Dienstag, 26. Juni 2012

Chapter 22


Noch immer starrte Blay Qhuinn völlig fassungslos an. „Ja, das bin ich. Ich bin glücklich.“ antwortete er ihm schließlich aber mit fester Stimme, als er bemerkte, dass Qhuinn langsam ein wenig ungeduldig wurde.
„Wirklich?“ Qhuinns Augen weiteten sich überrascht. „Ich meine, macht dich das glücklich? Das hier...“ Er deutete auf den Raum, die Pizza, die Filme. Dann auf sich selber. „Ich dachte immer, Saxton...“
„Halt die Klappe, Qhuinn!“ unterbracht Blay ihn nicht böse, aber durchaus ernst. „Das ist es gerade, du hast es immer gedacht. Du hast mich aber nicht gefragt! Ja, ich bin glücklich und ich wäre auch da mit dem hier glücklich gewesen. Ich bin mit DIR glücklich!“ betonte er. „Und außerdem, Saxton ist nicht hier, oder? Und ich nicht bei ihm!“
Nach und nach begriff Qhuinn, dass Blay es wirklich ernst meinte und er wirklich glücklich war. Ein klein wenig blieb dennoch übrig von den Zweifeln, die in seinem Inneren tobten. „Aber, Saxton hat sich doch von dir getrennt und nicht du von ihm...“
„Das hat er. Weil er auch immer nur eins wollte... dass wir glücklich sind. Und zwar wir beide!“ stellte Blay klar. „Qhuinn, Saxton war mein Liebhaber, aber er war nie die Liebe meines Lebens! Und das wusste er auch!“ Er trat einen Schritt auf Qhuinn zu und griff nach dessen Hand, legte sie vorsichtig auf seine Brust, unter der sein Herz heftig schlug. „Und noch einmal... ja, ich bin glücklich, Qhuinn. Und dass du mich danach fragst, bedeutet mir nur noch mal mehr.“ sagte er leise.

Qhuinn fühlte, wie die Gefühle in seinem Inneren verrückt spielten und er fühlte sich Blay gerade näher als je zu vor, sogar näher als beim Sex. Und das war dafür, dass er sich sonst durch Sex definierte schon von großer Bedeutung. Er seufzte leise und beugte sich dann zu Blay um ihn zu küssen. Die passenden Worte fielen ihm mal wieder nicht wirklich ein für diesen Moment, aber er legte dafür alle seine Gefühle in den Kuss.
Blay lehnte seinen Kopf gegen Qhuinns Schulter, der nichts weiter tat, als mit seiner Hand leicht über Blays Brust zu streicheln. „Ich würde mich übrigens freuen, wenn... wir das mit Saxton auch irgendwie hinbekommen würden.“ sagte er leise, durchaus vorsichtig, weil er vermutete, dass es für Qhuinn kein leichtes Thema sein würde.
Tatsächlich stieß der ein leises Knurren aus. „Warum? Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist!“
„Warum? Du hast ihn zu letzt gegen die Wand geschleudert!“ bemerkte Blay.
Qhuinn seufzte. „Okay, das war keine Glanzleistung von mir, aber ich bin ein gebundener Vampir. Ich konnte das nicht zurück halten.“
„Qhuinn, bitte, es wäre mir wichtig!“
Qhuinn stöhnte leise auf und zog Blay etwas enger an sich. Wie sollte er da noch nein dazu sagen? „Ich bin trotzdem nicht sicher, ob ich das kann.“
„Aber... na ja, du weißt, dass ich es nie so gesehen habe, wie deine Familie es gesehen hat. Dich so nicht geshen habe. Und Saxton, Saxton hat dich auch nie so gesehen. Er ist deine Familie, Qhuinn. Und ich... ich habe kaum jemand, der mir wirklich etwas bedeutet neben dir. John. Und eben... Saxton.“ versuchte Blay ihm zu erklären, warum ihm das so wichtig war.
Qhuinn wusste, dass Blay damit recht hatte. Vor allem, wenn er daran dachte, was er wegen seiner Familie gesagt hatte. Saxton war für ihn der Bruder gewesen, den er nie wirklich gehabt hatte. Und jetzt, wo Blay ihm gesagt hatte, dass er mit ihm glücklich war, konnte doch eigentlich nichts mehr passieren! Bis auf die Tatsache, dass Blay sich nicht gebunden hatte. Was, wenn das an Saxton lag...
„Okay, ich denke, dann... werde ich es versuchen.“ sagte er leise.
Blay strahlte ihn an. Er wusste, dass das ein großer Schritt für Qhuinn gewesen war, aber er hatte nicht vergessen, was Saxton für ihn, für sie, getan hatte und deswegen bedeutete ihm das hier viel. „Ich kann ihm ja mal schreiben, ob er Zeit hat, sich mit uns zu treffen.“
„Ja, das kannst du. Aber... nicht jetzt. Ich hatte da eigentlich noch was geplant.“ grinste Qhuinn.
„So, hast du das?“ Blay wollte sich von ihm lösen um auf das Bett zu zu gehen, stellte aber überrascht fest, dass Qhuinn ihn noch weiter festhielt.
„So schnell nun auch wieder nicht. Weißt du, wie froh ich bin, dass ich... den wahren Blay... jetzt wieder zurück habe?“ fragte er leise.
Blay glaubte, innerlich zu zerschmelzen als er Qhuinn das sagen hörte und nun war er es, der nicht so recht die passenden Worte fand und Qhuinn stattdessen schweigend in einen tiefen Kuss zog.


Wenig später lagen Qhuinn und Blay nebeneinander auf dem Bett, die Pizza zwischen sich, und sahen sich einen Actionfilm zusammen an. Beide hatten das Gefühl, dass es nicht wirklich noch schöner werden konnte, als es jetzt gerade war. Blay hatte Saxton zu vor eine SMS geschrieben, dass Qhuinn und er sich gerne mit ihm treffen würden, wenn er das wollen würde und Saxton hatte ihm geantwortet, dass er das wollen würde und so hatte sich fürs erste auch dieses Thema gelöst. Die nächsten beiden Nächten würden sie ohnehin auf Streife sein und so hatten sie überlegt sich in ihrer freien Nacht in der Stadt zu treffen. Weder das Haus, in dem Saxton nun alleine lebte, noch das Anwesen, erschien ihnen als der geeignete Ort dafür zu sein.
Jetzt jedoch war das Thema Saxton weit in den Hintergrund geraten, sondern es gab im Moment einfach nur sie beide.
Qhuinn nahm den leeren Pizzakarton und stellte diesen zur Seite, um Blay nun näher zu ihm ziehen zu können. Nur zu gerne kam Blay ihm entgegen und platzierte seinen Kopf an Qhuinns Brust. Der schob sofort seine Hand in Blays Haare, ließ sie langsam durch diese gleiten, während er die Wärme von seinem Körper zu deutlich spüren konnte. Es ging ihm im Moment nicht um Sex, sondern eben einfach um Nähe.
Blay hob seinen Kopf leicht an, so dass sich ihre Blicke treffen konnten und auf Qhuinns Lippen bildete sich ein Lächeln, als er dieses warme Leuchten in Blays Augen sehen konnte, das wirklich eindeutig ihm galt.
„Ich mag es, wenn du mich so ansiehst.“ sagte er, während seine freie Hand über Blays Seite streichelte, irgendwie bis zum Bund seines Shirts glitt und sich dort auf das freie Stück haut legte und seine Finger spielerisch über diese glitten.
„Wie ansehen? Ich... seh dich doch einfach nur normal an.“
Qhuinn schüttelte den Kopf. „Nein, siehst du nicht. Deine Augen haben wieder dieses Leuchten, von dem ich dachte, ich hätte es verloren. Und wenn, wäre ich es selber Schuld gewesen.“
Sanft legte Blay seinen Finger auf Qhuinns Lippen, die er so sinnlich fand, dass er nichts dagegen hätte, ihn rund um die Uhr zu küssen. Er fuhr diese nach, genoss es, ihn so berühren zu können. „Rede nicht wirklich darüber, hm? Das ist vorbei, wir... sehen doch nur nach vorne. Und, ich sehe nur dich so an.“
Zufrieden verbreitete Qhuinn seinen Bindungsduft, von dem Blay sich warm eingehüllt fühlte. Leise seufzte er, als Qhuinns Finger sich noch weiter unter sein Shirt schoben und eine kleine, heiße Spur auf seiner Haut hinterließen.

Blay stöhnt nun sogar auf und schmiegte sich noch ein wenig enger an Qhuinn. „Wenn du... wenn du so weiter machst, dann kann ich mich nicht mehr auf den Film konzentrieren.“ murmelte er mühsam.
Qhuinn lachte. Ein heiseres, echtes Lachen, dass Blay durch und durch ging. „Willst du dich denn noch auf den Film konzentrieren?“ fragte er nach.
„Nein.“
Kaum hatte Blay geantwortet, spürte er Qhuinns Lippen, seine Zunge, die seinen Mund eroberte und hungrig nach seiner suchte. Der Film war wirklich völlig vergessen und sie versanken in diesem Kuss.
Qhuinn setzte sich im Bett auf, zog Blay mit sich hoch um erst sich selber und dann seinem Freund das Shirt ausziehen zu können. Dann ließ er sich auf den Rücken sinken, zog Blay dabei mit sich, so dass er dessen nackten Oberkörper nun an seinem spüren konnte, stöhnte in den Kuss, als sich ihre Lippen auch schon wieder fanden.
Recht schnell nutzte Blay es aus, dass Qhuinn unter ihm lag, drängte sein Becken gegen das von Qhuinn, was sie beide kurz aufkeuchen ließen. Und er löste sich von Qhuinns Lippen um sich über dessen Hals zu küssen und zu lecken, leicht daran knabberte, worauf Qhuinn begann sich unter ihm zu winden.
„Blay? Ich will es. Jetzt.“ brachte Qhuinn leise und mit leicht heiserer Stimme hervor.
Blays Körper erstarrte über dem von Qhuinn und er wusste sofort was der meinte. „Was? Ich... ich meine... wirklich?“
„Ja. Bitte. Tu es.“


Viel mehr hatte Blay nicht mehr zur Aufforderung gebracht. Es brauchte ohnehin nie viel um ihn zu erregen, wenn Qhuinn beteiligt war und die Küsse von zu vor und auch die Berührungen, Qhuinns harten Körper unter seinem zu spüren, hatte bereits dazu geführt, dass seine Erektion hart gegen seine Hose drückte.
Mit seiner Zunge leckte er über Qhuinns Hals, saugte erneut an dessen Haut und sofort begann Qhuinn sich wieder unter ihm zu winden, drängte ihm fordernd sein Becken entgegen. Blays Hand legte sich an seine Hüften um ihn ein wenig nach unten zu drücken und das Spiel mit seiner Zunge fortzusetzen, weiter auszudehnen, in dem er mit dieser um Qhuinns Brustwarzen kreiste, nicht widerstehen konnte an dessen Piercing zu saugen.
Heiser stöhnte Qhuinn auf, hätte nie erwartet, dass es so erregend sein konnte, wenn er Blay alles machen ließ, wenn er selber einfach nichts tat und sich ihm nur hingab. Definitiv war es das erotischste, was er je zuvor erlebt hatte. Unter halb geöffneten Lidern sah er zu Blay auf und alleinge dieser Anblick von seinem Freund, wie dieser es genoß ihm Lust zu bereiteten, ließ Qhuinns Verlangen nun nur noch mal weiter bis ins Unermessliche steigen.
Blay wusste, dass es das erste Mal war, dass Qhuinn ihn beim Sex machen ließ, was er wollte. Dass er alles völlig ihm überließ und er wollte das voll auskosten, wollte Qhuinn zeigen, wie schön das sein konnte.
Seine Hand glitt von Qhuinns Hüfte, wo er ihn auf das Bett gedrückt gehalten hatte, zu dessen Mitte, öffnete seine Hose und ließ seine Hand in diese gleiten. Seine Finger striffen über die empfindliche Spitze von Qhuinns Schwanz, auf der er bereits einige feuchte Tropfen spüren konnte, die er mit seinem Daumen verteilte, als er diesen über die Spitze kreisen ließ. Qhuinn stöhnte keuchend auf und versuchte, in Blays Hand zu stoßen. Ganz so leicht fiel es ihm nicht, wirklich nichts zu tun, dafür war Blay einfach zu gut in dem was er tat. Und so glitt seine Hand über Blays Rücken bis hin in dessen Nacken, so dass er ihn nach unten zu sich ziehen konnte und ihm fordernd die Zunge in den Mund schob.
Nur zu gerne erwidere Blay den Kuss genauso hungrig, löste sich dann aber schließlich schweratmend von Qhuinn. Als er seine Hand von Qhuinns Schwanz nahm, protestierte der mit einem tiefen Stöhnen.
Blay schob Qhuinns Hose nun richtig nach unten, richtete sich ein wenig auf und grinste leicht, als Qhuinn wimmerte, weil er ihm somit den Körperkontakt für einen Moment komplett entzog und schob dann auch seine eigene Hose samt Boxershorts nach unten.
Seine Hände tasteten nach denen von Qhuinn, die immer wieder versuchten, ihn zu berühren und als er sich wieder zu ihm beugte, schob er dessen Hände über seinen Kopf, hielt sie fest auf das Bett gedrückt.
Mit dem Knie schob er Qhuinns Beine etwas weiter auseinander um sich dazwischen platzieren zu können. Eine Hand löste er von Qhuinns um ihn kurz mit den Fingern zu streifen, diese dann zu seinem Eingang wandern zu lassen, um ihn ein wenig zu reizen und zu dehnen. Überrascht stöhnte Qhuinn auf und hob wie automatisch sein Becken leicht an.
Blay konnte nicht widerstehen und schob seinen Finger ein Stück in Qhuinn, spürte deutlich, wie der sich eng um ihn zusammenschloß und alleine das sorgte schon dafür, dass er kurz vor dem explodieren war, wenn er sich vorstellte, dass er richtig in Qhuinn eindringen würde und ein leichter Schweißfilm breitete sich auf seinem Körper aus.
„Mehr.“ brachte Qhuinn mühsam hervor und sah mit einem Blick zu Blay auf, bei dem Blay fast glaubte zu verbrennen bei dem heißen Verlangen, was ihm entgegen schlug.
Schließlich zog Blay seinen Finger zurück und hob Qhuinns Becken ein kleines Stück an. Langsam schob er sich Stück für Stück in ihn und beide stöhnten laut auf, als Qhuinn ihn komplett aufgenommen hatte.
Zunächst wagte Blay nicht mal, sich irgendwie zu bewegen, war sich fast sicher, dass er dann sofort kommen würde. „Du fühlst dich so gut an.“ brachte er heiser hervor.
Qhuinn sah Blay einfach nur an, konnte seinen Blick nicht von seinem Freund nehmen, wie dieser sich mit angespannten Muskeln über ihn beugte. „Nein... du fühlst dich gut an.“ antwortete er und hob Blay sein Becken entgegen, als Zeichen dafür, dass es okay war, wenn Blay sich nun bewegte, sich gehen ließ.
Blay stöhnte, warf seinen Kopf in den Nacken und bewegte sich nun mit tiefen, harten Stößen in Qhuinn.
Für Qhuinn war es unbeschreiblich, Blay so sehen zu können. Und außerdem hätte er nie gedacht, dass es sich SO anfühlen würde, wenn Blay in ihm sein würde. Und so folgte er Blay auch sofort, als der nun völlig in Ekstase mit einem tiefen Stoß heiß in ihm kam.

Dienstag, 12. Juni 2012

Chapter 21


Wenig später hatten Qhuinn und Blay beide geduscht und liefen zusammen nach unten um zum ersten Mahl zu gehen. Qhuinn nahm jetzt wieder regelmäßig daran teil, konnte wieder normal essen, was alle im Anwesen wirklich freute und auch alle erleichterte. Auch wenn Qhuinn es nie hatte hören wollen, er gehörte zu ihnen und sie sorgten sich um jeden, der zu ihrer Familie gehörte.
Jetzt war es eher so, dass Qhuinn und Blay sich einiges an Neckereien anhören mussten, was ihre Beziehung anging, aber nichts davon war in irgendeiner Form böse gemeint. Ganz im Gegenteil. Genauso, wie alle froh darüber waren, dass Qhuinn wieder zu sich selbst fand, waren auch alle froh darüber, dass Blay wieder zurück im Anwesen war und dass die Beiden wohl endlich auf dem Weg dahin waren, glücklich zusammen zu werden.
„Blay hat heute aber ein ganz besonderes Bad genommen.“ bemerkte Rhage grinsend, einer von denen, die die Beiden besonders gerne neckte.

Blay errötete sofort, hatte nicht gedacht, dass man den Bindungsduft und vermutlich auch den Sex noch immer so an ihm riechen konnte. Qhuinn wiederum konnte deutlich den Stolz in sich spüren, den Stolz darauf, dass jeder hier jetzt sofort riechen würde, dass Blay sein Mann war, es immer sein würde. Ein kleiner Teil in ihm fragte sich zwar, woran es lag, dass das einseitig so war. Blay hatte sich nicht an ihn gebunden. Dass Blay ihn liebte, daran bestand wohl keine Zweifel, aber vielleicht hatte Qhuinn doch zu lange gewartet, als dass Blay auch in der Lage wäre, sich ebenfalls an ihn zu binden.
„Keine Sorge, Romeo. Mir gefällt das.“ fügte Rhage, noch immer breit grinsend, hinzu. „Und wenn ihr mich fragt, dann wurde das nun wirklich langsam Zeit! Außerdem will ich endlich mal wieder eine Hochzeit feiern.“
Von der Seite warf seine Shellan ihm einen warnenden Blick zu, dass er schweigen sollte, weil sie so ziemlich das Gefühl hatte, dass ihr Hellren gerade mal wieder gründlich über das Ziel hinaus schoß.
„Hochzeit?“ fragte Qhuinn und seine Augen weiteten sich ein wenig. So weit hatte er noch nicht gedacht. Und er war sich auch nicht sicher, ob das gehen würde, ob er das konnte. Und ob Blay das wollte.
„Das... ist nicht nötig.“ murmelte Blay, der so langsam das Gefühl hatte, dass es zu einem Dauerzustand werden würde, dass sein Gesicht gerötet war. Plötzlich musste er daran denken, wie Saxton zu ihm gesagt hatte, dass er ihre Beziehung auf eine neue Stufe hatte bringen wollen, auf die nächste Stufe. Und vermutlich hatte er da eine Hochzeit gemeint. Dass Saxton das machen würde, konnte Blay sich durchaus vorstellen, bei Qhuinn allerdings konnte er sich das nicht wirklich. Ganz abgesehen davon, dass er sich nicht sicher war, wie er selber dazu stand. Ganz tief in seinem Inneren hatte Blay nämlich trotz allem eins... Angst! Angst davor irgendwann dann doch alleine da zu stehen. Was vermutlich auch der Grund dafür war, dass er seinen Bindungsduft zurück hielt. Er wusste, dass dieser in ihm war, aber offenbar hatte er einen Weg gefunden, diesen zu bremsen.

Für das restliche erste Mahl wurde das Thema jedoch erstmal komplett fallen gelassen und sogar Rhage hatte in Zsadist ein neues Opfer gefunden, der sich von seiner Tochter Nalla auf der Nase herum tanzen ließ, sehr zur Freude von Hollywood.
Qhuinn beteiligte sich zwar an den Gesprächen, lachte hier und da mit den Anderen. In seinen Gedanken jedoch stellte er sich immer wieder eine Frage... war Blay wirklich glücklich? Hätte sich Blay eine Hochzeit mit Saxton gewünscht und wünschte sich diese jetzt auch mit ihm? Fehlte ihm etwas, um glücklich zu werden? Und nahm er nicht wieder viel zu viel und gab einfach zu wenig? War Blay wirklich glücklich?
Blays Hand tastete unter dem Tisch nach seiner und als er Blays Finger zwischen seinen spüren konnte, fühlte er sich wenigstens etwas erleichtert, konnte aber nichts dagegen tun, dass er sich weiterhin Gedanken darüber machte, was er alles tun konnte und musste um Blay glücklich zu machen. In gewisser Weise kam es ihm so vor als müsste er alles irgendwie aufwiegen, was er zwischen ihnen schon falsch gemacht hatte und er hatte das dumpfe Gefühl, dass ihm das vielleicht nie ganz gelingen würde. Dennoch fasste er einen Entschluss, aus dem sich nach und nach ein Plan entwickelte.


Wenig später hatten sich die Brüder in Wraths Arbeitszimmer zu ihrer Besprechung versammelt, Qhuinn und Blay dieses Mal zum ersten Mal Beide offiziell als Bruder dabei.
„Zu erstmal würde ich gerne Qhuinn und Blay offiziell begrüßen. Ich denke, wir sind uns einig darüber, dass sie eine große Unterstützung für die Bruderschaft sind.“ erhob dann auch Wrath das Wort. Als Reaktion bekam er zustimmende Rufe der Brüder. „Und zu dem bin ich natürlich dann auch zu dem Entschluss gekommen, dass sie sicher weiterhin ein Team bilden, natürlich gemeinsam mit John. An deiner Aufgabe ändert sich ja soweit nichts, Qhuinn.“ sagte er.
„Ja, natürlich.“ stimmte dieser sofort zu, erleichtert darüber, dass er nicht doch noch von Blay getrennt wurde. Noch immer war er nicht sicher deswegen gewesen, vor allem, wenn man bedachte, wie der letzte Einsatz verlaufen war.
„In der Rotation wird das natürlich ab sofort berücksichtigt.“ fügte Wrath noch hinzu und die Brüder, die in dieser Nacht auf Streife gehen würden, verabschiedeten sich nach und nach schon mal, um sich fertig zu machen.
Nur Qhuinn blieb noch etwas zurück und nahm schließlich seinen Mut so gut es ging zusammen. „Wrath? Könnte ich dich noch kurz einen Moment sprechen? Alleine?“ fragte er.
Blay drehte sich etwas überrascht zu ihm um, warf ihm einen überraschten Blick zu, den Qhuinn allerdings entweder nicht bemerkte oder aber nicht bemerken wollte. Also blieb Blay nichts anderes übrig als das Zimmer ebenfalls zu verlassen.

„Was gibt es denn?“ wollte Wrath wissen, sobald die Tür zum Zimmer geschlossen wurde. „Ich meine, die Einteilung von Blay, John und dir, die bleibt ja, wie du gehört hast.“
„Ja, das weiß ich. Und dafür... bin ich auch dankbar. Ich hätte nur eine kleine Bitte, ob Blay und ich vielleicht morgen oder übermorgen frei bekommen können. Es wäre ziemlich wichtig!“
Wrath ließ nicht anmerken, was er darüber dachte und Qhuinn musste zu geben, dass er sich leicht eingeschüchtert fühlte. Zumindest hatte er gehörigen Respekt vor dem König. „Okay, ich werde euch für morgen frei geben und danach setzt ihr wieder ganz normal in der Rotation ein.“ entschied Wrath. „Was auch immer du vor hast, ich hoffe, du vermasselst es nicht. Du solltest nämlich wissen, dass wir froh sind, euch beide wieder zurück zu haben.“ fügte er noch, jetzt nicht mehr ganz so einschüchternd wirkend.
Qhuinn nickte eifrig. „Nein, ich werde mein bestes geben. Danke, Herr!“ sagte er, wirklich erleichtert darüber, dass Wrath so reagiert hatte. Jetzt konnte er sich wirklich daran machen, alles für den nächsten Abend zu organisieren.
Etwas überrascht war er, als er einen unruhig auf dem Gang herum wandernden Blay vor der Tür antraf.
„Qhuinn! Was ist los? Ist irgendwas passiert?“ wollte er sofort wissen, als er Qhuinn aus dem Büro kommen sah.
„Nein, es ist alles okay. Und... na ja... du musst nicht alles wissen.“ gab Qhuinn nur grinsend zurück. „Und jetzt lass uns gehen, ich will noch ein paar Minuten mit dir alleine haben, bevor wir nach draussen müssen.“ sagte er und griff auch schon nach Blays Hand um ihn hinter sich her zu ziehen.
Blay wollte eigentlich erst protestieren, konnte sich nicht vorstellen, dass da so wenig dahinter steckte, wie Qhuinn tat, entschied aber, es auf sich beruhen zu lassen. Erstens, weil Qhuinn ohnehin nichts sagen würde, wenn er nicht wollte und zweitens, weil es ihm genau so ging und er es jetzt brauchte, Qhuinn noch kurz für sich zu haben.
Sie zogen sich in Qhuinns Zimmer zurück, wo sie sich zusammen auf das Bett legten, Blay sich wie selbstverständlich an Qhuinn kuschelte.
„Ich wollte immer, dass du mich rettest. Als du... na ja, als du mir in den Straßen gefolt bist, wollte ich das immer. Ich wusste immer, dass du da bist und dass du da sein wirst, wenn irgendwas sein sollte. Auch, wenn ich das ganz sicher so nie gesagt hätte.“ sagte Qhuinn leise.
Blay wurde sofort wärmer ums Herz, beugte sich zu seinem Freund und küsste ihm auf den Mund. „Ich war auch immer da. Und jetzt brauche ich das nicht mehr nur im Verborgenen machen.“ murmelte er leise.
„Ich weiß. Und ich liebe es zu wissen, dass du eben immer hinter mir sein wirst.“
„Und wie ich das sein werde.“ Wieder küsste Blay Qhuinn, versank mit ihm in einem Kuss, den sie erst wieder lösten, als es wirklich Zeit wurde um sich für die Streife anzuziehen.


Nach der Streife waren Qhuinn und Blay zusammen in Blays Zimmer gegangen, hatten sich da einfach nur auf das Bett fallen lassen und waren beide kurz darauf eingeschlafen, einfach erschöpft von einer langen Nacht in den Gassen von Caldwell, die nicht mal besonders erfolgreich gewesen war.
Dennoch zwang Qhuinn sich dazu, recht früh wieder aufzustehen, und noch alles vorzubereiten, was er für sein Date mit Blay brauchte. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er auf seinen noch schlafenden Freund sah und sich einen kurzen Moment gönnte, in dem er diesen einfach nur ansah. „Manchmal würde ich gerne wissen, was du so denkst.“ murmelte er, bevor er nach einem Block auf dem Nachttisch griff, Blay schnell eine Nachricht schrieb und sich dann etwas widerwillig von ihm löste um in sein eigenes Zimmer zu gehen.
Dort sah er sich um, stellte einigermaßen zufrieden fest, dass es hier halbwegs ordentlich aussah. Und dann begann er allerdings etwas zu zweifeln, ob es überhaupt ein angemessenes Date war. Alles, was er vor hatte und was er zu bieten hatte, waren einfache Klamotten, eine riesige Pizza bestellen und einen Film gucken. Aber, es ging ihm darum, dass er eben Blay zeigen wollte, dass er alles tun würde, um ihn glücklich zu machen, dass er so viel Zeit wie nur möglich mit ihm verbringen wollte.
Seufzend und mittlerweile ein wenig aufgeregt, suchte er eine Auswahl von Filmen heraus, duschte und zog sich um und besprach dann mit Fritz, was er zum essen brauchen würde.
Als Blay wach wurde, drehte er sich auf die Seite und streckte seine Arme aus, so als wenn er Qhuinn umarmen wollte, musste aber feststellen, dass der gar nicht da war. Seufzend und auch ein wenig enttäuscht setzte er sich auf und sah sich noch ein wenig verschlafen in seinem Zimmer um. Qhuinn war wohl wirklich nicht da.
Auf dem Kopfkissen entdeckte er einen Zettel und laß die Zeilen auf diesem durch.

„Guten Morgen Blay. Du sahst so unschuldig aus, da wollte ich dich noch nicht wecken. Und außerdem wollte ich noch was vorbereiten. Komm doch, wenn du wach bist und dich fertig gemacht habe, in mein Zimmer.
Und ja, das ist ein Date.
Q.“
Die Enttäuschung darüber, dass Qhuinn beim Aufwachen nicht neben ihm gelegen hatte, verschwand, während er laß und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. Obwohl er fand, dass es nicht unbedingt nötig war, dass Qhuinn sich so viel Mühe gab, so mochte er diese Seite an Qhuinn doch mehr und mehr. Er mochte daran, dass er ihm damit zeigte, dass es ihm wichtig war, dass sie etwas zusammen machte und so dumm es vielleicht auch klingen mochte, aber Blay brauchte so etwas noch immer, einfach um die Angst davor, dass Qhuinn irgendwann doch wieder einen Rückzieher machte, nach und nach kleiner werden zu lassen.
Er stand auf, ging ins Bad um zu duschen und zog sich dann danach um, bevor er sich auf den Weg zu Qhuinns Zimmer machte, nun schon ein wenig neugierig darüber, was der überhaupt geplant hatte.
„Blay!“ Qhuinns verschieden farbige Augen leuchteten, als er die Tür öffnete und Blay vor dieser stehen sah.
„Hey.“ brachte Blay nur ziemlich fasziniert hervor.
„Ich... also... viel mehr als das hier kann ich dir für ein Date nicht bieten, als... das, was ich jetzt hier habe!“ murmelte Qhuinn.
Blay schüttelte den Kopf und schob Qhuinn ins Zimmer. „Wann hörst du denn endlich mal damit auf? Qhuinn, ich liebe deine Dates. Ich liebe alles, was wir zusammen machen, ich will doch einfach nur mit dir zusammen sein!“ sagte er und ließ seinen Blick kurz durch das Zimmer wandern, auf die gestapelten DVDs, auf die Pizza, die bereit standen.
Qhuinn schluckte, wollte so gerne glauben, dass das der Wahrheit entsprach, dass Blay das hier wirklich genügen würde. Und dann nahm er allen Mut zusammen, den er aufbringen konnte. „Bist... du glücklich, Blay?“ brachte er die Frage hervor.
Sofort versteifte Blay sich, fragte sich für einen Moment, ob er sich nicht vielleicht irgendwie verhört hatte. „Das... das hast du mich noch nie gefragt.“ antwortete er kaum hörbar.
„Ich weiß. Und deswegen... muss ich das jetzt wissen. Bist du glücklich, Blay?“ wiederholte Qhuinn es noch einmal.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Chapter 20


Blay streckte seine Hand aus, die noch immer leicht zitterte und seine Finger berührten erst seinen eigenen Namen und dann den von Qhuinn. Eine warme Hand schob sich auf seine eigene und Qhuinn führte sie wieder zurück auf Blays Namen.
„Ich bin so stolz auf dich.“ sagte er leise.
Langsam drehte Blay seinen Kopf, so dass er Qhuinn richtig ansehen konnte. „Du... hast mich vorgeschlagen? Für die Bruderschaft?“ fragte er.
Qhuinn nickte lächelnd. „Ja, das habe ich. Es erschien mir einfach als richtig. Und wie du siehst, haben die anderen auch alle zu gestimmt.“
„Ich kann das noch nicht so recht glauben.“ sagte Blay und schüttelte leicht seinen Kopf, lehnte sich etwas gegen Qhuinn.
„Ich weiß. Es ging mir nicht anders. Es geht mir ja jetzt noch so. Und jetzt... lass uns gehen. Ich will ins Bett und dich einfach festhalten können.“
Ein Lächeln legte sich auf Blays Lippen und in seinen Augen erschien kurz jenes Leuchten, was Qhuinn so sehr vermisst hatte und von dem er wirklich hoffte, es würde dauerhaft zurück kommen. „Okay, Schluss damit. Wer bist du und was hast du mit dem Qhuinn gemacht, den ich kenne? Ich meine... er wollte nie einfach nur jemanden festhalten. Schon gar nicht mich!“
„Doch.“ Qhuinn senkte seinen Blick. „Das wollte er. Und immer nur dich.“ sagte er leise. „Er hat er nur nie gesagt oder gezeigt. Schon gar nicht dir.“
Blay schwieg einen Moment, wusste auch kaum, was er dazu sagen sollte, aber dann zog er ihn fest in seine Arme. „Dafür weiß ich es jetzt.“ sagte er leise, küsste Qhuinn kurz sanft.
„Ich will eure Zweisamkeit ja nur ungerne stören, aber wenn ihr wieder mit ins Anwesen wollt, dann solltet ihr jetzt kommen.“ war dann von irgendwoher V's Stimme zu vernehmen, woraufhin Qhuinn sein Gesicht kurz an Blays Schulter verbarg. Blay seine Gefühle so offen zu zeigen, war eine Sache, es aber allen zu zeigen, war noch etwas anderes.
„Ja, wir kommen.“ antwortete Blay und zog Qhuinn dann mit sich hoch.
„Blay, im Übrigen, willkommen in der Bruderschaft.“ grinste V ihn breit an.
„Danke.“ Sofort errötete Blay leicht, fühlte sich aber wirklich gut, war stolz auf das, was Qhuinn und er erreicht hatten.

Zusammen verliessen sie nun das Heiligtum der Bruderschaft, wurden draussen von den Anderen in Empfang genommen, die Blay ebenfalls alle noch mal offiziell als einer von ihnen Willkommen hiessen. Der freute sich wirklich darüber, dass er jetzt mit dazu gehörte, konnte aber eigentlich immer nur daran denken, was Qhuinn gesagt hatte... und daran, dass er gleich mit Qhuinn zusammen im Bett liegen würde, er einfach nur zu lassen würde, dass er ihn festhielt. Und somit würde er endlich vollständig sein, da sein, wo er hin gehörte. Zum ersten Mal war er sich sicher, dass er nun glücklich war. Es sich nicht nur einredete wie in der Zeit, in der er mit Saxton zusammen gewesen war, wenn sie denn nicht auch nur schlecht gewesen war.
Im Anwesen angekommen, griff Qhuinn auch ohne ein weiteres Wort zu verlieren nach Blays Hand und zog ihn mit sich in Richtung seines Zimmers. Er konnte und wollte sich jetzt auch gar keinen anderen Ort vorstellen, wo er mit ihm lieber sein würde, als diesen.
„Lass uns hinlegen, ja?“ fragte er erst, als sie bereits im Zimmer standen.
„Nichts lieber als das.“ antwortete Blay ehrlich.
„Es ist immer noch so etwas wie ein Traum, dass du auf meinem Bett liegst. Und dass ich nicht mehr das Kissen nehmen muss und mir einreden muss, dass du das bist.“ gab Qhuinn zu, als er zum Bett trat und sich auf dieses sinken ließ.
„Hör auf. Wenn ich schon nur daran denke, komme ich mir wieder ziemlich dumm vor, weil ich eifersüchtig auf ein Kissen war.“
Lachend streckte Qhuinn seine Arme in Blays Richtung aus. „Auch nicht dümmer als ich, als ich mir eingeredet habe, ein Kissen würde mir reichen. Also, komm schon her.“
Lächeln lief Blay zum Bett und ließ sich neben Qhuinn sinkte, seufzte zufrieden, als sich dessen Arme sofort um ihn schlossen und ihn so noch etwas näher an ihn zogen. „Kann ich dich was fragen, Blay?“
„Hmmm?“ murmelte Blay, mittlerweile bereits im Halbschlaf.
„Schon gut.“ gab Qhuinn deswegen auch zurück, hoffte aber, dass Blay wirklich glücklich war und er nicht wieder den Fehler machte, das einfach nur für ihn anzunehmen.


Das Erste, was Qhuinn dachte, als er wach wurde, war MEIN! Und er hielt Blay in seinen Armen, hatte ihn fest an sich gedrückt. Nur wusste er, dass ihm das jetzt nicht reichen würde, spürte einen wahnsinnig starken Drang danach, Blay eben auch als seins zu kennzeichnen, Blay komplett zu seinem zu machen. Er hatte diesen Wunsch schon deutlich während der Zeremonie gespürt, als er so stolz auf Blay gewesen war, hatte sich gewünscht, dass dieser wundervolle Mann von Wert eben für immer seins wäre. Und das wollte er jetzt gerade nicht nur in Worten ausdrücken, viel mehr wollte er es ihm zeigen.
Qhuinn drehte sich so, dass Blay unter ihm lag und stützte sich mit seinen Armen neben dessen Körper ab. Einen Moment lang sah er ihn einfach nur an, betrachtete die langen, vollen Wimpern seines Freundes, der die Augen noch geschlossen hatte. Die starken, aber dennoch sanften Gesichtszüge. Und ihm fiel nur ein Wort dafür ein... perfekt! Und jetzt, jetzt durfte tatsächlich ER ihn berühren! Nur noch er... jedenfalls wollte Qhuinn, dass es so war.
Langsam senkte er seinen Kopf, stoppte kurz vor Blays Lippen, seufzte leise, bevor er dann nicht widerstehen konnte, mit seinen Lippen über Blays Unterlippen zu streifen. Blays Augenlider zuckten, als würde er diese Berührung sofort spüren und so sog Qhuinn an den Lippen, knabberte so lange daran, bis Blay seine Lippen öffnete und ihm mit seiner Zunge entgegen kam.
„Warum... warum... küsst du mich immer, wenn ich schlafe?“ murmelte Blay leise, die Augen noch geschlossen, als sie sich voneinander gelöst hatten.
„Ich kann eben einfach nicht widerstehen. Und du siehst einfach so sexy aus, wenn du schläfst.“ grinste Qhuinn und begann dann, sich eine Spur über Blays Hals zu küssen. „Aber, ich werde jetzt nicht aufhören können.“ hauchte er leise direkt an Blays Ohr, womit er diesem ein leises Stöhnen entlockte.

Seine Hände glitten über Blays Seiten, begannen, die Muskeln an dessen Oberkörper zu erkunden, über seine Brust zu streichen, während er tatsächlich nicht damit aufhörte, sich über seinen Körper zu küssen, an seiner Haut zu saugen und zu knabbern.
Schon bald begann Blay sich ungeduldig unter Qhuinn zu winden. Sein Körper stand in Flammen und er wollte unbedingt Qhuinn auch berühren können. Obwohl der natürlich genau wusste, was Blay wollte, ließ er ihn zappeln, entwand sich immer aus Blays Griff und setzte die Erkundung dessen Körpers mit Händen, Lippen und Zunge langsam fort. Sein Piercing fühlte sich kalt auf Blays heisser Haut an, die Muskeln unter dieser spannten sich mehr und mehr an.
„Qhuinn, du... quälst mich.“ brachte Blay etwas heiser hervor.
„Tu ich das?“ lachte Qhuinn und ließ eine seiner Hände zwischen Blays Beine gleiten. Beide stöhnten auf, als er diese fest um Blays Erektion legte und diese einen Moment lang massierte. „Ich kann nicht mehr warten.“ sagte er dann dicht an Blays Ohr, seine Stimme nicht weniger heiser als die von Blay zu vor. Er sah Blay fest in die Augen und Blay wurde alleine schon bei dem Verlangen, was in diesen stand ganz anders.
Mit einer Hand stützte Qhuinn sich wieder neben Blay ab, mit der anderen schob er sowohl Blays Boxershorts als auf seine eigene nach unten, bevor er Blay wieder massierte. Seine Hand glitt langsam etwas weiter zwischen Blays Beine, fand seinen Eingang und reizte diesen leicht mit seinen Fingern. Blay bäumte sich auf, stieß dabei mit seinem harten Schwanz gegen Qhuinns, was sie erneut beide zum Stöhnen brachte und Qhuinn nun wirklich nicht länger warten konnte. Er schob sich zwischen Blays Beine, hob dessen Becken etwas an. Ein Bein legte er sich um seine Hüften und schob sich dann in ihn. Er stöhnte dabei tief auf, hielt einen Moment inne. Endlich konnte er Blay zu seinem machen! Bei dem Gedanken lag sofort sein Bindungsduft in der Luft und er beugte sich zu Blay um seinen Mund nun ebenfalls in Begriff zu nehmen.
Als Blay nun erneut begann, sich unter ihm zu winden, konnte Qhuinn gar nicht anders, als sich nun in ihm zu bewegen. Nach einigen eher leichten Stößen, löste er sich dann von Blays Mund, um sich etwas aufzurichten, um nun fester und tiefer zu stoßen. Immer wieder stöhnte er auf, bewegte sich noch tiefer in Blay.
Qhuinn hielt inne, als Blay aufschrie und seine Augen verdrehte. „Blay?“ fragte er vorsichtig nach.
Natürlich wusste Blay, dass es einen Punkt gab, der besonders sensibel war, aber offenbar hatte Saxton diesen noch nie getroffen. Jedenfalls hatte es sich nie so angefühlt wie jetzt gerade. „Genau... so.“ brachte er mühsam hervor und stöhnte wieder auf, als Qhuinn die gleiche Bewegung wiederholte und wieder diesen Punkt dabei traf.
Beide gaben sich nun völlig hin, als Qhuinn sich weiter immer wieder tief in Blay bewegte. Blays Hände gruben sich in Qhuinns Schultern und sein Körper spannte sich unter Qhuinn an. Als Qhuinn spüren konnte, wie Blay sich fester um ihn schloß, warf er seinen Kopf in den Nacken, stieß noch einmal fest in ihn und kam dann heftig.
Blay folgte ihm sofort, ergoss sich über seinen Bauch und das ohne, dass Qhuinn ihn auch nur ein einziges Mal zusätzlich berührt hatte.


Qhuinn fühlte sich nicht in der Lage, sich zu bewegen. Wollte es auch eigentlich gar nicht. Dafür fühlte es sich einfach viel zu gut an, in Blay zu sein und offenbar brauchte er dieses Gefühl noch einen Moment um begreifen zu können, dass das hier wirklich so passiert war.
Eigentlich hatte er sich doch vorgenommen, Blay die Kontrolle überlassen, hatte sich vorgenommen, dass er sich ihm hingeben würde, er es zu lassen würde, dass Blay ihn nahm, aber da war dieser übermächtige Drang danach gewesen, Blay als Seins zu kennzeichnen, dem er nicht hatte widerstehen können.
Auch Blay hatte ihn noch immer fest umklammert, als würde er Qhuinn einfach nicht loslassen wollen und können. Seine Augen hatte er geschlossen und den Kopf gegen Qhuinns Schulter gelehnt, wo er dessen Geruch fest in sich aufnahm, sich von diesem eingehüllt und gewärmt fühlte. Das hier war so viel besser als jeder Traum, den er bisher von Qhuinn gehabt hatte und davon hatte er nicht wenige gehabt!
„Blay?“ flüsterte Qhuinn schließlich, striff mit seinen Lippen dabei leicht über die Haut unter Blays Ohr, was diesen sofort wieder leicht erschaudern ließ, was Qhuinn wiederum überdeutlich spüren konnte, noch immer tief in ihm. „Eigentlich wollte ich es dir überlassen, aber ich konnte nicht anders.“
Langsam drehte Blay seinen Kopf so, dass er Qhuinn ansehen konnte. „Ich habe mich noch nie so... vollständig gefühlt. Überhaupt hat es sich so noch nie angefühlt.“ Er lockerte den Griff seiner Hand etwas und ließ diese stattdessen nun langsam über Qhuinns muskulösen Rücken streicheln.
Qhuinn hätte lügen müssen, wenn er sagen würde, dass es sich nicht gut anfühlte, das so zu hören, immer im Hinterkopf, dass Saxton zu vor Blays Liebhaber gewesen war und er sich doch recht sicher war, dass sein Cousin etwas von dem verstand, was er tat. Schweigend zog er Blays Kopf zu sich und presste seine Lippen auf Blays, küsste ihn mit all dem, was er gerade in sich fühlen, aber nicht wirklich in Worte fassen konnte.
Blay erwiderte den Kuss auf die gleiche Art und klammerte sich wieder fest an Qhuinns Schultern, wollte ihn wirklich gar nicht wieder loslassen.

Und als sich Qhuinn schließlich doch von Blays Lippen löste und auf Blay runter sah, fand er, dass er nie anziehender ausgesehen hatte. Die Lippen leicht geschwollen von den Küssen, die sie ausgetauscht hatten, die Wangen gerötet. Und die Augen... es waren die Augen, die Qhuinn in ihren Bann zogen, denn in diesen stand nun endlich dieses Leuchten, was Qhuinn so sehr vermisst hatte und von dem er absolut sicher sein konnte, dass es einzig und alleine ihm galt. Seufzend beugte er sich wieder zu Blay und bedeckte dessen Gesicht mit unzähligen kleinen Küssen.
Erst dann fühlte Qhuinn sich bereit, sich von Blay zu lösen. Beide seufzten über den Verlust, als Qhuinn sich ganz zurück zog und sich neben Blay auf das Bett sinken ließ.
„Ich liebe dich, Qhuinn.“ sagte Blay leise. Lange hatte er darauf gewartet, diese Worte so auszusprechen und er hatte das Gefühl, dass nun der richtige Moment dafür war, das eben so zu sagen.
Qhuinn spürte eine innere Wärme, die sich mit nichts anderem vergleichen ließ, das er kannte. Und er wünschte sich, die Worte so auch zurück sagen zu können, aber dennoch war das nicht ganz so leicht. Es war für ihn noch nie leicht gewesen, mit Gefühlen umzugehen und so schaffte er es nicht, Blay das zu sagen, was der jetzt sicher zu gerne hören wollte und was er so auch verdient hatte zu hören. Blieb ihm nur zu hoffen, dass Blay es aus seinen Berührungen spüren konnte und es somit auch irgendwie wusste.
„Ich... weiss. Und ich verstehe manchmal noch immer nicht, warum das so ist.“ murmelte er.
Blay war nicht wirklich enttäuscht darüber, dass Qhuinn ihm jetzt nicht sagte, dass er ihn auch liebte. Genau genommen hatte er damit gerechnet, dass er das so nicht sagen würde, nicht sagen konnte, selbst wenn Blay das Gefühl hatte, dass Qhuinn die gleichen Gefühle für ihn hatte. „Qhuinn, du weißt, dass du etwas besonderes bist. Für mich immer warst.“ sagte Blay, beugte sich zu Qhuinn und küsste ihm sanft auf die Lippen, wollte einfach seine Nähe spüren können, wollte spüren, dass das hier eben nicht nur einer seiner Träume war.
Qhuinn erwiderte den Kuss sofort, war froh darüber, dass Blay nicht enttäuscht zu sein schien und brauchte seine Nähe ebenso, wie Blay jetzt seine brauchte.

Montag, 4. Juni 2012

Chapter 19


Nur zu gerne erwiderte Blay die Küsse von Qhuinn, die so wahnsinnig intensiv waren, dass Blay sich fragte, ob man kommen konnte, nur davon, wie man geküsst wurde. Qhuinns Art ihn zu küssen, war einfach eine so tiefe Art und er würde niemals genug davon bekommen. Dennoch fragte er sich ein wenig, was wohl mit seinem Freund los war, dass er ihn gerade nahe zu mit diesen Liebkosungen überhäufte, was eigentlich doch eher etwas ungewöhnliches war. Hatte Blay in den letzten Tagen doch nach und nach immer mehr Hoffnungen gewonnen, dass es vielleicht doch endlich wahr werden würde und aus Qhuinn und ihm doch mehr werden könnte, so wusste er, dass er sich langsam aber sicher dem Moment näherte, an dem er es nicht mehr überleben würde, wenn Qhuinn dann doch einen Rückzieher machen würde.
Wie von alleine kam ein leises Stöhnen über seine Lippen, als Qhuinns Lippen sich über seinen Hals küssten, seine Zunge eine heisse Spur über diesen zog. Blay legte seinen Kopf etwas mehr zur Seite, so dass Qhuinn nur noch mal besser an seinen Hals kommen konnte und mit geschlossenen Augen begann er sich zu fragen, wie es wohl wäre, wenn Qhuinn von ihm trinken würde. Bei dem Gedanken daran, schoss eine nie gekannte Erregung durch seinen Körper und er musste wieder daran denken, wie es sich angefühlt hatte, von Qhuinn zu trinken. Es war das intensivste Erlebnis gewesen, was er sich hätte vorstellen können und doch hatte er es geleugnet und hatte nie ein Wort mehr darüber verloren.

So schwer es ihm fiel, da sein Verstand schon nur noch sehr schwer funktionierte, setzte er sich leicht auf und sah Qhuinn fragend an. „Qhuinn, was... ist denn los mit dir? Ich meine, was tust du da?“ murmelte er. Er wünschte sich, er würde jetzt nicht denken, sondern einfach nur geniessen. Einfach alles geniessen, was er eben von Qhuinn bekommen konnte. Alles nehmen so lange er etwas von ihm bekam. Aber so leicht war es mal wieder nicht für ihn. „Wenn... also... ich meine... noch eine Ablehnung könnte ich nicht ertragen.“ brachte er schwach hervor und senkte seinen Blick, ärgerte sich über sich selber, dass er den Moment zerstört hatte mit seinen kranken Gedanken.
Qhuinn brauchte einen Moment um wieder zu Atem zu kommen. In seiner Vorstellung hatte er bereits Blays kompletten Körper mit Küssen bedeckt und das hatte ihn selber um so vieles mehr erregt als er es sich hätte vorstellen können. „Blay? Wovon... redest du?“ Er verfluchte sich selber, dass es offenbar noch um so viel mehr Zeit brauchte, damit Blay endlich die Angst ablegte, dass er ihn wieder ablehnen und wieder enttäuschen würde. „Blay, ich lehne dich nicht ab. Im Gegenteil. Ich... bin so wahnsinnig stolz darauf, dich an meiner Seite zu haben und es ist... noch um so vieles schöner als ich es mir jemals hätte vorstellen können.“ Er hasste sich selber dafür, dass er so viel in Blay zerstört hatte und er würde alles dafür geben, um das wieder gut zu machen.
Langsam hob Blay seinen Kopf an und vor seinen Augen lag ein leichter Schleier. Auch etwas, was Qhuinn wirklich weh tat, so zu sehen. „Bist du dir sicher, Qhuinn?“ wollte er wissen, seine Stimme voller Unsicherheit.
„Ja, natürlich bin ich mir sicher.“ nickte Qhuinn sofort, hatte langsam Angst, dass es doch zu spät sein könnte. Und seine Euphorie, die er zu vor noch verspürt hatte, als die Brüder seinem Vorschlag, Blay in die Bruderschaft aufzunehmen, zu gestimmt hatten, war mittlerweile auch schon fast verschwunden.
„Dann... trink von mir.“ murmelte Blay.

Qhuinns Augen weiteten sich leicht. „WAS? Aber... ich kann doch nicht... ich meine, einfach so...“
„Doch, das kannst du. Qhuinn, ich hab von deinem Blut gekostet und es war unglaublich. Ich will, dass du einen Teil von mir... also dass du... ihn in dir hast.“ Blay wusste nicht genau, woher das kam, aber es erschien ihm wirklich als wahnsinnig wichtig.
So oft hatte Qhuinn sich gefragt, wie es wäre von Blays Blut zu trinken und zu vor, als er seinen Hals geküsst hatte und den starken Puls unter der Haut gespürt hatte, hatte er sich beherrschen müssen, um nicht einfach seine Fänge in der Haut seines Freundes zu versinken. Und jetzt war er plötzlich wirklich nervös bei dem Gedanken daran, es wirklich zu tun. Aber er konnte und wollte keinen Rückzieher machen. Blut anzubieten war mit das kostbarste überhaupt und dass Blay es tat bedeutete wirklich viel. Und nein zu sagen, würde er sicher als Ablehnung werten und das wollte Qhuinn auf keinen Fall.
Er verschloss Blays Lippen mit einem tiefen Kuss und strich dann erneut mit der Zunge über seinen Hals, spürte, wie seine Fänge sich vor Verlangen bereits ausgefahren hatten. Leicht kratzte er mit diesen über die Haut und konnte dann nicht einen Moment länger warten, diese in Blays Haut zu versenken. Und beim ersten Tropfen Blut, was er auf seiner Zunge spürte, wusste er, dass Blay Ihm gehörte. Immer nur ihm!

In tiefen, genüsslichen Zügen saugte Qhuinn an Blays Hals, genoss jeden noch so kleinen Tropfen Blutes, das er dabei aufnahm. Das Blut schmeckte genau wie Blay. Stark, warm, erregend. Und Qhuinn konnte nicht genug davon bekommen. Er konnte spüren, wie Blays Hand sich in seine Haare schob und seinen Kopf so fest an seinen Hals presste, so als würde auch er davon nicht genug bekommen, was für Qhuinn nur noch mal zusätzlich erregend war.
„Qhuinn.“ brachte Blay leise stöhnend über seine Lippen, überwältigt von diesem Moment, den sie gerade teilten.
Mühsam erhob Qhuinn seinen Blick an. Nicht, dass er schon aufhören wollte, von ihm zu trinken. Aber dieser Tonfall in Blays Stimme... der Klang, wie er seinen Namen aussprach. So voller Wärme, voller Verlangen. Genauso hatte er es sich gewünscht, dass es sich anhörte, wenn Blay seinen Namen sagte. Und er wollte es immer wieder hören, dass er genau auf diese Weise aussprach. Lächelnd senkte er seinen Kopf wieder, küsste die Haut um die zwei kleinen Wunden herum und saugte dann wieder leicht an diesen, um noch etwas mehr von diesem Blut geniessen zu können.
„Du schmeckst so gut.“ flüsterte Qhuinn, als er sich dann endlich wieder von Blay löste und mit seiner Zunge sanft die Wunden verschloss. „Danke, dass du mir das gegeben hast.“ Er vergrub seinen Kopf in Blays Halsbeuge und schloss seine Augen, wollte nicht, dass der Moment hier vorüber ging.
„Ich wollte dir unbedingt etwas von mir geben.“ murmelte Blay, der sich angenehm träge fühlte und langsam mit einer Hand über Qhuinns Rücken streichelte.

Eine Weile blieben die beiden einfach nur so liegen, genossen die Nachwirkungen von dem, was zu vor passiert war. Schließlich hob Qhuinn langsam seinen Kopf, sah Blay eine ganze Weile lang tief in die Augen, bevor er sich schweigend zu ihm beugte um Blays Lippen mit seinen verschliessen zu können. Die Tatsache, dass Blay dabei sein eigenes Blut noch immer auf Qhuinns Lippen schmecken konnte, war etwas besonders erregendes für Blay und er seufzte leise in diesen Kuss, kam Qhuinns Zunge mit seiner entgegen und begann, diese leidenschaftlich zu umspielen. Er gab sich dem Kuss voll und ganz hin, gab sich Qhuinn hin.
„Qhuinn.“ Wieder war da diese Wärme und dieses Verlangen in Blays Stimme.
„Hmmm... sag das noch mal.“ murmelte Qhuinn.
„Was soll ich noch mal sagen?“ fragte Blay verwirrt zurück.
„Meinen Namen. Ich liebe es, wenn du ihn so sagst.“
Blay lächelte und berührte Qhuinns Lippen erneut kurz mit seinen. „Qhuinn.“ wiederholte er und stellte zufrieden fest, wie weich Qhuinns Gesichtsausdruck wirkte und wie sehr dessen Augen leuchteten. „Ich werde es so oft sagen, wie du willst.“ versprach er.
„Das ist gut zu wissen. Und ich werde sicher später darauf zurück kommen.“ grinste Qhuinn. „Und so gerne ich auch weiter so mit dir hier im Bett bleiben würde, aber ich muss gleich los. Ich habe noch etwas mit den Brüdern zu tun.“
Blay zog seine Augenbrauen leicht hoch. „Was musst du denn machen?“
„Das... kann ich dir leider nicht verraten.“ Qhuinn zuckte unschuldig mit seinen Schultern.
Es störte Blay wirklich nicht, dass Qhuinn mit den Brüdern zu tun hatte und dass er nicht dabei sein konnte, aber es fühlte sich doch ziemlich ungewohnt an, dass Qhuinn nicht mit ihm darüber sprach, was genau er machen würde. Und auf eine seltsame Weise enttäuschte Blay das sogar ein klein wenig, auch wenn er sich gegen dieses Gefühl wehrte.
„Okay.“
„Blay...“ setzte Qhuinn an.
„Nein, ist schon okay. Dann... geh. Und ich... na ja, ich werde dann wohl hier warten.“
Wenn Qhuinn nicht genau gewusst hätte, weswegen er gehen musste und dass es dabei nur darum ging, dass Blay in die Bruderschaft aufgenommen werden würde, dann wäre er jetzt nicht gegangen, hätte es nicht übers Herz gebracht, Blay jetzt so hier alleine zu lassen, aber so bildete sich sogar ein breites Grinsen auf seinen Lippen, was er aber vor Blay verbarg. „Ich bin bestimmt gleich wieder da.“ versicherte er und küsste Blay noch einmal fest auf die Lippen, bevor er in sein eigenes Zimmer ging um seine Robe zu holen und sich für die bevorstehende Zeremonie umzuziehen. Er war stolz darauf, dass es ihm gelungen war, Blay gegenüber noch nichts zu verraten und konnte es jetzt kaum noch erwarten, dass Blay auch endlich ein Bruder werden würde, so wie es seiner Meinung nach einfach sein musste!


Gelangweilt lag Blay auf seinem Bett und zappte durch das Fernsehprogramm, ohne, dass ihn davon irgendwas wirklich interessierte. So dumm es sich auch anhörte, aber er vermisste Qhuinn schon jetzt. Innerhalb kürzester Zeit hatte er sich wirklich daran gewöhnt, ihn bei sich zu haben. Ihn neben sich spüren zu können. Und seine Angst vor Zurückweisung wurde auch mit jedem Moment, den Qhuinn mit ihm verbrachte, geringer. Ein wehmütiges Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er daran gedacht hatte, wie sie die letzte Zeit, die sie zusammen gehabt hatten, miteinander verbracht hatten und seine Finger tasteten ungläubig über die kleinen Wunden an seinem Hals, froh darüber, dass diese da waren, weil er sonst vielleicht nicht mal geglaubt hatte, dass das überhaupt so passiert war.
Er schreckte hoch, als sich seine Zimmertür öffnete und wollte schon sagen, dass er sich darüber freute, dass Qhuinn wieder da war, aber musste feststellen, dass er sich der kompletten Bruderschaft gegenüber sah. Alle in dunklen Roben.
Sofort musste er daran denken, was Qhuinn über die Nacht gesagt hatte, in der er ein Bruder geworden war. Aber... konnte das wirklich sein? Es war doch wohl eher ungewöhnlich, dass kurz hintereinander zwei Krieger in die Bruderschaft aufgenommen wurden. Und außerdem war er über vier Monate weg gewesen und stand somit sicher nicht gerade ganz oben auf der Liste, schätzte sich schon glücklich, dass er überhaupt wieder hatte zurück kehren dürfen.
„Was... also was... hat das zu bedeuten?“ brachte er leise hervor.
„Stell keine Fragen.“ kam eine recht strenge Anweisung. Vishous.
Blay schluckte schwer und in dem Moment konnte er Finger an seiner Hand spüren, die diese schon fast zärtlich berührten und die sein Herz schneller schlagen ließen. Qhuinn! Und es dauerte einen kleinen Moment, ehe Blay begriff, dass Qhuinn ihm eine Robe hin hielt. Die gleiche, die er und die anderen Brüder ebenfalls trugen.

Als Blay danach griff, zitterten seine Hände leicht und langsam begann er wirklich zu hoffen, dass es hier doch um die Aufnahme in die Bruderschaft ging. Nicht, dass es ihn doch irgendwie störte, dass Qhuinn ein Bruder war und er nicht, aber immerhin war es auch immer sein Ziel gewesen, seitdem er in dieses Trainingsprogramm eingetreten war. Und er wusste, dass Qhuinn das für ihn wollte.
„Zieh dich um. Es ist dir erlaubt kurz ins Badezimmer zu gehen.“ Wieder Vishous.
Blay hielt sich daran, keine Fragen zu stellen, sondern verschwand nur nervös ins Badezimmer und kam dann, nun in der schwarzen Robe gekleidet, kurz darauf wieder zurück.
„Bist du dir sicher, dass du mit uns kommen willst?“ stellte ihm jetzt Qhuinn die Frage, die ihm selber erst kurze Zeit zu vor auch gestellt worden war.
Blay nickte ohne auch nur einen Moment zu zögern. „Ja, das bin ich.“
Es fiel Qhuinn schwer, seinen Stolz zu verbergen und jetzt doch nicht schon zu viel zu verraten, aber er hatte von Blay nichts anderes erwartet, als dass er mit ihnen gehen würde. Und als sie das Zimmer verlassen hatten und er Blay die Anweisungen gab, dass er zu Boden sehen musste und keine weiteren Fragen stellen durfte, konnte er ihm endlich verraten, dass es um die Aufnahme in die Bruderschaft ging.
Blay starrte auf den Boden, sein Herz schlug jetzt nur noch mal schneller. Und um seine Lippen lag ein Lächeln. Es würde also wirklich passieren! Und Qhuinn war an seiner Seite! Er wusste zwar nicht, ob das jetzt erlaubt war, aber auf der anderen Seite... er sah ja zu Boden. Und er stellte auch keine Fragen. Also tastete er vorsichtig nach der Hand von Qhuinn, der neben ihm ging und die Berührung ihrer Finger sagte in dem Moment mehr als alle Worte es hätten sagen können.
Während der Autofahrt hatte Qhuinn seine Hand auf Blays platziert, konnte einfach nicht anders, als ihn jetzt zu berühren. Und es war auch Qhuinn, der Blay in die Höhle führte, diesmal alles noch viel genauer wahrnahm, als bei seiner eigenen Zeremonie.
Und es war Qhuinn, der vor die Jungfrau der Schrift trat, als diese fragte, wer Blaylock für die Bruderschaft vorschlug. Und in dem Moment hielt er seinen Atem auch kurz an, fragte sich, ob die Jungfrau den Vorschlag überhaupt annahm. Allerdings tat sie es, befand Blay für würdig ein Bruder
zu werden und sagte, dass sie die Zeremonie nun fortführen konnten.
Während der Zeremonie schlug Blay sich tapfer und als Qhuinn an der Reihe war, ihn zu beissen und zu schlagen, presste Qhuinn den kompletten Körper von seinem Freund fest an sich, als er von meinem Fleisch und seinem Fleisch sprach.
Blay war überwältigt davon, das Blut der Brüder in sich aufzunehmen und sank dann schließlich in die Knie, weil er sich nicht mehr länger auf den Beinen halten konnte. Geduldig wartete Qhuinn neben ihm, hielt seine Robe für ihn bereit, wenn er wieder zu sich kommen würde.
Somit war Qhuinn das Erste, was Blay sah, als er wieder zu Bewusstsein kam. Und das Zweite war die Wand, an der die Namen der Brüder standen. Und sein eigener Name stand nun ebenfalls in dieser Reihe. Direkt hinter dem von Qhuinn.