Nur zu gerne
erwiderte Blay die Küsse von Qhuinn, die so wahnsinnig intensiv
waren, dass Blay sich fragte, ob man kommen konnte, nur davon, wie
man geküsst wurde. Qhuinns Art ihn zu küssen, war einfach
eine so tiefe Art und er würde niemals genug davon bekommen.
Dennoch fragte er sich ein wenig, was wohl mit seinem Freund los war,
dass er ihn gerade nahe zu mit diesen Liebkosungen überhäufte,
was eigentlich doch eher etwas ungewöhnliches war. Hatte Blay in
den letzten Tagen doch nach und nach immer mehr Hoffnungen gewonnen,
dass es vielleicht doch endlich wahr werden würde und aus Qhuinn
und ihm doch mehr werden könnte, so wusste er, dass er sich
langsam aber sicher dem Moment näherte, an dem er es nicht mehr
überleben würde, wenn Qhuinn dann doch einen Rückzieher
machen würde.
Wie von alleine kam
ein leises Stöhnen über seine Lippen, als Qhuinns Lippen
sich über seinen Hals küssten, seine Zunge eine heisse Spur
über diesen zog. Blay legte seinen Kopf etwas mehr zur Seite, so
dass Qhuinn nur noch mal besser an seinen Hals kommen konnte und mit
geschlossenen Augen begann er sich zu fragen, wie es wohl wäre,
wenn Qhuinn von ihm trinken würde. Bei dem Gedanken daran,
schoss eine nie gekannte Erregung durch seinen Körper und er
musste wieder daran denken, wie es sich angefühlt hatte, von
Qhuinn zu trinken. Es war das intensivste Erlebnis gewesen, was er
sich hätte vorstellen können und doch hatte er es geleugnet
und hatte nie ein Wort mehr darüber verloren.
So schwer es ihm
fiel, da sein Verstand schon nur noch sehr schwer funktionierte,
setzte er sich leicht auf und sah Qhuinn fragend an. „Qhuinn,
was... ist denn los mit dir? Ich meine, was tust du da?“ murmelte
er. Er wünschte sich, er würde jetzt nicht denken, sondern
einfach nur geniessen. Einfach alles geniessen, was er eben von
Qhuinn bekommen konnte. Alles nehmen so lange er etwas von ihm bekam.
Aber so leicht war es mal wieder nicht für ihn. „Wenn...
also... ich meine... noch eine Ablehnung könnte ich nicht
ertragen.“ brachte er schwach hervor und senkte seinen Blick,
ärgerte sich über sich selber, dass er den Moment zerstört
hatte mit seinen kranken Gedanken.
Qhuinn brauchte
einen Moment um wieder zu Atem zu kommen. In seiner Vorstellung hatte
er bereits Blays kompletten Körper mit Küssen bedeckt und
das hatte ihn selber um so vieles mehr erregt als er es sich hätte
vorstellen können. „Blay? Wovon... redest du?“ Er verfluchte
sich selber, dass es offenbar noch um so viel mehr Zeit brauchte,
damit Blay endlich die Angst ablegte, dass er ihn wieder ablehnen und
wieder enttäuschen würde. „Blay, ich lehne dich nicht ab.
Im Gegenteil. Ich... bin so wahnsinnig stolz darauf, dich an meiner
Seite zu haben und es ist... noch um so vieles schöner als ich
es mir jemals hätte vorstellen können.“ Er hasste sich
selber dafür, dass er so viel in Blay zerstört hatte und er
würde alles dafür geben, um das wieder gut zu machen.
Langsam hob Blay
seinen Kopf an und vor seinen Augen lag ein leichter Schleier. Auch
etwas, was Qhuinn wirklich weh tat, so zu sehen. „Bist du dir
sicher, Qhuinn?“ wollte er wissen, seine Stimme voller
Unsicherheit.
„Ja,
natürlich bin ich mir sicher.“ nickte Qhuinn sofort, hatte
langsam Angst, dass es doch zu spät sein könnte. Und seine
Euphorie, die er zu vor noch verspürt hatte, als die Brüder
seinem Vorschlag, Blay in die Bruderschaft aufzunehmen, zu gestimmt
hatten, war mittlerweile auch schon fast verschwunden.
„Dann...
trink von mir.“ murmelte Blay.
Qhuinns Augen
weiteten sich leicht. „WAS? Aber... ich kann doch nicht... ich
meine, einfach so...“
„Doch,
das kannst du. Qhuinn, ich hab von deinem Blut gekostet und es war
unglaublich. Ich will, dass du einen Teil von mir... also dass du...
ihn in dir hast.“ Blay wusste nicht genau, woher das kam, aber es
erschien ihm wirklich als wahnsinnig wichtig.
So oft hatte Qhuinn
sich gefragt, wie es wäre von Blays Blut zu trinken und zu vor,
als er seinen Hals geküsst hatte und den starken Puls unter der
Haut gespürt hatte, hatte er sich beherrschen müssen, um
nicht einfach seine Fänge in der Haut seines Freundes zu
versinken. Und jetzt war er plötzlich wirklich nervös bei
dem Gedanken daran, es wirklich zu tun. Aber er konnte und wollte
keinen Rückzieher machen. Blut anzubieten war mit das kostbarste
überhaupt und dass Blay es tat bedeutete wirklich viel. Und nein
zu sagen, würde er sicher als Ablehnung werten und das wollte
Qhuinn auf keinen Fall.
Er verschloss Blays
Lippen mit einem tiefen Kuss und strich dann erneut mit der Zunge
über seinen Hals, spürte, wie seine Fänge sich vor
Verlangen bereits ausgefahren hatten. Leicht kratzte er mit diesen
über die Haut und konnte dann nicht einen Moment länger
warten, diese in Blays Haut zu versenken. Und beim ersten Tropfen
Blut, was er auf seiner Zunge spürte, wusste er, dass Blay Ihm
gehörte. Immer nur ihm!
In tiefen,
genüsslichen Zügen saugte Qhuinn an Blays Hals, genoss
jeden noch so kleinen Tropfen Blutes, das er dabei aufnahm. Das Blut
schmeckte genau wie Blay. Stark, warm, erregend. Und Qhuinn konnte
nicht genug davon bekommen. Er konnte spüren, wie Blays Hand
sich in seine Haare schob und seinen Kopf so fest an seinen Hals
presste, so als würde auch er davon nicht genug bekommen, was
für Qhuinn nur noch mal zusätzlich erregend war.
„Qhuinn.“
brachte Blay leise stöhnend über seine Lippen, überwältigt
von diesem Moment, den sie gerade teilten.
Mühsam erhob
Qhuinn seinen Blick an. Nicht, dass er schon aufhören wollte,
von ihm zu trinken. Aber dieser Tonfall in Blays Stimme... der Klang,
wie er seinen Namen aussprach. So voller Wärme, voller
Verlangen. Genauso hatte er es sich gewünscht, dass es sich
anhörte, wenn Blay seinen Namen sagte. Und er wollte es immer
wieder hören, dass er genau auf diese Weise aussprach. Lächelnd
senkte er seinen Kopf wieder, küsste die Haut um die zwei
kleinen Wunden herum und saugte dann wieder leicht an diesen, um noch
etwas mehr von diesem Blut geniessen zu können.
„Du
schmeckst so gut.“ flüsterte Qhuinn, als er sich dann endlich
wieder von Blay löste und mit seiner Zunge sanft die Wunden
verschloss. „Danke, dass du mir das gegeben hast.“ Er vergrub
seinen Kopf in Blays Halsbeuge und schloss seine Augen, wollte nicht,
dass der Moment hier vorüber ging.
„Ich
wollte dir unbedingt etwas von mir geben.“ murmelte Blay, der sich
angenehm träge fühlte und langsam mit einer Hand über
Qhuinns Rücken streichelte.
Eine Weile blieben
die beiden einfach nur so liegen, genossen die Nachwirkungen von dem,
was zu vor passiert war. Schließlich hob Qhuinn langsam seinen
Kopf, sah Blay eine ganze Weile lang tief in die Augen, bevor er sich
schweigend zu ihm beugte um Blays Lippen mit seinen verschliessen zu
können. Die Tatsache, dass Blay dabei sein eigenes Blut noch
immer auf Qhuinns Lippen schmecken konnte, war etwas besonders
erregendes für Blay und er seufzte leise in diesen Kuss, kam
Qhuinns Zunge mit seiner entgegen und begann, diese leidenschaftlich
zu umspielen. Er gab sich dem Kuss voll und ganz hin, gab sich Qhuinn
hin.
„Qhuinn.“
Wieder war da diese Wärme und dieses Verlangen in Blays Stimme.
„Hmmm...
sag das noch mal.“ murmelte Qhuinn.
„Was
soll ich noch mal sagen?“ fragte Blay verwirrt zurück.
„Meinen
Namen. Ich liebe es, wenn du ihn so sagst.“
Blay lächelte
und berührte Qhuinns Lippen erneut kurz mit seinen. „Qhuinn.“
wiederholte er und stellte zufrieden fest, wie weich Qhuinns
Gesichtsausdruck wirkte und wie sehr dessen Augen leuchteten. „Ich
werde es so oft sagen, wie du willst.“ versprach er.
„Das
ist gut zu wissen. Und ich werde sicher später darauf zurück
kommen.“ grinste Qhuinn. „Und so gerne ich auch weiter so mit dir
hier im Bett bleiben würde, aber ich muss gleich los. Ich habe
noch etwas mit den Brüdern zu tun.“
Blay zog seine
Augenbrauen leicht hoch. „Was musst du denn machen?“
„Das...
kann ich dir leider nicht verraten.“ Qhuinn zuckte unschuldig mit
seinen Schultern.
Es störte Blay
wirklich nicht, dass Qhuinn mit den Brüdern zu tun hatte und
dass er nicht dabei sein konnte, aber es fühlte sich doch
ziemlich ungewohnt an, dass Qhuinn nicht mit ihm darüber sprach,
was genau er machen würde. Und auf eine seltsame Weise
enttäuschte Blay das sogar ein klein wenig, auch wenn er sich
gegen dieses Gefühl wehrte.
„Okay.“
„Blay...“
setzte Qhuinn an.
„Nein,
ist schon okay. Dann... geh. Und ich... na ja, ich werde dann wohl
hier warten.“
Wenn Qhuinn nicht
genau gewusst hätte, weswegen er gehen musste und dass es dabei
nur darum ging, dass Blay in die Bruderschaft aufgenommen werden
würde, dann wäre er jetzt nicht gegangen, hätte es
nicht übers Herz gebracht, Blay jetzt so hier alleine zu lassen,
aber so bildete sich sogar ein breites Grinsen auf seinen Lippen, was
er aber vor Blay verbarg. „Ich bin bestimmt gleich wieder da.“
versicherte er und küsste Blay noch einmal fest auf die Lippen,
bevor er in sein eigenes Zimmer ging um seine Robe zu holen und sich
für die bevorstehende Zeremonie umzuziehen. Er war stolz darauf,
dass es ihm gelungen war, Blay gegenüber noch nichts zu verraten
und konnte es jetzt kaum noch erwarten, dass Blay auch endlich ein
Bruder werden würde, so wie es seiner Meinung nach einfach sein
musste!
Gelangweilt lag
Blay auf seinem Bett und zappte durch das Fernsehprogramm, ohne, dass
ihn davon irgendwas wirklich interessierte. So dumm es sich auch
anhörte, aber er vermisste Qhuinn schon jetzt. Innerhalb
kürzester Zeit hatte er sich wirklich daran gewöhnt, ihn
bei sich zu haben. Ihn neben sich spüren zu können. Und
seine Angst vor Zurückweisung wurde auch mit jedem Moment, den
Qhuinn mit ihm verbrachte, geringer. Ein wehmütiges Lächeln
legte sich auf seine Lippen, als er daran gedacht hatte, wie sie die
letzte Zeit, die sie zusammen gehabt hatten, miteinander verbracht
hatten und seine Finger tasteten ungläubig über die kleinen
Wunden an seinem Hals, froh darüber, dass diese da waren, weil
er sonst vielleicht nicht mal geglaubt hatte, dass das überhaupt
so passiert war.
Er schreckte hoch,
als sich seine Zimmertür öffnete und wollte schon sagen,
dass er sich darüber freute, dass Qhuinn wieder da war, aber
musste feststellen, dass er sich der kompletten Bruderschaft
gegenüber sah. Alle in dunklen Roben.
Sofort musste er
daran denken, was Qhuinn über die Nacht gesagt hatte, in der er
ein Bruder geworden war. Aber... konnte das wirklich sein? Es war
doch wohl eher ungewöhnlich, dass kurz hintereinander zwei
Krieger in die Bruderschaft aufgenommen wurden. Und außerdem
war er über vier Monate weg gewesen und stand somit sicher nicht
gerade ganz oben auf der Liste, schätzte sich schon glücklich,
dass er überhaupt wieder hatte zurück kehren dürfen.
„Was...
also was... hat das zu bedeuten?“ brachte er leise hervor.
„Stell
keine Fragen.“ kam eine recht strenge Anweisung. Vishous.
Blay schluckte
schwer und in dem Moment konnte er Finger an seiner Hand spüren,
die diese schon fast zärtlich berührten und die sein Herz
schneller schlagen ließen. Qhuinn! Und es dauerte einen kleinen
Moment, ehe Blay begriff, dass Qhuinn ihm eine Robe hin hielt. Die
gleiche, die er und die anderen Brüder ebenfalls trugen.
Als Blay danach
griff, zitterten seine Hände leicht und langsam begann er
wirklich zu hoffen, dass es hier doch um die Aufnahme in die
Bruderschaft ging. Nicht, dass es ihn doch irgendwie störte,
dass Qhuinn ein Bruder war und er nicht, aber immerhin war es auch
immer sein Ziel gewesen, seitdem er in dieses Trainingsprogramm
eingetreten war. Und er wusste, dass Qhuinn das für ihn wollte.
„Zieh
dich um. Es ist dir erlaubt kurz ins Badezimmer zu gehen.“ Wieder
Vishous.
Blay hielt sich
daran, keine Fragen zu stellen, sondern verschwand nur nervös
ins Badezimmer und kam dann, nun in der schwarzen Robe gekleidet,
kurz darauf wieder zurück.
„Bist
du dir sicher, dass du mit uns kommen willst?“ stellte ihm jetzt
Qhuinn die Frage, die ihm selber erst kurze Zeit zu vor auch gestellt
worden war.
Blay nickte ohne
auch nur einen Moment zu zögern. „Ja, das bin ich.“
Es fiel Qhuinn
schwer, seinen Stolz zu verbergen und jetzt doch nicht schon zu viel
zu verraten, aber er hatte von Blay nichts anderes erwartet, als dass
er mit ihnen gehen würde. Und als sie das Zimmer verlassen
hatten und er Blay die Anweisungen gab, dass er zu Boden sehen musste
und keine weiteren Fragen stellen durfte, konnte er ihm endlich
verraten, dass es um die Aufnahme in die Bruderschaft ging.
Blay starrte auf
den Boden, sein Herz schlug jetzt nur noch mal schneller. Und um
seine Lippen lag ein Lächeln. Es würde also wirklich
passieren! Und Qhuinn war an seiner Seite! Er wusste zwar nicht, ob
das jetzt erlaubt war, aber auf der anderen Seite... er sah ja zu
Boden. Und er stellte auch keine Fragen. Also tastete er vorsichtig
nach der Hand von Qhuinn, der neben ihm ging und die Berührung
ihrer Finger sagte in dem Moment mehr als alle Worte es hätten
sagen können.
Während der
Autofahrt hatte Qhuinn seine Hand auf Blays platziert, konnte einfach
nicht anders, als ihn jetzt zu berühren. Und es war auch Qhuinn,
der Blay in die Höhle führte, diesmal alles noch viel
genauer wahrnahm, als bei seiner eigenen Zeremonie.
Und es war Qhuinn,
der vor die Jungfrau der Schrift trat, als diese fragte, wer Blaylock
für die Bruderschaft vorschlug. Und in dem Moment hielt er
seinen Atem auch kurz an, fragte sich, ob die Jungfrau den Vorschlag
überhaupt annahm. Allerdings tat sie es, befand Blay für
würdig ein Bruder
zu werden und
sagte, dass sie die Zeremonie nun fortführen konnten.
Während der
Zeremonie schlug Blay sich tapfer und als Qhuinn an der Reihe war,
ihn zu beissen und zu schlagen, presste Qhuinn den kompletten Körper
von seinem Freund fest an sich, als er von meinem Fleisch und seinem
Fleisch sprach.
Blay war
überwältigt davon, das Blut der Brüder in sich
aufzunehmen und sank dann schließlich in die Knie, weil er sich
nicht mehr länger auf den Beinen halten konnte. Geduldig wartete
Qhuinn neben ihm, hielt seine Robe für ihn bereit, wenn er
wieder zu sich kommen würde.
Somit war Qhuinn
das Erste, was Blay sah, als er wieder zu Bewusstsein kam. Und das
Zweite war die Wand, an der die Namen der Brüder standen. Und
sein eigener Name stand nun ebenfalls in dieser Reihe. Direkt hinter
dem von Qhuinn.
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