, dass er ihm schreiben würde, weil er Unterstützung brauchte. Er sollte niemand anderen als Unterstützung fordern als IHN. Er gehörte doch da draussen an seine Seite und nicht hier ins Anwesen.
Natürlich bekam er keine Nachricht und nach zwei Stunden recht anstrengendem Training, zog er sich dann auf sein Zimmer zurück, weil John ohnehin zu Xhex wollte, die offenbar gerade aus dem Iron Mask zurückgekommen war.

Mittwoch, 18. Juli 2012

Chapter 24


„Mach mich los.“ brachte Qhuinn atemlos hervor, wandt sich noch immer etwas unter Blay, würde es nicht länger ertragen können, wenn er Blay nicht gleich endlich irgendwie berühren könnte, ihn an sich drücken konnte.
Blay beugte sich zu Qhuinn und verschloß dessen Lippen mit seinen, bevor er mit seinen Händen nach denen von Qhuinn tastete um ihn loszubinden.
Sofort schlossen sich Qhuinns starke Arme um ihn, drückten ihn fest an sich und Qhuinns Hände glitten über seinen Rücken, als müsste er ihn unbedingt irgendwie berühren, Blays Haut spüren zu können.
„Bist du okay?“ flüsterte Blay an Qhuinns Ohr, drückte seine Lippen leicht an seinen Hals.
„Okay? Ich weiß nicht, ob ich das okay nennen würde. Ich... hab mich noch nie so gefühlt wie jetzt gerade. Es war... unglaublich, Blay.“
Deutlich konnte Qhuinn spüren, wie Blay an seinem Hals jetzt grinste. „Es war viel besser als im Traum.“ lachte er leise, seine Stimme dabei so rau, dass Qhuinn dabei gleich wieder eine leichte Gänsehaut an seinem Körper spüren konnte. Er genoss es, Blays Atem an seiner Haut spüren zu können, Blays warmen Körper an seinem.
„Du musst mir defintiv irgendwann zeigen, was du noch so alles geträumt hast. Aber als erstes werde ich dann dran sein und das Gleiche mit dir machen.“ Nun war es an Qhuinn zu grinsen und er konnte deutlich spüren, wie Blay seinen Körper leicht anspannte.
„Du... kannst das alles machen.“ brachte er mühsam hervor.
„Das werde ich auch.“ lachte Qhuinn.
Langsam drehte Blay sich jetzt auf die Seite, so dass sie nun nebeneinander lagen und sich einfach nur ansehen konnten.
„Ich befrüchte, du bringst mich noch dazu, kuscheln zu mögen.“ gab Qhuinn zu, während er mit seiner Hand locker über Blays Brust streichelte. „Nur wehe dir, du verrätst das irgendwem!“
„Werde ich nicht. Wenn du weiterhin mit mir kuschelst.“ versprach Blay und schloß seine Augen, genoß es einfach nur, Qhuinn jetzt nahe sein zu konnen. Vor allem, weil er wusste, dass das wirklich viel bedeutete, dass Qhuinn nie jemandem sonst nahe gewesen war, mit dem er Sex gehabt hatte. Dass Qhuinn sich niemandem so hingegeben hatte, wie ihm. Und das sorgte dafür, dass er der glücklichste Vampir überhaupt war.

Qhuinn betrachtete Blay eine ganze Weile einfach nur, sah sich dieses so vertraute Gesicht an, war fasziniert von den langen Wimpern, die über Blays wunderschönen, geschlossenen Augen lagen und konnte nicht genug davon bekommen ihn so anzusehen.
„Ich liebe dich.“ kam es wie von alleine über seine Lippen.
Sofort öffneten sich Blays Augen und er starrte Qhuinn mit einem gleichzeitig überraschten aber auch erschrockenen Ausdruck in diesen an. Er schwankte zwischen Qhuinn um den Hals zu fallen und ihn nie wieder loszulassen oder aber vom Bett zu springen und so schnell wie möglich aus dem Zimmer zu fliehen.
Qhuinns Hand legte sich an Blays Arm, als würde er ihn festhalten wollen und ihm wurde so nach und nach klarer, was er da gesagt hatte. Nicht, dass er es bereute oder dass er daran zweifelte, dass dem so war. Nur war er selber wirklich überrascht, dass es ihm gelungen war, das auch auszusprechen.
„Qhuinn...“ setzte Blay an, noch immer ziemlich hin und hergerissen.
Sanft legte Qhuinn seinen Finger an Blays Lippen. „Ich liebe dich, Blay. Ich habe dich schon immer geliebt. Und ich weiß, dass ich das schon viel früher so hätte sagen sollen.“ sagte er leise, sah Blay dabei fest in die Augen.
In dem Moment brachen in Blay alle Mauern ein, die er noch irgendwie aufrecht erhalten hatte und im Raum breitete sich sein Bindungsduft aus. Ein sehr starker Bindungsduft. „Ich liebe dich auch.“ antwortete er.
Nun war es ein wenig an Qhuinn, überrascht zu sein. Er hätte nicht damit gerechnet, dass Blay sich noch irgendwann binden würde, hatte es mittlerweile so hingenommen. Um so schneller schlug sein Herz nun, um so stärker reagierte er auf den Bindungsduft, verströmte längst seinen eigenen. Und ihm wurde klar, dass sie sich nun Beide auch das letzte Stück geöffnet hatten dem Anderen gegenüber und dass sie nun nichts mehr voneinander trennen konnte.
„Ich liebe dich!“ wiederholte er noch einmal und presste seine Lippen auf Blays.


„Warum jetzt?“ fragte Qhuinn leise.
Blay lag auf dem Rücken, Qhuinn dicht an seiner Seite. Ein Bein hatte er über Blays gelegt, so als würde er ihn einfach am liebsten am ganzen Körper irgendwie berühren. Seinen Kopf hatte er in Blays Halsbeuge gelegt, konnte nicht widerstehen mit seiner Nase über die Haut zu streichen und dabei diesen wundervollen Bindungsduft von Blay tief in sich aufzunehmen. Am Liebsten würde er diesen überall auf seinem Körper spüren wollen, würde ihn IN sich spüren wollen. Es war einfach der schönste Duft, den er je hatte riechen dürfen und er hatte wirklich schon nicht mehr daran geglaubt, dass das so passieren würde.
Blay hatte nicht wirklich vor, sich nur ein Stück von der Stelle zu bewegen. Wenn es nach ihm ginge, dann war Qhuinn noch immer zu weit weg. Er hatte nicht gewusst, wie sehr er darauf gewartet hatte, dass Qhuinn auch diesen Schritt noch gehen würde, hatte geglaubt, er würde sich auch so mit allem zufrieden geben, was er von ihm bekommen würde, aber offenbar hatte er sich da ein wenig getäuscht. Hatte unterschätzt, dass da noch immer Angst und Unsicherheit in ihm gewesen war.
Eine seiner Hände lag recht locker in Qhuinns Nacken, streichelte dort über die kleinen Härchen in diesem und drückte Qhuinns Kopf fast noch mehr gegen seinen Hals.
„Ich... wusste, dass es immer da war. Immer in mir war. Aber, ich glaube, ich habe es irgendwie zurückgehalten. Du warst nicht der Einzige, der eine Mauer aufgebaut hat.“ antwortete er schließlich leise, ließ seine Hand noch immer träge weiter streicheln.

„Blay...“ murmelte Qhuinn ein wenig gequält.
„Nein, ist schon gut, Qhuinn. Es wäre alles wert gewesen, dafür dass wir jetzt hier sind und an diesem Punkt sind. Ich habe auch Fehler gemacht, einfach, weil ich Angst hatte. Und ich habe einen Teil von mir vor dir zurückgehalten. Der, in dem ich mich an dich binde. Jetzt... gehört auch dieser Teil ganz dir. Ich... habe ihn immer nur für dich zurückgehalten. Niemand sonst hätte diesen Teil haben können.“
Eigentlich wollte Qhuinn schon wieder widersprechen, wollte nicht, dass Blay der Meinung war, auch Fehler gemacht zu haben, aber die restlichen Worte seines Freundes brachten sein Herz zum schneller schlagen. Zärtlich presste er einige kleine Küsse auf Blays Hals.
„Das Gleiche gilt wohl auch für mich. Ich habe auch einen Teil zurückgehalten, aber jetzt gehört er dir.“ sagte er lächelnd. „Und ich befürchte, dass ich so schnell nicht mehr damit aufhören kann, dir zu sagen, dass ich dich liebe.“
Leise lachte Blay auf und Qhuinn genoss es, das regelrecht spüren zu können, so nahe wie er sich an den Körper seines Freundes geschmiegt hatte.
„Ich würde es gerne noch mal hören.“ flüsterte er.
„Ich liebe dich.“ Wieder einige kleine Küsse, die Blays Haut striffen.
„Noch mal...“
„Ich liebe dich, Blay. Wenn du willst, dann mache ich die ganze Nacht weiter!?“ An dem Tonfall in seiner Stimme konnte Blay ganz genau erkennen, dass Qhuinn das todernst meinte. Und wenn er ehrlich war, dann könnte er sich eigentlich nichts schöneres vorstellen...
„Hmmm... das wäre schön. Aber, es würde mir wohl reichen, wenn du mich festhälst und noch da bist, wenn ich wach werde.“ murmelte er, ein wenig müde.
Eigentlich war Qhuinn längst wieder erregt, alleine schon von der Art, wie sich ihre Beine ineinander verschlungen hatten, zusammen mit dem Wunsch, Blays Bindungsduft überall an seinem Körper zu haben, aber die Müdigkeit in der Stimme seines Freundes, hielt ihn davon ab, gleich über ihn herzufallen.
„Ich habe nicht vor, mich irgendwie zu bewegen. Ich will nie wieder ohne dich schlafen, Blay. Zieh... bei mir ein. Oder wir... also ich weiß nicht, wenn du ein Haus willst, dann...“
Vor seinen Augen sah er sofort das Haus, in dem Blay mit Saxton gelebt hatte und in dem alles so... perfekt gewesen war. Dagegen hatte er sein Zimmer, das einem einzigen Chaos glich. Wohl kaum das, was Blay sich vorstellen würde, wenn er mit ihm zusammen leben würde...
„Qhuinn, tu es nicht schon wieder! Versuch nicht, für mich zu entscheiden, was mir besser gefallen würde. Wir sind jetzt beide Brüder, wir können nicht einfach aus dem Anwese ziehen. Und... wir gehören auch hier her. Das hier ist unser zu Hause, unsere Familie. Ich will in kein Haus. Mir reicht es, wenn ich hier mit dir in einem Bett schlafen kann.“
Qhuinns Lippen pressten sich auf Blays. „Ich liebe dich!“ murmelte er noch einmal leise gegen diese.


Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte Blay sich komplett vollständig, als er wach wurde. Und er wusste auch sofort, was der Grund dafür war. Sein Kopf lehnte an Qhuinns Schulter. Der Geruch seines Freundes hüllte ihn ein wie eine warme Decke. Und den harten, starken Körper konnte er dicht an seinem eigenen spüren. Das Beste allerdings war, dass er Qhuinns letzte Worte bevor sie eingeschlafen waren, noch immer hören konnte. Und wieder löste das den Wunsch in ihm aus, sofort in ihm zu sein, seinen Duft auf ihm zu verteilen. Er lachte leise, glücklich, platzierte einen kleinen Kuss in Qhuinns Nacken. Nichts ließ sich mit dem vergleichen, was er jetzt fühlte und wenn er eins wusste, dann war das, dass er das niemals wieder hergeben wollte.
Qhuinn lag mit dem Rücken zu ihm, seinen Körper an ihn geschmiegt. Seine Arme hatte er um ein Kissen geschlungen und kurz musste Blay wieder daran denken, wie er Qhuinn schlafend mit dem Kissen in den Armen vorgefunden hatte. Wie er seinen Namen gemurmelt hatte. Er überlegte, ob er versuchen sollte, Qhuinn das Kissen abzunehmen. Immerhin... war er jetzt schließlich selber bei ihm. Er entschied sich allerdings dagegen, schlang stattdessen einen seiner Arm fest um Qhuinns Körper und zog diesen noch etwas enger an seinen eigenen. Dass er dabei gegen seine längst harte Erektion stieß, versuchte er, so gut es denn ging, zu ignorieren.
Stattdessen begann er in trägen Bewegungen mit seinen Fingern Kreise auf Qhuinns Rücken zu ziehen, strich dabei zärtlich die Muskeln an diesem nach. Langsam bewegte er seinen Finger über die Wirbelsäule, lächelte als die einzige erkennbare Reaktion von Qhuinn darauf eine Gänsehaut war, die sich nun über seinen Rücken zog.
Schließlich erreichte er Qhuinns Tattoo im Nacken. Das Datum, an dem er Johns Ahstrux Nohtrum geworden war. Nicht ohne Stolz fuhr er über diese Zahlen.
Sein Blick blieb auf der Haut unter diesem haften und als er seine Finger dann über diese streichen ließ, bemerkte er zunächst nicht mal, dass er damit die Buchstaben seines Namens formte. Die Vorstellung, dieser würde auf Qhuinns Rücken stehen, nahm ihn völlig gefangen und spätestens jetzt wusste er, dass er sich genau das wünschen würde.

Qhuinn hielt den Atem an. Er war wach, seitdem er gespürt hatte, wie Blays Finger über deine Wirbelsäule nach oben gewandert war. Zuerst hatte er sich zu ihm umdrehen wollen, hatte ihn küssen wollen, ihn ebenfalls berühren wollen, aber dann war es doch zu verführerisch gewesen, einfach nur da zu liegen und zu warten, was Blay als nächstes tun würde.
Als dieser die Haut unter seinem Tattoo berührt hatte, war Qhuinn sich zunächst nicht ganz sicher gewesen, aber dann hatte er es immer deutlicher gespürt, dass es nicht nur einfach Kreise waren, die seine Finger beschrieben. Viel mehr war es... sein Name. Also konnte er spätestens jetzt sagen, dass Blay diese Verbindung wollte. Dass er es ganz offiziell wollte. Und komischerweise war da jetzt keine Angst dabei, bei dem was er dabei empfand. Viel mehr spürte er bei dem Gedanken, dass da wirklich Blays Name auf seinem Rücken stehen würde, eine tiefe innere Aufregung und vor allem.. Stolz. Stolz darüber, diesen Namen tragen zu dürfen. Heilige Jungfrau der Schrift, er wollte das auch!
„Hast du vor, mich irgendwann zu küssen?“ platzte die Frage schließlich aus ihm hervor und er presste seinen Körper noch weiter nach hinten, enger an den von Blay. Er keuchte leise auf, als er dabei gegen die Erektion von Blay stieß, bewegte allerdings gleich darauf seinen Po gegen diese, ließ ihn damit wissen, dass es völlig okay so war.
Im ersten Moment zuckte Blay etwas zusammen. Immerhin war er sich nicht sicher gewesen, ob Qhuinn in der Zwischenzeit wach war. Und er stoppte auch in seinen Bewegungen, fühlte sich irgendwie fast ein wenig ertappt. Allerdings lösten sich all diese Gedanken recht schnell in Luft auf, als sich Qhuinn so an ihm rieb.
„Doch, das... hatte ich.“ presste er mühsam hervor, schob eine Hand unter Qhuinns Kinn und drehte dessen Kopf so, dass er seinen Mund in einem tiefen, leidenschaftlichen Kuss erobern konnte.
Gleichzeitig stieß er in ihn, konnte und wollte nicht länger warten. Sofort explodierte sein Bindungsduft um sie herum.
Qhuinn biss Blay in die Unterlippe, als er diesen so plötzlich tief in sich spüren konnte, sank dann aber mehr als bereitwillig gegen ihn, begann, sein Becken zu bewegen. Sein eigener Bindungsduft mischte sich mit dem von Blay und diese Mischung erschien ihm einfach perfekt zu sein. Ihre Gerüche passten genauso gut zusammen, wie ihre Körper und ihre Herzen es taten und in dem Moment wusste er ziemlich genau, was er tun wollte, auch wenn er noch nicht genau wusste, wie er das anstellen sollte. Und im nächsten Moment war das auch eigentlich egal... in dem Moment zählten nämlich nur noch Blays Bewegungen und die Reaktionen seines Körpers drauf und er gab sich seinem Freund voll und ganz hin.

Mittwoch, 4. Juli 2012

Chapter 23


„Ich wusste nicht, dass es so sein würde.“ murmelte Qhuinn, als er endlich das Gefühl hatte, dass seine Stimme ihm so weit wieder gehorchen würde. Er lag auf der Seite, sah Blay an der auf dem Rücken lag und die Augen geschlossen hatte, der so völlig entspannt wirkte. Blays Brustkorb dagegen hob sich noch immer heftig und sein Atem ging noch ein wenig zu schnell. Qhuinn hätte ihm ewig so zu sehen können.
Langsam öffnete Blay seine Augen und drehte seinen Kopf so, dass er Qhuinn richtig ansehen konnte. „Was meinst du denn? Also mit... so sein?“ wollte er wissen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich es so erregend finden würde. Dass ich es so geniessen würde, wenn ich die Kontrolle abgeben würde, aber wenn ich ehrlich bin, dann hat es mir sehr gut gefallen. Es könnte sein, dass ich die Kontrolle öfters abgeben würde.“
Blay lachte auf. „Pass auf, dass ich dich nicht beim Wort nehmen werde. Ich mag es, wenn du dich mir so hingibst.“ gab er zu.
„Ich glaube, du musst mich sogar wörtlich nehmen. Scheiße, Blay, das ist so was von sexy.“ platzte es aus Qhuinn hervor. „Du kannst mich jederzeit und überall wörtlich nehmen.“
Wieder lachte Blay und rutschte etwas näher zu Qhuinn um dessen Lippen mit seinen zu verschliessen. Er war wirklich entspannt, erleichtert darüber, dass Qhuinn nicht irgendwie enttäuscht von dem war, was sie getan hatten.

„Vielleicht können wir dann ja irgendwann mal ausprobieren, was ich geträumt habe.“ Blay errötete, kaum, dass er diese Worte ausgesprochen hatte.
„So?“ Natürlich ging Qhuinn sofort darauf ein und hatte nun auch nicht vor, jetzt locker zu lassen bevor er wusste, wie Blay das gemeint hatte. „Und von was hast du geträumt?“ wollte er wissen.
„Vergiss es, es ist nicht so wichtig.“ murmelte Blay.
Qhuinn legte seine Hand an Blays Brust, ließ diese etwas träge darüber streicheln. „Und ob es wichtig ist. Ich will es wissen, Blay. Und vielleicht gefällt mir das ja auch, was du dir so vorstellst.“ versuchte er ihn zu überreden.
Ein wenig nervös leckte Blay sich über die Lippen, wurde noch ein wenig roter. „Ich... na ja... du liegst auf dem Bett. Unter mir. Deine Hände sind festgebunden. Du kannst nichts tun. Ich... küsse mich über deinen ganzen Körper, immer wieder bis du kurz davor bist zu kommen. Und dann, ganz am Ende nehme ich dich.“ Er redete leise, aber seine Stimme wurde von Wort zu Wort sicherer, hatte er doch nicht gedacht, dass es so aufregend sein würde, seine Phantasien mit Qhuinn zu teilen.

Der wiederum hielt den Atem an. Bilder schoßen ihm vor die Augen von dem, was Blay ihm da beschrieb. Und wenn er noch bis vor kurzem gedacht hatte, dass er so etwas niemals zulassen würde, dann erregte es ihn nun ungemein, sich vorzustellen, dass Blay genau das tun würde.
„Ja, Blay. Ich will, dass du das tust.“ presste er hervor.
„Was?“ Blay sah seinen Freund überrascht an.
„Ja, ich will, dass du das genau das tust. Du musst mir unbedingt mehr von deinen Phantasien erzählen.“ sagte Qhuinn und beugte sich zu Blay um ihn zu küssen.
„Wir... können alles tun. Was auch immer du willst.“ antwortete Blay ihm danach atemlos.
„Das werden wir. Und wie wir das tun werden.“ versicherte Qhuinn ihm, bemühte sich, wieder etwas herunter zu kommen, nachdem ihn diese Vorstellung doch sehr erregt hatte.
Blay platzierte seinen Kopf nun wieder an Qhuinns Brust und Qhuinns Hand suchte augenblicklich einen Weg in Blays Haare, die nun recht durcheinander waren und in alle Richtungen abstanden, was in Qhuinns Augen nur noch mal heißer so aussah. Wieder verströmte er seinen Bindungsduft und glaubte, dass es fast nicht mehr perfekter sein konnte es jetzt bei ihnen war.
„Qhuinn? Das hier war das schönste Date, was ich je hatte.“ murmelte Blay, mittlerweile schon leicht schläfrig.
„Hmmm... es kann sein, dass du mir das noch ein paar mal sagen musst, dass ich das wirklich glaube.“
„Du weißt doch... ich bin glücklich.“ Obwohl Blay müde war, musste er ihm das so unbedingt noch mal sagen.
„Das bin ich auch!“ antwortete Qhuinn und hörte auch nicht wirklich damit auf, Blay durch die Haare zu streicheln, auch als er bereits eingeschlafen hatte, hielt ihn fest und wusste, dass er ihn nie wieder hergeben würde.


Nervös strich Blay seinen Anzug gerade, den er kurz zuvor angezogen hatte, warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. In weniger als einer Stunde würden sie sich mit Saxton treffen und es lag ihm viel daran, dass dieses Treffen für sie alle drei gut ausgehen würde.
Er zuckte leicht zusammen als sich die Zimmertür öffnete und Qhuinn das Zimmer betrat. Ihre Blicke begegneten sich im Spiegel und Qhuinn konnte Blay sofort ansehen, dass dieser wirklich nervös war. Im ersten Moment wollte er jedoch direkt wieder umdrehen und aus dem Zimmer gehen.
„Warte! Wo willst du hin, Qhuinn?“
„Na ja, ich bin wohl nicht richtig angezogen.“ Qhuinn sah an sich selber runter, betrachtete seine tief sitzende Jeans und sein verwaschenes Shirt.
„Nein, Qhuinn, bleib wie du bist, das ist perfekt so.“ beeilte Blay sich zu sagen.
Qhuinn trat hinter seinen Freund und schlang einen Arm von hinten um dessen Hüften. „Keine Angst, ich werde ihm nicht noch mal an die Gurgel springen, versprochen.“ sagte er leise und streichelte mit einer Hand über Blays Hüften.
Blay lehnte sich leicht nach hinten, seufzte. Er musste Qhuinn nun unbedingt bei sich spüren, an sich spüren. „Das... weiß ich. Es ist mir einfach wirklich wichtig, dass das ganze gut läuft. Und ich will eigentlich auch nicht, dass du das nur wegen mir tust.“ sagte er leise.
„Das tue ich nicht. Saxton ist mein Cousin und die einzige Familie die ich habe außer dir. Ich will auch, dass das gut läuft.“ versicherte Qhuinn und küsste Blay im Nacken. „Von mir aus können wir los!“
Blay nickte, fühlte sich jetzt wenigstens nicht mehr ganz so nervös wie zu vor und machte sich dann mit Qhuinn gemeinsam auf den Weg in die Stadt, wo sie sich im Sals mit Saxton treffen wollten.
„Guten Abend Blay. Cousin!“ Wenn Blay eines bei Saxton noch nie wirklich gesehen hatte, dann war es, dass dieser unsicher war. Jetzt jedoch, als sie sich im Sals gegenüber standen, war diesem die Unsicherheit regelrecht anzumerken. „Ich muss gestehen, ich war etwas überrascht, dass ihr euch mit mir treffen wollt.“ gab er zu.
„Das ist dann wohl meine Schuld. Ich... na ja... ich denke, ich sollte mich bei dir entschuldigen, Saxton.“ brachte Qhuinn, ebenfalls etwas unsicher, hervor.
„Wofür?“
„Dass ich dich gegen die Wand geschleudert habe. Es tut mir leid, ich hatte mich nicht unter Kontrolle. Vermutlich sollte ich dir eher... na ja, so etwas wie dankbar sein, dass du für Blay da warst.“
Ein leicht wehmütiges Lächeln erschien auf Saxtons Gesicht. „Nun ja, offen gesagt bedeutet ihr mir beide sehr viel und es war mir ein Vergnügen, an Blays Seite sein zu können, aber ich war es immer nur so lange, bis ihr endlich zueinander findet. Ich wollte mich nie zwischen euch stellen.“ stellte Saxton klar.
„Das... ehrt dich. Und ich... würde mich freuen, wenn wir jetzt wieder normal miteinander umgehen könnten. Du musst nur deine Hände von Blay lassen, dann denke ich, ich würde damit klar kommen.“ grinste Qhuinn schief.
„Das lässt sich machen! Und ich würde mich auch darüber freuen.“
Blay hatte zunächst einfach nur zugehört, hatte gewusst, dass es nötig war, dass Qhuinn und Saxton das so erstmal geklärt hatten und er konnte nicht anders als sich darüber zu freuen, wie das Gespräch der Beiden verlaufen war.
„Ich würde mich auch darüber freuen! Ich... würde es einfach schade finden, wenn wir keinen Kontakt mehr miteinander hätten.“ mischte er sich nun ein. „Ich meine... na ja... als... Freunde?“
Saxton lächelte nun richtig. „Ja, Freunde.“ nickte er.
„Das heisst, wir können nun endlich etwas essen? Ich hätte nämlich Hunger.“ lachte Qhuinn und griff nach Blays Hand um ihn zu einem der Tische zu ziehen.
„Ja, natürlich können wir etwas essen!“ nickte Blay sofort.
„Wollt ihr dann jetzt vielleicht lieber alleine...“ setzte Saxton an, wurde aber sofort von Blay unterbrochen.
„Nein, wir wollten doch zusammen essen. Ich denke, das wäre doch ein guter Anfang.“ stellte er klar.
„Ja, komm mit uns, Cousin!“ stimmte Qhuinn sofort zu und in dem Moment hätte Blay nicht stolzer auf Qhuinn sein können, nicht glücklicher darüber, dass das alles so gut gelaufen war.


Kaum, dass Blay die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, konnte er auch schon spüren, wie Qhuinn ihn mit seinem Körper gegen diese drückte. „Hmmm... tut mir leid, aber ich muss dich jetzt spüren. Ich muss dich jetzt endlich einfach nur für mich haben.“ nuschelte er an Blays Lippen bevor er diese mit seinen verschloss.
Sie waren mehrere Stunden mit Saxton im Sals geblieben, mussten feststellen, dass es gar nicht mal so schlecht funktionierte, aber die Selbstbeherrschung, die Qhuinn das gekostet hatte, war nun aufgebraucht.
Blay störte das allerdings nicht wirklich, konnte das Bedürfnis seines Freundes durchaus verstehen, ihm jetzt näher sein zu wollen und wollte Qhuinn außerdem ebenfalls spüren. Also erwiderte er den Kuss ebenso stürmisch.
„Blay, ich brauche dich. Jetzt!“ Qhuinns Küsse wurden noch drängender, noch fordernder und er presste den Beweis seines Verlangenes gegen Blays Becken, rieb sich hart dagegen.
Blay keuchte, versuchte, an Qhuinns Shirt zu zerren und als es ihm nicht gelang, dieses über Qhuinns Kopf zu ziehen, zerriss er es kurzerhand. Qhuinns Augen weiteten sich, aber dann ließ er sich nur zu gerne von Blay zum Bett drängen, der auf dem Weg dahin sein eigenes Shirt achtlos auf den Boden fallen ließ.
„Ich... bin... so stolz auf dich.“ brachte Blay zwischen mehreren feurigen Küssen hervor. „Darf ich es nun machen? Ich meine, dich... fesseln?“ wollte er dann wissen, hielt den Atem an und sah Qhuinn unter vor Verlangen glänzenden Augen an.

Qhuinn brauchte einen Moment, bevor ihm die Bedeutung dieser Worte so bewusst wurde und er antwortete Blay zunächst nur mit einem gequälten Stöhnen. „Ja. Blay... Gott, ja.“ presste er dann unter seinem viel zu schnell gehendem Atem hervor.
Einen Moment lang sah Blay Qhuinn einen Moment lang an, kostete alleine schon die Vorstellung, dass er das gleich wirklich tun können würde, voll und ganz aus. Dann drängte er Qhuinn ohne auch nur noch ein Wort zu sagen auf das Bett zurück, beugte sich über ihn und verschloß seine Lippen zu einem verzehrenden Kuss.
Als er sich wieder von Qhuinn löste, sah der mit großen Augen zu Blay auf, der sich zum Nachttisch beugte und schließlich zwei Stoffbänder heraus nahm. Er drückte Qhuinns Arme über dessen Kopf und band seine Handgelenke am Bettende fest.
Quälend langsam beugte er sich nach unten und zog Qhuinn seine Hose und seine Boxershorts aus, küsste sich einen Weg über seine Beine wieder nach oben, die er ein wenig weiter auseinander schob. Mit seinen Fängen reizte er die Haut an seinen Oberschenkeln und konnte nicht widerstehen diese dann in die Innenseiten der Oberschenkel zu bohren. Qhuinn bäumte sich auf, zog an den Stoffbändern und konnte sich kaum noch wirklich halten, als Blay nun saugend an dieser Stelle trank.
Blay hob seinen Kopf, leckte sich das Blut von den Lippen und verschloss dann die kleinen Wunden. Er kniete sich nun richtig über Qhuinn, ließ ihre Erektionen kurz aufeinander treffen, bevor er sich dann wieder so zu ihm beugte, dass sich ihre Lippen treffen konnten. Heiß stöhnte Qhuinn in den Kuss, konnte sein eigenes Blut noch immer auf Blays Lippen spüren.
„Blay... bitte.“ flehte er ihn an.
Blay grinste nur und begann nun, sich über Qhuinns Oberkörper zu küssen, ganz langsam eine Spur nach unten zu ziehen. Obwohl er längst selber wahnsinnig angespannt war, wollte er es voll und ganz auskosten, Qhuinn so unter sich zu haben, ihn so verwöhnen zu können.
Wieder sah er zu Qhuinn auf, kurz bevor er mit seiner Zunge um die Spitze von Qhuinns Schwanz strich, prägte sich genau ein, wie Qhuinn gerade mit Verlangen zu ihm runter sah. Und dann umschloß er Qhuinns Schwanz komplett, saugte ihn tief in seinen Mund ein und stöhnte dabei selber heiß dagegen.
„Blay!“ klang Qhuinn nun noch flehender.
Nach einem kurzen Moment ließ Blay von ihm ab und schob Qhuinns Beine noch weiter auseinander, schob seinen Kopf dazwischen und umleckte seinen Eingang. Qhuinn bäumte sich auf, versuchte sich ihm entgegen zu drängen.
Mehr hielt Blay auch nicht mehr aus und so beeilte er sich, sich seiner Hose und Shorts zu entledigen. Langsam schob er sich in Qhuinn, der ihm sofort entgegen kam und wieder etwas fester an den Bändern zog, durch die er festgebunden war.
Blay stieß tief in ihn, während Qhuinn so gut er konnte mit seinem Becken entgegen kam. Beide stöhnte bei jedem Stoß laut auf und beide hielten es nicht lange durch. Als Blay sich mehr und mehr anspannte, kam Qhuinn mit einem lauten Aufschrei, zog sich dabei fester um Blay zusammen, der ihm daraufhin augenblicklich folgte und sich heiß in ihm ergoß.

Dienstag, 26. Juni 2012

Chapter 22


Noch immer starrte Blay Qhuinn völlig fassungslos an. „Ja, das bin ich. Ich bin glücklich.“ antwortete er ihm schließlich aber mit fester Stimme, als er bemerkte, dass Qhuinn langsam ein wenig ungeduldig wurde.
„Wirklich?“ Qhuinns Augen weiteten sich überrascht. „Ich meine, macht dich das glücklich? Das hier...“ Er deutete auf den Raum, die Pizza, die Filme. Dann auf sich selber. „Ich dachte immer, Saxton...“
„Halt die Klappe, Qhuinn!“ unterbracht Blay ihn nicht böse, aber durchaus ernst. „Das ist es gerade, du hast es immer gedacht. Du hast mich aber nicht gefragt! Ja, ich bin glücklich und ich wäre auch da mit dem hier glücklich gewesen. Ich bin mit DIR glücklich!“ betonte er. „Und außerdem, Saxton ist nicht hier, oder? Und ich nicht bei ihm!“
Nach und nach begriff Qhuinn, dass Blay es wirklich ernst meinte und er wirklich glücklich war. Ein klein wenig blieb dennoch übrig von den Zweifeln, die in seinem Inneren tobten. „Aber, Saxton hat sich doch von dir getrennt und nicht du von ihm...“
„Das hat er. Weil er auch immer nur eins wollte... dass wir glücklich sind. Und zwar wir beide!“ stellte Blay klar. „Qhuinn, Saxton war mein Liebhaber, aber er war nie die Liebe meines Lebens! Und das wusste er auch!“ Er trat einen Schritt auf Qhuinn zu und griff nach dessen Hand, legte sie vorsichtig auf seine Brust, unter der sein Herz heftig schlug. „Und noch einmal... ja, ich bin glücklich, Qhuinn. Und dass du mich danach fragst, bedeutet mir nur noch mal mehr.“ sagte er leise.

Qhuinn fühlte, wie die Gefühle in seinem Inneren verrückt spielten und er fühlte sich Blay gerade näher als je zu vor, sogar näher als beim Sex. Und das war dafür, dass er sich sonst durch Sex definierte schon von großer Bedeutung. Er seufzte leise und beugte sich dann zu Blay um ihn zu küssen. Die passenden Worte fielen ihm mal wieder nicht wirklich ein für diesen Moment, aber er legte dafür alle seine Gefühle in den Kuss.
Blay lehnte seinen Kopf gegen Qhuinns Schulter, der nichts weiter tat, als mit seiner Hand leicht über Blays Brust zu streicheln. „Ich würde mich übrigens freuen, wenn... wir das mit Saxton auch irgendwie hinbekommen würden.“ sagte er leise, durchaus vorsichtig, weil er vermutete, dass es für Qhuinn kein leichtes Thema sein würde.
Tatsächlich stieß der ein leises Knurren aus. „Warum? Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist!“
„Warum? Du hast ihn zu letzt gegen die Wand geschleudert!“ bemerkte Blay.
Qhuinn seufzte. „Okay, das war keine Glanzleistung von mir, aber ich bin ein gebundener Vampir. Ich konnte das nicht zurück halten.“
„Qhuinn, bitte, es wäre mir wichtig!“
Qhuinn stöhnte leise auf und zog Blay etwas enger an sich. Wie sollte er da noch nein dazu sagen? „Ich bin trotzdem nicht sicher, ob ich das kann.“
„Aber... na ja, du weißt, dass ich es nie so gesehen habe, wie deine Familie es gesehen hat. Dich so nicht geshen habe. Und Saxton, Saxton hat dich auch nie so gesehen. Er ist deine Familie, Qhuinn. Und ich... ich habe kaum jemand, der mir wirklich etwas bedeutet neben dir. John. Und eben... Saxton.“ versuchte Blay ihm zu erklären, warum ihm das so wichtig war.
Qhuinn wusste, dass Blay damit recht hatte. Vor allem, wenn er daran dachte, was er wegen seiner Familie gesagt hatte. Saxton war für ihn der Bruder gewesen, den er nie wirklich gehabt hatte. Und jetzt, wo Blay ihm gesagt hatte, dass er mit ihm glücklich war, konnte doch eigentlich nichts mehr passieren! Bis auf die Tatsache, dass Blay sich nicht gebunden hatte. Was, wenn das an Saxton lag...
„Okay, ich denke, dann... werde ich es versuchen.“ sagte er leise.
Blay strahlte ihn an. Er wusste, dass das ein großer Schritt für Qhuinn gewesen war, aber er hatte nicht vergessen, was Saxton für ihn, für sie, getan hatte und deswegen bedeutete ihm das hier viel. „Ich kann ihm ja mal schreiben, ob er Zeit hat, sich mit uns zu treffen.“
„Ja, das kannst du. Aber... nicht jetzt. Ich hatte da eigentlich noch was geplant.“ grinste Qhuinn.
„So, hast du das?“ Blay wollte sich von ihm lösen um auf das Bett zu zu gehen, stellte aber überrascht fest, dass Qhuinn ihn noch weiter festhielt.
„So schnell nun auch wieder nicht. Weißt du, wie froh ich bin, dass ich... den wahren Blay... jetzt wieder zurück habe?“ fragte er leise.
Blay glaubte, innerlich zu zerschmelzen als er Qhuinn das sagen hörte und nun war er es, der nicht so recht die passenden Worte fand und Qhuinn stattdessen schweigend in einen tiefen Kuss zog.


Wenig später lagen Qhuinn und Blay nebeneinander auf dem Bett, die Pizza zwischen sich, und sahen sich einen Actionfilm zusammen an. Beide hatten das Gefühl, dass es nicht wirklich noch schöner werden konnte, als es jetzt gerade war. Blay hatte Saxton zu vor eine SMS geschrieben, dass Qhuinn und er sich gerne mit ihm treffen würden, wenn er das wollen würde und Saxton hatte ihm geantwortet, dass er das wollen würde und so hatte sich fürs erste auch dieses Thema gelöst. Die nächsten beiden Nächten würden sie ohnehin auf Streife sein und so hatten sie überlegt sich in ihrer freien Nacht in der Stadt zu treffen. Weder das Haus, in dem Saxton nun alleine lebte, noch das Anwesen, erschien ihnen als der geeignete Ort dafür zu sein.
Jetzt jedoch war das Thema Saxton weit in den Hintergrund geraten, sondern es gab im Moment einfach nur sie beide.
Qhuinn nahm den leeren Pizzakarton und stellte diesen zur Seite, um Blay nun näher zu ihm ziehen zu können. Nur zu gerne kam Blay ihm entgegen und platzierte seinen Kopf an Qhuinns Brust. Der schob sofort seine Hand in Blays Haare, ließ sie langsam durch diese gleiten, während er die Wärme von seinem Körper zu deutlich spüren konnte. Es ging ihm im Moment nicht um Sex, sondern eben einfach um Nähe.
Blay hob seinen Kopf leicht an, so dass sich ihre Blicke treffen konnten und auf Qhuinns Lippen bildete sich ein Lächeln, als er dieses warme Leuchten in Blays Augen sehen konnte, das wirklich eindeutig ihm galt.
„Ich mag es, wenn du mich so ansiehst.“ sagte er, während seine freie Hand über Blays Seite streichelte, irgendwie bis zum Bund seines Shirts glitt und sich dort auf das freie Stück haut legte und seine Finger spielerisch über diese glitten.
„Wie ansehen? Ich... seh dich doch einfach nur normal an.“
Qhuinn schüttelte den Kopf. „Nein, siehst du nicht. Deine Augen haben wieder dieses Leuchten, von dem ich dachte, ich hätte es verloren. Und wenn, wäre ich es selber Schuld gewesen.“
Sanft legte Blay seinen Finger auf Qhuinns Lippen, die er so sinnlich fand, dass er nichts dagegen hätte, ihn rund um die Uhr zu küssen. Er fuhr diese nach, genoss es, ihn so berühren zu können. „Rede nicht wirklich darüber, hm? Das ist vorbei, wir... sehen doch nur nach vorne. Und, ich sehe nur dich so an.“
Zufrieden verbreitete Qhuinn seinen Bindungsduft, von dem Blay sich warm eingehüllt fühlte. Leise seufzte er, als Qhuinns Finger sich noch weiter unter sein Shirt schoben und eine kleine, heiße Spur auf seiner Haut hinterließen.

Blay stöhnt nun sogar auf und schmiegte sich noch ein wenig enger an Qhuinn. „Wenn du... wenn du so weiter machst, dann kann ich mich nicht mehr auf den Film konzentrieren.“ murmelte er mühsam.
Qhuinn lachte. Ein heiseres, echtes Lachen, dass Blay durch und durch ging. „Willst du dich denn noch auf den Film konzentrieren?“ fragte er nach.
„Nein.“
Kaum hatte Blay geantwortet, spürte er Qhuinns Lippen, seine Zunge, die seinen Mund eroberte und hungrig nach seiner suchte. Der Film war wirklich völlig vergessen und sie versanken in diesem Kuss.
Qhuinn setzte sich im Bett auf, zog Blay mit sich hoch um erst sich selber und dann seinem Freund das Shirt ausziehen zu können. Dann ließ er sich auf den Rücken sinken, zog Blay dabei mit sich, so dass er dessen nackten Oberkörper nun an seinem spüren konnte, stöhnte in den Kuss, als sich ihre Lippen auch schon wieder fanden.
Recht schnell nutzte Blay es aus, dass Qhuinn unter ihm lag, drängte sein Becken gegen das von Qhuinn, was sie beide kurz aufkeuchen ließen. Und er löste sich von Qhuinns Lippen um sich über dessen Hals zu küssen und zu lecken, leicht daran knabberte, worauf Qhuinn begann sich unter ihm zu winden.
„Blay? Ich will es. Jetzt.“ brachte Qhuinn leise und mit leicht heiserer Stimme hervor.
Blays Körper erstarrte über dem von Qhuinn und er wusste sofort was der meinte. „Was? Ich... ich meine... wirklich?“
„Ja. Bitte. Tu es.“


Viel mehr hatte Blay nicht mehr zur Aufforderung gebracht. Es brauchte ohnehin nie viel um ihn zu erregen, wenn Qhuinn beteiligt war und die Küsse von zu vor und auch die Berührungen, Qhuinns harten Körper unter seinem zu spüren, hatte bereits dazu geführt, dass seine Erektion hart gegen seine Hose drückte.
Mit seiner Zunge leckte er über Qhuinns Hals, saugte erneut an dessen Haut und sofort begann Qhuinn sich wieder unter ihm zu winden, drängte ihm fordernd sein Becken entgegen. Blays Hand legte sich an seine Hüften um ihn ein wenig nach unten zu drücken und das Spiel mit seiner Zunge fortzusetzen, weiter auszudehnen, in dem er mit dieser um Qhuinns Brustwarzen kreiste, nicht widerstehen konnte an dessen Piercing zu saugen.
Heiser stöhnte Qhuinn auf, hätte nie erwartet, dass es so erregend sein konnte, wenn er Blay alles machen ließ, wenn er selber einfach nichts tat und sich ihm nur hingab. Definitiv war es das erotischste, was er je zuvor erlebt hatte. Unter halb geöffneten Lidern sah er zu Blay auf und alleinge dieser Anblick von seinem Freund, wie dieser es genoß ihm Lust zu bereiteten, ließ Qhuinns Verlangen nun nur noch mal weiter bis ins Unermessliche steigen.
Blay wusste, dass es das erste Mal war, dass Qhuinn ihn beim Sex machen ließ, was er wollte. Dass er alles völlig ihm überließ und er wollte das voll auskosten, wollte Qhuinn zeigen, wie schön das sein konnte.
Seine Hand glitt von Qhuinns Hüfte, wo er ihn auf das Bett gedrückt gehalten hatte, zu dessen Mitte, öffnete seine Hose und ließ seine Hand in diese gleiten. Seine Finger striffen über die empfindliche Spitze von Qhuinns Schwanz, auf der er bereits einige feuchte Tropfen spüren konnte, die er mit seinem Daumen verteilte, als er diesen über die Spitze kreisen ließ. Qhuinn stöhnte keuchend auf und versuchte, in Blays Hand zu stoßen. Ganz so leicht fiel es ihm nicht, wirklich nichts zu tun, dafür war Blay einfach zu gut in dem was er tat. Und so glitt seine Hand über Blays Rücken bis hin in dessen Nacken, so dass er ihn nach unten zu sich ziehen konnte und ihm fordernd die Zunge in den Mund schob.
Nur zu gerne erwidere Blay den Kuss genauso hungrig, löste sich dann aber schließlich schweratmend von Qhuinn. Als er seine Hand von Qhuinns Schwanz nahm, protestierte der mit einem tiefen Stöhnen.
Blay schob Qhuinns Hose nun richtig nach unten, richtete sich ein wenig auf und grinste leicht, als Qhuinn wimmerte, weil er ihm somit den Körperkontakt für einen Moment komplett entzog und schob dann auch seine eigene Hose samt Boxershorts nach unten.
Seine Hände tasteten nach denen von Qhuinn, die immer wieder versuchten, ihn zu berühren und als er sich wieder zu ihm beugte, schob er dessen Hände über seinen Kopf, hielt sie fest auf das Bett gedrückt.
Mit dem Knie schob er Qhuinns Beine etwas weiter auseinander um sich dazwischen platzieren zu können. Eine Hand löste er von Qhuinns um ihn kurz mit den Fingern zu streifen, diese dann zu seinem Eingang wandern zu lassen, um ihn ein wenig zu reizen und zu dehnen. Überrascht stöhnte Qhuinn auf und hob wie automatisch sein Becken leicht an.
Blay konnte nicht widerstehen und schob seinen Finger ein Stück in Qhuinn, spürte deutlich, wie der sich eng um ihn zusammenschloß und alleine das sorgte schon dafür, dass er kurz vor dem explodieren war, wenn er sich vorstellte, dass er richtig in Qhuinn eindringen würde und ein leichter Schweißfilm breitete sich auf seinem Körper aus.
„Mehr.“ brachte Qhuinn mühsam hervor und sah mit einem Blick zu Blay auf, bei dem Blay fast glaubte zu verbrennen bei dem heißen Verlangen, was ihm entgegen schlug.
Schließlich zog Blay seinen Finger zurück und hob Qhuinns Becken ein kleines Stück an. Langsam schob er sich Stück für Stück in ihn und beide stöhnten laut auf, als Qhuinn ihn komplett aufgenommen hatte.
Zunächst wagte Blay nicht mal, sich irgendwie zu bewegen, war sich fast sicher, dass er dann sofort kommen würde. „Du fühlst dich so gut an.“ brachte er heiser hervor.
Qhuinn sah Blay einfach nur an, konnte seinen Blick nicht von seinem Freund nehmen, wie dieser sich mit angespannten Muskeln über ihn beugte. „Nein... du fühlst dich gut an.“ antwortete er und hob Blay sein Becken entgegen, als Zeichen dafür, dass es okay war, wenn Blay sich nun bewegte, sich gehen ließ.
Blay stöhnte, warf seinen Kopf in den Nacken und bewegte sich nun mit tiefen, harten Stößen in Qhuinn.
Für Qhuinn war es unbeschreiblich, Blay so sehen zu können. Und außerdem hätte er nie gedacht, dass es sich SO anfühlen würde, wenn Blay in ihm sein würde. Und so folgte er Blay auch sofort, als der nun völlig in Ekstase mit einem tiefen Stoß heiß in ihm kam.

Dienstag, 12. Juni 2012

Chapter 21


Wenig später hatten Qhuinn und Blay beide geduscht und liefen zusammen nach unten um zum ersten Mahl zu gehen. Qhuinn nahm jetzt wieder regelmäßig daran teil, konnte wieder normal essen, was alle im Anwesen wirklich freute und auch alle erleichterte. Auch wenn Qhuinn es nie hatte hören wollen, er gehörte zu ihnen und sie sorgten sich um jeden, der zu ihrer Familie gehörte.
Jetzt war es eher so, dass Qhuinn und Blay sich einiges an Neckereien anhören mussten, was ihre Beziehung anging, aber nichts davon war in irgendeiner Form böse gemeint. Ganz im Gegenteil. Genauso, wie alle froh darüber waren, dass Qhuinn wieder zu sich selbst fand, waren auch alle froh darüber, dass Blay wieder zurück im Anwesen war und dass die Beiden wohl endlich auf dem Weg dahin waren, glücklich zusammen zu werden.
„Blay hat heute aber ein ganz besonderes Bad genommen.“ bemerkte Rhage grinsend, einer von denen, die die Beiden besonders gerne neckte.

Blay errötete sofort, hatte nicht gedacht, dass man den Bindungsduft und vermutlich auch den Sex noch immer so an ihm riechen konnte. Qhuinn wiederum konnte deutlich den Stolz in sich spüren, den Stolz darauf, dass jeder hier jetzt sofort riechen würde, dass Blay sein Mann war, es immer sein würde. Ein kleiner Teil in ihm fragte sich zwar, woran es lag, dass das einseitig so war. Blay hatte sich nicht an ihn gebunden. Dass Blay ihn liebte, daran bestand wohl keine Zweifel, aber vielleicht hatte Qhuinn doch zu lange gewartet, als dass Blay auch in der Lage wäre, sich ebenfalls an ihn zu binden.
„Keine Sorge, Romeo. Mir gefällt das.“ fügte Rhage, noch immer breit grinsend, hinzu. „Und wenn ihr mich fragt, dann wurde das nun wirklich langsam Zeit! Außerdem will ich endlich mal wieder eine Hochzeit feiern.“
Von der Seite warf seine Shellan ihm einen warnenden Blick zu, dass er schweigen sollte, weil sie so ziemlich das Gefühl hatte, dass ihr Hellren gerade mal wieder gründlich über das Ziel hinaus schoß.
„Hochzeit?“ fragte Qhuinn und seine Augen weiteten sich ein wenig. So weit hatte er noch nicht gedacht. Und er war sich auch nicht sicher, ob das gehen würde, ob er das konnte. Und ob Blay das wollte.
„Das... ist nicht nötig.“ murmelte Blay, der so langsam das Gefühl hatte, dass es zu einem Dauerzustand werden würde, dass sein Gesicht gerötet war. Plötzlich musste er daran denken, wie Saxton zu ihm gesagt hatte, dass er ihre Beziehung auf eine neue Stufe hatte bringen wollen, auf die nächste Stufe. Und vermutlich hatte er da eine Hochzeit gemeint. Dass Saxton das machen würde, konnte Blay sich durchaus vorstellen, bei Qhuinn allerdings konnte er sich das nicht wirklich. Ganz abgesehen davon, dass er sich nicht sicher war, wie er selber dazu stand. Ganz tief in seinem Inneren hatte Blay nämlich trotz allem eins... Angst! Angst davor irgendwann dann doch alleine da zu stehen. Was vermutlich auch der Grund dafür war, dass er seinen Bindungsduft zurück hielt. Er wusste, dass dieser in ihm war, aber offenbar hatte er einen Weg gefunden, diesen zu bremsen.

Für das restliche erste Mahl wurde das Thema jedoch erstmal komplett fallen gelassen und sogar Rhage hatte in Zsadist ein neues Opfer gefunden, der sich von seiner Tochter Nalla auf der Nase herum tanzen ließ, sehr zur Freude von Hollywood.
Qhuinn beteiligte sich zwar an den Gesprächen, lachte hier und da mit den Anderen. In seinen Gedanken jedoch stellte er sich immer wieder eine Frage... war Blay wirklich glücklich? Hätte sich Blay eine Hochzeit mit Saxton gewünscht und wünschte sich diese jetzt auch mit ihm? Fehlte ihm etwas, um glücklich zu werden? Und nahm er nicht wieder viel zu viel und gab einfach zu wenig? War Blay wirklich glücklich?
Blays Hand tastete unter dem Tisch nach seiner und als er Blays Finger zwischen seinen spüren konnte, fühlte er sich wenigstens etwas erleichtert, konnte aber nichts dagegen tun, dass er sich weiterhin Gedanken darüber machte, was er alles tun konnte und musste um Blay glücklich zu machen. In gewisser Weise kam es ihm so vor als müsste er alles irgendwie aufwiegen, was er zwischen ihnen schon falsch gemacht hatte und er hatte das dumpfe Gefühl, dass ihm das vielleicht nie ganz gelingen würde. Dennoch fasste er einen Entschluss, aus dem sich nach und nach ein Plan entwickelte.


Wenig später hatten sich die Brüder in Wraths Arbeitszimmer zu ihrer Besprechung versammelt, Qhuinn und Blay dieses Mal zum ersten Mal Beide offiziell als Bruder dabei.
„Zu erstmal würde ich gerne Qhuinn und Blay offiziell begrüßen. Ich denke, wir sind uns einig darüber, dass sie eine große Unterstützung für die Bruderschaft sind.“ erhob dann auch Wrath das Wort. Als Reaktion bekam er zustimmende Rufe der Brüder. „Und zu dem bin ich natürlich dann auch zu dem Entschluss gekommen, dass sie sicher weiterhin ein Team bilden, natürlich gemeinsam mit John. An deiner Aufgabe ändert sich ja soweit nichts, Qhuinn.“ sagte er.
„Ja, natürlich.“ stimmte dieser sofort zu, erleichtert darüber, dass er nicht doch noch von Blay getrennt wurde. Noch immer war er nicht sicher deswegen gewesen, vor allem, wenn man bedachte, wie der letzte Einsatz verlaufen war.
„In der Rotation wird das natürlich ab sofort berücksichtigt.“ fügte Wrath noch hinzu und die Brüder, die in dieser Nacht auf Streife gehen würden, verabschiedeten sich nach und nach schon mal, um sich fertig zu machen.
Nur Qhuinn blieb noch etwas zurück und nahm schließlich seinen Mut so gut es ging zusammen. „Wrath? Könnte ich dich noch kurz einen Moment sprechen? Alleine?“ fragte er.
Blay drehte sich etwas überrascht zu ihm um, warf ihm einen überraschten Blick zu, den Qhuinn allerdings entweder nicht bemerkte oder aber nicht bemerken wollte. Also blieb Blay nichts anderes übrig als das Zimmer ebenfalls zu verlassen.

„Was gibt es denn?“ wollte Wrath wissen, sobald die Tür zum Zimmer geschlossen wurde. „Ich meine, die Einteilung von Blay, John und dir, die bleibt ja, wie du gehört hast.“
„Ja, das weiß ich. Und dafür... bin ich auch dankbar. Ich hätte nur eine kleine Bitte, ob Blay und ich vielleicht morgen oder übermorgen frei bekommen können. Es wäre ziemlich wichtig!“
Wrath ließ nicht anmerken, was er darüber dachte und Qhuinn musste zu geben, dass er sich leicht eingeschüchtert fühlte. Zumindest hatte er gehörigen Respekt vor dem König. „Okay, ich werde euch für morgen frei geben und danach setzt ihr wieder ganz normal in der Rotation ein.“ entschied Wrath. „Was auch immer du vor hast, ich hoffe, du vermasselst es nicht. Du solltest nämlich wissen, dass wir froh sind, euch beide wieder zurück zu haben.“ fügte er noch, jetzt nicht mehr ganz so einschüchternd wirkend.
Qhuinn nickte eifrig. „Nein, ich werde mein bestes geben. Danke, Herr!“ sagte er, wirklich erleichtert darüber, dass Wrath so reagiert hatte. Jetzt konnte er sich wirklich daran machen, alles für den nächsten Abend zu organisieren.
Etwas überrascht war er, als er einen unruhig auf dem Gang herum wandernden Blay vor der Tür antraf.
„Qhuinn! Was ist los? Ist irgendwas passiert?“ wollte er sofort wissen, als er Qhuinn aus dem Büro kommen sah.
„Nein, es ist alles okay. Und... na ja... du musst nicht alles wissen.“ gab Qhuinn nur grinsend zurück. „Und jetzt lass uns gehen, ich will noch ein paar Minuten mit dir alleine haben, bevor wir nach draussen müssen.“ sagte er und griff auch schon nach Blays Hand um ihn hinter sich her zu ziehen.
Blay wollte eigentlich erst protestieren, konnte sich nicht vorstellen, dass da so wenig dahinter steckte, wie Qhuinn tat, entschied aber, es auf sich beruhen zu lassen. Erstens, weil Qhuinn ohnehin nichts sagen würde, wenn er nicht wollte und zweitens, weil es ihm genau so ging und er es jetzt brauchte, Qhuinn noch kurz für sich zu haben.
Sie zogen sich in Qhuinns Zimmer zurück, wo sie sich zusammen auf das Bett legten, Blay sich wie selbstverständlich an Qhuinn kuschelte.
„Ich wollte immer, dass du mich rettest. Als du... na ja, als du mir in den Straßen gefolt bist, wollte ich das immer. Ich wusste immer, dass du da bist und dass du da sein wirst, wenn irgendwas sein sollte. Auch, wenn ich das ganz sicher so nie gesagt hätte.“ sagte Qhuinn leise.
Blay wurde sofort wärmer ums Herz, beugte sich zu seinem Freund und küsste ihm auf den Mund. „Ich war auch immer da. Und jetzt brauche ich das nicht mehr nur im Verborgenen machen.“ murmelte er leise.
„Ich weiß. Und ich liebe es zu wissen, dass du eben immer hinter mir sein wirst.“
„Und wie ich das sein werde.“ Wieder küsste Blay Qhuinn, versank mit ihm in einem Kuss, den sie erst wieder lösten, als es wirklich Zeit wurde um sich für die Streife anzuziehen.


Nach der Streife waren Qhuinn und Blay zusammen in Blays Zimmer gegangen, hatten sich da einfach nur auf das Bett fallen lassen und waren beide kurz darauf eingeschlafen, einfach erschöpft von einer langen Nacht in den Gassen von Caldwell, die nicht mal besonders erfolgreich gewesen war.
Dennoch zwang Qhuinn sich dazu, recht früh wieder aufzustehen, und noch alles vorzubereiten, was er für sein Date mit Blay brauchte. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er auf seinen noch schlafenden Freund sah und sich einen kurzen Moment gönnte, in dem er diesen einfach nur ansah. „Manchmal würde ich gerne wissen, was du so denkst.“ murmelte er, bevor er nach einem Block auf dem Nachttisch griff, Blay schnell eine Nachricht schrieb und sich dann etwas widerwillig von ihm löste um in sein eigenes Zimmer zu gehen.
Dort sah er sich um, stellte einigermaßen zufrieden fest, dass es hier halbwegs ordentlich aussah. Und dann begann er allerdings etwas zu zweifeln, ob es überhaupt ein angemessenes Date war. Alles, was er vor hatte und was er zu bieten hatte, waren einfache Klamotten, eine riesige Pizza bestellen und einen Film gucken. Aber, es ging ihm darum, dass er eben Blay zeigen wollte, dass er alles tun würde, um ihn glücklich zu machen, dass er so viel Zeit wie nur möglich mit ihm verbringen wollte.
Seufzend und mittlerweile ein wenig aufgeregt, suchte er eine Auswahl von Filmen heraus, duschte und zog sich um und besprach dann mit Fritz, was er zum essen brauchen würde.
Als Blay wach wurde, drehte er sich auf die Seite und streckte seine Arme aus, so als wenn er Qhuinn umarmen wollte, musste aber feststellen, dass der gar nicht da war. Seufzend und auch ein wenig enttäuscht setzte er sich auf und sah sich noch ein wenig verschlafen in seinem Zimmer um. Qhuinn war wohl wirklich nicht da.
Auf dem Kopfkissen entdeckte er einen Zettel und laß die Zeilen auf diesem durch.

„Guten Morgen Blay. Du sahst so unschuldig aus, da wollte ich dich noch nicht wecken. Und außerdem wollte ich noch was vorbereiten. Komm doch, wenn du wach bist und dich fertig gemacht habe, in mein Zimmer.
Und ja, das ist ein Date.
Q.“
Die Enttäuschung darüber, dass Qhuinn beim Aufwachen nicht neben ihm gelegen hatte, verschwand, während er laß und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. Obwohl er fand, dass es nicht unbedingt nötig war, dass Qhuinn sich so viel Mühe gab, so mochte er diese Seite an Qhuinn doch mehr und mehr. Er mochte daran, dass er ihm damit zeigte, dass es ihm wichtig war, dass sie etwas zusammen machte und so dumm es vielleicht auch klingen mochte, aber Blay brauchte so etwas noch immer, einfach um die Angst davor, dass Qhuinn irgendwann doch wieder einen Rückzieher machte, nach und nach kleiner werden zu lassen.
Er stand auf, ging ins Bad um zu duschen und zog sich dann danach um, bevor er sich auf den Weg zu Qhuinns Zimmer machte, nun schon ein wenig neugierig darüber, was der überhaupt geplant hatte.
„Blay!“ Qhuinns verschieden farbige Augen leuchteten, als er die Tür öffnete und Blay vor dieser stehen sah.
„Hey.“ brachte Blay nur ziemlich fasziniert hervor.
„Ich... also... viel mehr als das hier kann ich dir für ein Date nicht bieten, als... das, was ich jetzt hier habe!“ murmelte Qhuinn.
Blay schüttelte den Kopf und schob Qhuinn ins Zimmer. „Wann hörst du denn endlich mal damit auf? Qhuinn, ich liebe deine Dates. Ich liebe alles, was wir zusammen machen, ich will doch einfach nur mit dir zusammen sein!“ sagte er und ließ seinen Blick kurz durch das Zimmer wandern, auf die gestapelten DVDs, auf die Pizza, die bereit standen.
Qhuinn schluckte, wollte so gerne glauben, dass das der Wahrheit entsprach, dass Blay das hier wirklich genügen würde. Und dann nahm er allen Mut zusammen, den er aufbringen konnte. „Bist... du glücklich, Blay?“ brachte er die Frage hervor.
Sofort versteifte Blay sich, fragte sich für einen Moment, ob er sich nicht vielleicht irgendwie verhört hatte. „Das... das hast du mich noch nie gefragt.“ antwortete er kaum hörbar.
„Ich weiß. Und deswegen... muss ich das jetzt wissen. Bist du glücklich, Blay?“ wiederholte Qhuinn es noch einmal.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Chapter 20


Blay streckte seine Hand aus, die noch immer leicht zitterte und seine Finger berührten erst seinen eigenen Namen und dann den von Qhuinn. Eine warme Hand schob sich auf seine eigene und Qhuinn führte sie wieder zurück auf Blays Namen.
„Ich bin so stolz auf dich.“ sagte er leise.
Langsam drehte Blay seinen Kopf, so dass er Qhuinn richtig ansehen konnte. „Du... hast mich vorgeschlagen? Für die Bruderschaft?“ fragte er.
Qhuinn nickte lächelnd. „Ja, das habe ich. Es erschien mir einfach als richtig. Und wie du siehst, haben die anderen auch alle zu gestimmt.“
„Ich kann das noch nicht so recht glauben.“ sagte Blay und schüttelte leicht seinen Kopf, lehnte sich etwas gegen Qhuinn.
„Ich weiß. Es ging mir nicht anders. Es geht mir ja jetzt noch so. Und jetzt... lass uns gehen. Ich will ins Bett und dich einfach festhalten können.“
Ein Lächeln legte sich auf Blays Lippen und in seinen Augen erschien kurz jenes Leuchten, was Qhuinn so sehr vermisst hatte und von dem er wirklich hoffte, es würde dauerhaft zurück kommen. „Okay, Schluss damit. Wer bist du und was hast du mit dem Qhuinn gemacht, den ich kenne? Ich meine... er wollte nie einfach nur jemanden festhalten. Schon gar nicht mich!“
„Doch.“ Qhuinn senkte seinen Blick. „Das wollte er. Und immer nur dich.“ sagte er leise. „Er hat er nur nie gesagt oder gezeigt. Schon gar nicht dir.“
Blay schwieg einen Moment, wusste auch kaum, was er dazu sagen sollte, aber dann zog er ihn fest in seine Arme. „Dafür weiß ich es jetzt.“ sagte er leise, küsste Qhuinn kurz sanft.
„Ich will eure Zweisamkeit ja nur ungerne stören, aber wenn ihr wieder mit ins Anwesen wollt, dann solltet ihr jetzt kommen.“ war dann von irgendwoher V's Stimme zu vernehmen, woraufhin Qhuinn sein Gesicht kurz an Blays Schulter verbarg. Blay seine Gefühle so offen zu zeigen, war eine Sache, es aber allen zu zeigen, war noch etwas anderes.
„Ja, wir kommen.“ antwortete Blay und zog Qhuinn dann mit sich hoch.
„Blay, im Übrigen, willkommen in der Bruderschaft.“ grinste V ihn breit an.
„Danke.“ Sofort errötete Blay leicht, fühlte sich aber wirklich gut, war stolz auf das, was Qhuinn und er erreicht hatten.

Zusammen verliessen sie nun das Heiligtum der Bruderschaft, wurden draussen von den Anderen in Empfang genommen, die Blay ebenfalls alle noch mal offiziell als einer von ihnen Willkommen hiessen. Der freute sich wirklich darüber, dass er jetzt mit dazu gehörte, konnte aber eigentlich immer nur daran denken, was Qhuinn gesagt hatte... und daran, dass er gleich mit Qhuinn zusammen im Bett liegen würde, er einfach nur zu lassen würde, dass er ihn festhielt. Und somit würde er endlich vollständig sein, da sein, wo er hin gehörte. Zum ersten Mal war er sich sicher, dass er nun glücklich war. Es sich nicht nur einredete wie in der Zeit, in der er mit Saxton zusammen gewesen war, wenn sie denn nicht auch nur schlecht gewesen war.
Im Anwesen angekommen, griff Qhuinn auch ohne ein weiteres Wort zu verlieren nach Blays Hand und zog ihn mit sich in Richtung seines Zimmers. Er konnte und wollte sich jetzt auch gar keinen anderen Ort vorstellen, wo er mit ihm lieber sein würde, als diesen.
„Lass uns hinlegen, ja?“ fragte er erst, als sie bereits im Zimmer standen.
„Nichts lieber als das.“ antwortete Blay ehrlich.
„Es ist immer noch so etwas wie ein Traum, dass du auf meinem Bett liegst. Und dass ich nicht mehr das Kissen nehmen muss und mir einreden muss, dass du das bist.“ gab Qhuinn zu, als er zum Bett trat und sich auf dieses sinken ließ.
„Hör auf. Wenn ich schon nur daran denke, komme ich mir wieder ziemlich dumm vor, weil ich eifersüchtig auf ein Kissen war.“
Lachend streckte Qhuinn seine Arme in Blays Richtung aus. „Auch nicht dümmer als ich, als ich mir eingeredet habe, ein Kissen würde mir reichen. Also, komm schon her.“
Lächeln lief Blay zum Bett und ließ sich neben Qhuinn sinkte, seufzte zufrieden, als sich dessen Arme sofort um ihn schlossen und ihn so noch etwas näher an ihn zogen. „Kann ich dich was fragen, Blay?“
„Hmmm?“ murmelte Blay, mittlerweile bereits im Halbschlaf.
„Schon gut.“ gab Qhuinn deswegen auch zurück, hoffte aber, dass Blay wirklich glücklich war und er nicht wieder den Fehler machte, das einfach nur für ihn anzunehmen.


Das Erste, was Qhuinn dachte, als er wach wurde, war MEIN! Und er hielt Blay in seinen Armen, hatte ihn fest an sich gedrückt. Nur wusste er, dass ihm das jetzt nicht reichen würde, spürte einen wahnsinnig starken Drang danach, Blay eben auch als seins zu kennzeichnen, Blay komplett zu seinem zu machen. Er hatte diesen Wunsch schon deutlich während der Zeremonie gespürt, als er so stolz auf Blay gewesen war, hatte sich gewünscht, dass dieser wundervolle Mann von Wert eben für immer seins wäre. Und das wollte er jetzt gerade nicht nur in Worten ausdrücken, viel mehr wollte er es ihm zeigen.
Qhuinn drehte sich so, dass Blay unter ihm lag und stützte sich mit seinen Armen neben dessen Körper ab. Einen Moment lang sah er ihn einfach nur an, betrachtete die langen, vollen Wimpern seines Freundes, der die Augen noch geschlossen hatte. Die starken, aber dennoch sanften Gesichtszüge. Und ihm fiel nur ein Wort dafür ein... perfekt! Und jetzt, jetzt durfte tatsächlich ER ihn berühren! Nur noch er... jedenfalls wollte Qhuinn, dass es so war.
Langsam senkte er seinen Kopf, stoppte kurz vor Blays Lippen, seufzte leise, bevor er dann nicht widerstehen konnte, mit seinen Lippen über Blays Unterlippen zu streifen. Blays Augenlider zuckten, als würde er diese Berührung sofort spüren und so sog Qhuinn an den Lippen, knabberte so lange daran, bis Blay seine Lippen öffnete und ihm mit seiner Zunge entgegen kam.
„Warum... warum... küsst du mich immer, wenn ich schlafe?“ murmelte Blay leise, die Augen noch geschlossen, als sie sich voneinander gelöst hatten.
„Ich kann eben einfach nicht widerstehen. Und du siehst einfach so sexy aus, wenn du schläfst.“ grinste Qhuinn und begann dann, sich eine Spur über Blays Hals zu küssen. „Aber, ich werde jetzt nicht aufhören können.“ hauchte er leise direkt an Blays Ohr, womit er diesem ein leises Stöhnen entlockte.

Seine Hände glitten über Blays Seiten, begannen, die Muskeln an dessen Oberkörper zu erkunden, über seine Brust zu streichen, während er tatsächlich nicht damit aufhörte, sich über seinen Körper zu küssen, an seiner Haut zu saugen und zu knabbern.
Schon bald begann Blay sich ungeduldig unter Qhuinn zu winden. Sein Körper stand in Flammen und er wollte unbedingt Qhuinn auch berühren können. Obwohl der natürlich genau wusste, was Blay wollte, ließ er ihn zappeln, entwand sich immer aus Blays Griff und setzte die Erkundung dessen Körpers mit Händen, Lippen und Zunge langsam fort. Sein Piercing fühlte sich kalt auf Blays heisser Haut an, die Muskeln unter dieser spannten sich mehr und mehr an.
„Qhuinn, du... quälst mich.“ brachte Blay etwas heiser hervor.
„Tu ich das?“ lachte Qhuinn und ließ eine seiner Hände zwischen Blays Beine gleiten. Beide stöhnten auf, als er diese fest um Blays Erektion legte und diese einen Moment lang massierte. „Ich kann nicht mehr warten.“ sagte er dann dicht an Blays Ohr, seine Stimme nicht weniger heiser als die von Blay zu vor. Er sah Blay fest in die Augen und Blay wurde alleine schon bei dem Verlangen, was in diesen stand ganz anders.
Mit einer Hand stützte Qhuinn sich wieder neben Blay ab, mit der anderen schob er sowohl Blays Boxershorts als auf seine eigene nach unten, bevor er Blay wieder massierte. Seine Hand glitt langsam etwas weiter zwischen Blays Beine, fand seinen Eingang und reizte diesen leicht mit seinen Fingern. Blay bäumte sich auf, stieß dabei mit seinem harten Schwanz gegen Qhuinns, was sie erneut beide zum Stöhnen brachte und Qhuinn nun wirklich nicht länger warten konnte. Er schob sich zwischen Blays Beine, hob dessen Becken etwas an. Ein Bein legte er sich um seine Hüften und schob sich dann in ihn. Er stöhnte dabei tief auf, hielt einen Moment inne. Endlich konnte er Blay zu seinem machen! Bei dem Gedanken lag sofort sein Bindungsduft in der Luft und er beugte sich zu Blay um seinen Mund nun ebenfalls in Begriff zu nehmen.
Als Blay nun erneut begann, sich unter ihm zu winden, konnte Qhuinn gar nicht anders, als sich nun in ihm zu bewegen. Nach einigen eher leichten Stößen, löste er sich dann von Blays Mund, um sich etwas aufzurichten, um nun fester und tiefer zu stoßen. Immer wieder stöhnte er auf, bewegte sich noch tiefer in Blay.
Qhuinn hielt inne, als Blay aufschrie und seine Augen verdrehte. „Blay?“ fragte er vorsichtig nach.
Natürlich wusste Blay, dass es einen Punkt gab, der besonders sensibel war, aber offenbar hatte Saxton diesen noch nie getroffen. Jedenfalls hatte es sich nie so angefühlt wie jetzt gerade. „Genau... so.“ brachte er mühsam hervor und stöhnte wieder auf, als Qhuinn die gleiche Bewegung wiederholte und wieder diesen Punkt dabei traf.
Beide gaben sich nun völlig hin, als Qhuinn sich weiter immer wieder tief in Blay bewegte. Blays Hände gruben sich in Qhuinns Schultern und sein Körper spannte sich unter Qhuinn an. Als Qhuinn spüren konnte, wie Blay sich fester um ihn schloß, warf er seinen Kopf in den Nacken, stieß noch einmal fest in ihn und kam dann heftig.
Blay folgte ihm sofort, ergoss sich über seinen Bauch und das ohne, dass Qhuinn ihn auch nur ein einziges Mal zusätzlich berührt hatte.


Qhuinn fühlte sich nicht in der Lage, sich zu bewegen. Wollte es auch eigentlich gar nicht. Dafür fühlte es sich einfach viel zu gut an, in Blay zu sein und offenbar brauchte er dieses Gefühl noch einen Moment um begreifen zu können, dass das hier wirklich so passiert war.
Eigentlich hatte er sich doch vorgenommen, Blay die Kontrolle überlassen, hatte sich vorgenommen, dass er sich ihm hingeben würde, er es zu lassen würde, dass Blay ihn nahm, aber da war dieser übermächtige Drang danach gewesen, Blay als Seins zu kennzeichnen, dem er nicht hatte widerstehen können.
Auch Blay hatte ihn noch immer fest umklammert, als würde er Qhuinn einfach nicht loslassen wollen und können. Seine Augen hatte er geschlossen und den Kopf gegen Qhuinns Schulter gelehnt, wo er dessen Geruch fest in sich aufnahm, sich von diesem eingehüllt und gewärmt fühlte. Das hier war so viel besser als jeder Traum, den er bisher von Qhuinn gehabt hatte und davon hatte er nicht wenige gehabt!
„Blay?“ flüsterte Qhuinn schließlich, striff mit seinen Lippen dabei leicht über die Haut unter Blays Ohr, was diesen sofort wieder leicht erschaudern ließ, was Qhuinn wiederum überdeutlich spüren konnte, noch immer tief in ihm. „Eigentlich wollte ich es dir überlassen, aber ich konnte nicht anders.“
Langsam drehte Blay seinen Kopf so, dass er Qhuinn ansehen konnte. „Ich habe mich noch nie so... vollständig gefühlt. Überhaupt hat es sich so noch nie angefühlt.“ Er lockerte den Griff seiner Hand etwas und ließ diese stattdessen nun langsam über Qhuinns muskulösen Rücken streicheln.
Qhuinn hätte lügen müssen, wenn er sagen würde, dass es sich nicht gut anfühlte, das so zu hören, immer im Hinterkopf, dass Saxton zu vor Blays Liebhaber gewesen war und er sich doch recht sicher war, dass sein Cousin etwas von dem verstand, was er tat. Schweigend zog er Blays Kopf zu sich und presste seine Lippen auf Blays, küsste ihn mit all dem, was er gerade in sich fühlen, aber nicht wirklich in Worte fassen konnte.
Blay erwiderte den Kuss auf die gleiche Art und klammerte sich wieder fest an Qhuinns Schultern, wollte ihn wirklich gar nicht wieder loslassen.

Und als sich Qhuinn schließlich doch von Blays Lippen löste und auf Blay runter sah, fand er, dass er nie anziehender ausgesehen hatte. Die Lippen leicht geschwollen von den Küssen, die sie ausgetauscht hatten, die Wangen gerötet. Und die Augen... es waren die Augen, die Qhuinn in ihren Bann zogen, denn in diesen stand nun endlich dieses Leuchten, was Qhuinn so sehr vermisst hatte und von dem er absolut sicher sein konnte, dass es einzig und alleine ihm galt. Seufzend beugte er sich wieder zu Blay und bedeckte dessen Gesicht mit unzähligen kleinen Küssen.
Erst dann fühlte Qhuinn sich bereit, sich von Blay zu lösen. Beide seufzten über den Verlust, als Qhuinn sich ganz zurück zog und sich neben Blay auf das Bett sinken ließ.
„Ich liebe dich, Qhuinn.“ sagte Blay leise. Lange hatte er darauf gewartet, diese Worte so auszusprechen und er hatte das Gefühl, dass nun der richtige Moment dafür war, das eben so zu sagen.
Qhuinn spürte eine innere Wärme, die sich mit nichts anderem vergleichen ließ, das er kannte. Und er wünschte sich, die Worte so auch zurück sagen zu können, aber dennoch war das nicht ganz so leicht. Es war für ihn noch nie leicht gewesen, mit Gefühlen umzugehen und so schaffte er es nicht, Blay das zu sagen, was der jetzt sicher zu gerne hören wollte und was er so auch verdient hatte zu hören. Blieb ihm nur zu hoffen, dass Blay es aus seinen Berührungen spüren konnte und es somit auch irgendwie wusste.
„Ich... weiss. Und ich verstehe manchmal noch immer nicht, warum das so ist.“ murmelte er.
Blay war nicht wirklich enttäuscht darüber, dass Qhuinn ihm jetzt nicht sagte, dass er ihn auch liebte. Genau genommen hatte er damit gerechnet, dass er das so nicht sagen würde, nicht sagen konnte, selbst wenn Blay das Gefühl hatte, dass Qhuinn die gleichen Gefühle für ihn hatte. „Qhuinn, du weißt, dass du etwas besonderes bist. Für mich immer warst.“ sagte Blay, beugte sich zu Qhuinn und küsste ihm sanft auf die Lippen, wollte einfach seine Nähe spüren können, wollte spüren, dass das hier eben nicht nur einer seiner Träume war.
Qhuinn erwiderte den Kuss sofort, war froh darüber, dass Blay nicht enttäuscht zu sein schien und brauchte seine Nähe ebenso, wie Blay jetzt seine brauchte.

Montag, 4. Juni 2012

Chapter 19


Nur zu gerne erwiderte Blay die Küsse von Qhuinn, die so wahnsinnig intensiv waren, dass Blay sich fragte, ob man kommen konnte, nur davon, wie man geküsst wurde. Qhuinns Art ihn zu küssen, war einfach eine so tiefe Art und er würde niemals genug davon bekommen. Dennoch fragte er sich ein wenig, was wohl mit seinem Freund los war, dass er ihn gerade nahe zu mit diesen Liebkosungen überhäufte, was eigentlich doch eher etwas ungewöhnliches war. Hatte Blay in den letzten Tagen doch nach und nach immer mehr Hoffnungen gewonnen, dass es vielleicht doch endlich wahr werden würde und aus Qhuinn und ihm doch mehr werden könnte, so wusste er, dass er sich langsam aber sicher dem Moment näherte, an dem er es nicht mehr überleben würde, wenn Qhuinn dann doch einen Rückzieher machen würde.
Wie von alleine kam ein leises Stöhnen über seine Lippen, als Qhuinns Lippen sich über seinen Hals küssten, seine Zunge eine heisse Spur über diesen zog. Blay legte seinen Kopf etwas mehr zur Seite, so dass Qhuinn nur noch mal besser an seinen Hals kommen konnte und mit geschlossenen Augen begann er sich zu fragen, wie es wohl wäre, wenn Qhuinn von ihm trinken würde. Bei dem Gedanken daran, schoss eine nie gekannte Erregung durch seinen Körper und er musste wieder daran denken, wie es sich angefühlt hatte, von Qhuinn zu trinken. Es war das intensivste Erlebnis gewesen, was er sich hätte vorstellen können und doch hatte er es geleugnet und hatte nie ein Wort mehr darüber verloren.

So schwer es ihm fiel, da sein Verstand schon nur noch sehr schwer funktionierte, setzte er sich leicht auf und sah Qhuinn fragend an. „Qhuinn, was... ist denn los mit dir? Ich meine, was tust du da?“ murmelte er. Er wünschte sich, er würde jetzt nicht denken, sondern einfach nur geniessen. Einfach alles geniessen, was er eben von Qhuinn bekommen konnte. Alles nehmen so lange er etwas von ihm bekam. Aber so leicht war es mal wieder nicht für ihn. „Wenn... also... ich meine... noch eine Ablehnung könnte ich nicht ertragen.“ brachte er schwach hervor und senkte seinen Blick, ärgerte sich über sich selber, dass er den Moment zerstört hatte mit seinen kranken Gedanken.
Qhuinn brauchte einen Moment um wieder zu Atem zu kommen. In seiner Vorstellung hatte er bereits Blays kompletten Körper mit Küssen bedeckt und das hatte ihn selber um so vieles mehr erregt als er es sich hätte vorstellen können. „Blay? Wovon... redest du?“ Er verfluchte sich selber, dass es offenbar noch um so viel mehr Zeit brauchte, damit Blay endlich die Angst ablegte, dass er ihn wieder ablehnen und wieder enttäuschen würde. „Blay, ich lehne dich nicht ab. Im Gegenteil. Ich... bin so wahnsinnig stolz darauf, dich an meiner Seite zu haben und es ist... noch um so vieles schöner als ich es mir jemals hätte vorstellen können.“ Er hasste sich selber dafür, dass er so viel in Blay zerstört hatte und er würde alles dafür geben, um das wieder gut zu machen.
Langsam hob Blay seinen Kopf an und vor seinen Augen lag ein leichter Schleier. Auch etwas, was Qhuinn wirklich weh tat, so zu sehen. „Bist du dir sicher, Qhuinn?“ wollte er wissen, seine Stimme voller Unsicherheit.
„Ja, natürlich bin ich mir sicher.“ nickte Qhuinn sofort, hatte langsam Angst, dass es doch zu spät sein könnte. Und seine Euphorie, die er zu vor noch verspürt hatte, als die Brüder seinem Vorschlag, Blay in die Bruderschaft aufzunehmen, zu gestimmt hatten, war mittlerweile auch schon fast verschwunden.
„Dann... trink von mir.“ murmelte Blay.

Qhuinns Augen weiteten sich leicht. „WAS? Aber... ich kann doch nicht... ich meine, einfach so...“
„Doch, das kannst du. Qhuinn, ich hab von deinem Blut gekostet und es war unglaublich. Ich will, dass du einen Teil von mir... also dass du... ihn in dir hast.“ Blay wusste nicht genau, woher das kam, aber es erschien ihm wirklich als wahnsinnig wichtig.
So oft hatte Qhuinn sich gefragt, wie es wäre von Blays Blut zu trinken und zu vor, als er seinen Hals geküsst hatte und den starken Puls unter der Haut gespürt hatte, hatte er sich beherrschen müssen, um nicht einfach seine Fänge in der Haut seines Freundes zu versinken. Und jetzt war er plötzlich wirklich nervös bei dem Gedanken daran, es wirklich zu tun. Aber er konnte und wollte keinen Rückzieher machen. Blut anzubieten war mit das kostbarste überhaupt und dass Blay es tat bedeutete wirklich viel. Und nein zu sagen, würde er sicher als Ablehnung werten und das wollte Qhuinn auf keinen Fall.
Er verschloss Blays Lippen mit einem tiefen Kuss und strich dann erneut mit der Zunge über seinen Hals, spürte, wie seine Fänge sich vor Verlangen bereits ausgefahren hatten. Leicht kratzte er mit diesen über die Haut und konnte dann nicht einen Moment länger warten, diese in Blays Haut zu versenken. Und beim ersten Tropfen Blut, was er auf seiner Zunge spürte, wusste er, dass Blay Ihm gehörte. Immer nur ihm!

In tiefen, genüsslichen Zügen saugte Qhuinn an Blays Hals, genoss jeden noch so kleinen Tropfen Blutes, das er dabei aufnahm. Das Blut schmeckte genau wie Blay. Stark, warm, erregend. Und Qhuinn konnte nicht genug davon bekommen. Er konnte spüren, wie Blays Hand sich in seine Haare schob und seinen Kopf so fest an seinen Hals presste, so als würde auch er davon nicht genug bekommen, was für Qhuinn nur noch mal zusätzlich erregend war.
„Qhuinn.“ brachte Blay leise stöhnend über seine Lippen, überwältigt von diesem Moment, den sie gerade teilten.
Mühsam erhob Qhuinn seinen Blick an. Nicht, dass er schon aufhören wollte, von ihm zu trinken. Aber dieser Tonfall in Blays Stimme... der Klang, wie er seinen Namen aussprach. So voller Wärme, voller Verlangen. Genauso hatte er es sich gewünscht, dass es sich anhörte, wenn Blay seinen Namen sagte. Und er wollte es immer wieder hören, dass er genau auf diese Weise aussprach. Lächelnd senkte er seinen Kopf wieder, küsste die Haut um die zwei kleinen Wunden herum und saugte dann wieder leicht an diesen, um noch etwas mehr von diesem Blut geniessen zu können.
„Du schmeckst so gut.“ flüsterte Qhuinn, als er sich dann endlich wieder von Blay löste und mit seiner Zunge sanft die Wunden verschloss. „Danke, dass du mir das gegeben hast.“ Er vergrub seinen Kopf in Blays Halsbeuge und schloss seine Augen, wollte nicht, dass der Moment hier vorüber ging.
„Ich wollte dir unbedingt etwas von mir geben.“ murmelte Blay, der sich angenehm träge fühlte und langsam mit einer Hand über Qhuinns Rücken streichelte.

Eine Weile blieben die beiden einfach nur so liegen, genossen die Nachwirkungen von dem, was zu vor passiert war. Schließlich hob Qhuinn langsam seinen Kopf, sah Blay eine ganze Weile lang tief in die Augen, bevor er sich schweigend zu ihm beugte um Blays Lippen mit seinen verschliessen zu können. Die Tatsache, dass Blay dabei sein eigenes Blut noch immer auf Qhuinns Lippen schmecken konnte, war etwas besonders erregendes für Blay und er seufzte leise in diesen Kuss, kam Qhuinns Zunge mit seiner entgegen und begann, diese leidenschaftlich zu umspielen. Er gab sich dem Kuss voll und ganz hin, gab sich Qhuinn hin.
„Qhuinn.“ Wieder war da diese Wärme und dieses Verlangen in Blays Stimme.
„Hmmm... sag das noch mal.“ murmelte Qhuinn.
„Was soll ich noch mal sagen?“ fragte Blay verwirrt zurück.
„Meinen Namen. Ich liebe es, wenn du ihn so sagst.“
Blay lächelte und berührte Qhuinns Lippen erneut kurz mit seinen. „Qhuinn.“ wiederholte er und stellte zufrieden fest, wie weich Qhuinns Gesichtsausdruck wirkte und wie sehr dessen Augen leuchteten. „Ich werde es so oft sagen, wie du willst.“ versprach er.
„Das ist gut zu wissen. Und ich werde sicher später darauf zurück kommen.“ grinste Qhuinn. „Und so gerne ich auch weiter so mit dir hier im Bett bleiben würde, aber ich muss gleich los. Ich habe noch etwas mit den Brüdern zu tun.“
Blay zog seine Augenbrauen leicht hoch. „Was musst du denn machen?“
„Das... kann ich dir leider nicht verraten.“ Qhuinn zuckte unschuldig mit seinen Schultern.
Es störte Blay wirklich nicht, dass Qhuinn mit den Brüdern zu tun hatte und dass er nicht dabei sein konnte, aber es fühlte sich doch ziemlich ungewohnt an, dass Qhuinn nicht mit ihm darüber sprach, was genau er machen würde. Und auf eine seltsame Weise enttäuschte Blay das sogar ein klein wenig, auch wenn er sich gegen dieses Gefühl wehrte.
„Okay.“
„Blay...“ setzte Qhuinn an.
„Nein, ist schon okay. Dann... geh. Und ich... na ja, ich werde dann wohl hier warten.“
Wenn Qhuinn nicht genau gewusst hätte, weswegen er gehen musste und dass es dabei nur darum ging, dass Blay in die Bruderschaft aufgenommen werden würde, dann wäre er jetzt nicht gegangen, hätte es nicht übers Herz gebracht, Blay jetzt so hier alleine zu lassen, aber so bildete sich sogar ein breites Grinsen auf seinen Lippen, was er aber vor Blay verbarg. „Ich bin bestimmt gleich wieder da.“ versicherte er und küsste Blay noch einmal fest auf die Lippen, bevor er in sein eigenes Zimmer ging um seine Robe zu holen und sich für die bevorstehende Zeremonie umzuziehen. Er war stolz darauf, dass es ihm gelungen war, Blay gegenüber noch nichts zu verraten und konnte es jetzt kaum noch erwarten, dass Blay auch endlich ein Bruder werden würde, so wie es seiner Meinung nach einfach sein musste!


Gelangweilt lag Blay auf seinem Bett und zappte durch das Fernsehprogramm, ohne, dass ihn davon irgendwas wirklich interessierte. So dumm es sich auch anhörte, aber er vermisste Qhuinn schon jetzt. Innerhalb kürzester Zeit hatte er sich wirklich daran gewöhnt, ihn bei sich zu haben. Ihn neben sich spüren zu können. Und seine Angst vor Zurückweisung wurde auch mit jedem Moment, den Qhuinn mit ihm verbrachte, geringer. Ein wehmütiges Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er daran gedacht hatte, wie sie die letzte Zeit, die sie zusammen gehabt hatten, miteinander verbracht hatten und seine Finger tasteten ungläubig über die kleinen Wunden an seinem Hals, froh darüber, dass diese da waren, weil er sonst vielleicht nicht mal geglaubt hatte, dass das überhaupt so passiert war.
Er schreckte hoch, als sich seine Zimmertür öffnete und wollte schon sagen, dass er sich darüber freute, dass Qhuinn wieder da war, aber musste feststellen, dass er sich der kompletten Bruderschaft gegenüber sah. Alle in dunklen Roben.
Sofort musste er daran denken, was Qhuinn über die Nacht gesagt hatte, in der er ein Bruder geworden war. Aber... konnte das wirklich sein? Es war doch wohl eher ungewöhnlich, dass kurz hintereinander zwei Krieger in die Bruderschaft aufgenommen wurden. Und außerdem war er über vier Monate weg gewesen und stand somit sicher nicht gerade ganz oben auf der Liste, schätzte sich schon glücklich, dass er überhaupt wieder hatte zurück kehren dürfen.
„Was... also was... hat das zu bedeuten?“ brachte er leise hervor.
„Stell keine Fragen.“ kam eine recht strenge Anweisung. Vishous.
Blay schluckte schwer und in dem Moment konnte er Finger an seiner Hand spüren, die diese schon fast zärtlich berührten und die sein Herz schneller schlagen ließen. Qhuinn! Und es dauerte einen kleinen Moment, ehe Blay begriff, dass Qhuinn ihm eine Robe hin hielt. Die gleiche, die er und die anderen Brüder ebenfalls trugen.

Als Blay danach griff, zitterten seine Hände leicht und langsam begann er wirklich zu hoffen, dass es hier doch um die Aufnahme in die Bruderschaft ging. Nicht, dass es ihn doch irgendwie störte, dass Qhuinn ein Bruder war und er nicht, aber immerhin war es auch immer sein Ziel gewesen, seitdem er in dieses Trainingsprogramm eingetreten war. Und er wusste, dass Qhuinn das für ihn wollte.
„Zieh dich um. Es ist dir erlaubt kurz ins Badezimmer zu gehen.“ Wieder Vishous.
Blay hielt sich daran, keine Fragen zu stellen, sondern verschwand nur nervös ins Badezimmer und kam dann, nun in der schwarzen Robe gekleidet, kurz darauf wieder zurück.
„Bist du dir sicher, dass du mit uns kommen willst?“ stellte ihm jetzt Qhuinn die Frage, die ihm selber erst kurze Zeit zu vor auch gestellt worden war.
Blay nickte ohne auch nur einen Moment zu zögern. „Ja, das bin ich.“
Es fiel Qhuinn schwer, seinen Stolz zu verbergen und jetzt doch nicht schon zu viel zu verraten, aber er hatte von Blay nichts anderes erwartet, als dass er mit ihnen gehen würde. Und als sie das Zimmer verlassen hatten und er Blay die Anweisungen gab, dass er zu Boden sehen musste und keine weiteren Fragen stellen durfte, konnte er ihm endlich verraten, dass es um die Aufnahme in die Bruderschaft ging.
Blay starrte auf den Boden, sein Herz schlug jetzt nur noch mal schneller. Und um seine Lippen lag ein Lächeln. Es würde also wirklich passieren! Und Qhuinn war an seiner Seite! Er wusste zwar nicht, ob das jetzt erlaubt war, aber auf der anderen Seite... er sah ja zu Boden. Und er stellte auch keine Fragen. Also tastete er vorsichtig nach der Hand von Qhuinn, der neben ihm ging und die Berührung ihrer Finger sagte in dem Moment mehr als alle Worte es hätten sagen können.
Während der Autofahrt hatte Qhuinn seine Hand auf Blays platziert, konnte einfach nicht anders, als ihn jetzt zu berühren. Und es war auch Qhuinn, der Blay in die Höhle führte, diesmal alles noch viel genauer wahrnahm, als bei seiner eigenen Zeremonie.
Und es war Qhuinn, der vor die Jungfrau der Schrift trat, als diese fragte, wer Blaylock für die Bruderschaft vorschlug. Und in dem Moment hielt er seinen Atem auch kurz an, fragte sich, ob die Jungfrau den Vorschlag überhaupt annahm. Allerdings tat sie es, befand Blay für würdig ein Bruder
zu werden und sagte, dass sie die Zeremonie nun fortführen konnten.
Während der Zeremonie schlug Blay sich tapfer und als Qhuinn an der Reihe war, ihn zu beissen und zu schlagen, presste Qhuinn den kompletten Körper von seinem Freund fest an sich, als er von meinem Fleisch und seinem Fleisch sprach.
Blay war überwältigt davon, das Blut der Brüder in sich aufzunehmen und sank dann schließlich in die Knie, weil er sich nicht mehr länger auf den Beinen halten konnte. Geduldig wartete Qhuinn neben ihm, hielt seine Robe für ihn bereit, wenn er wieder zu sich kommen würde.
Somit war Qhuinn das Erste, was Blay sah, als er wieder zu Bewusstsein kam. Und das Zweite war die Wand, an der die Namen der Brüder standen. Und sein eigener Name stand nun ebenfalls in dieser Reihe. Direkt hinter dem von Qhuinn.